Österreichs Finanzmarkt ist stabil und widerstandsfähig, die Aufsicht arbeitet effizient
und effektiv
Wien (fma) - 2018 hat die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA mit 380 Mitarbeitern
insgesamt 976 Unternehmen, die zusammen Vermögenswerte von € 1.133,6 Mrd. verwalten, beaufsichtigt. Weiters
hat sie 64 Mio. Transaktionen in Wertpapieren börsennotierter Unternehmen sowie rund zwei Milliarden Derivativgeschäfte
auf die Einhaltung der gesetzlich gebotenen Ordnungsgemäßheit und Fairness überwacht sowie in 1.654
Fällen einen Anfangsverdacht analysiert. Sie hat risikobasiert bei 250 Unternehmen Vor-Ort-Maßnahmen
vorgenommen und schwerpunktmäßig die Einhaltung der gesetzlichen Normen geprüft, 136 Sanktionen
verhängt und 120 Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft übermittelt. Dies geht aus dem am
9. Mai vom FMA-Vorstand, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller, präsentierten Jahresbericht 2018 hervor.
„Die Regulierungs- und Aufsichtsmaßnahmen greifen, der österreichische Finanzmarkt ist heute stabil
und widerstandsfähig aufgestellt“, fassten Ettl und Kumpfmüller den Jahresbericht 2018 zusammen. Einen
wesentlichen Beitrag dazu haben die aus der mittelfristigen Risikoanalyse abgeleiteten sechs Aufsichtsschwerpunkte
geleistet: Stärkung der Kapitalbasis der Unternehmen, aktives Management der Chancen und Risiken der Digitalisierung,
Ausbau des kollektiven Verbraucherschutzes, Weiterentwicklung der Governance und internen Kontrollsysteme in den
beaufsichtigten Unternehmen, Erweiterung der präventiven Krisenmanagementinstrumente, sowie Vertiefung der
Prävention der Geldwäsche.
Mehr Aufgaben, gleich viel Personal
„Als integrierte Aufsicht über den gesamten Finanzmarkt Österreich legen wir insbesondere großen
Wert darauf, alle Synergien bei Know-how und Kosten zu heben sowie Effizienz und Effektivität der Aufsicht
laufend zu verbessern. Die Stärkung des Proportionalitätsprinzips in der Regulierung, der risikobasierte
Aufsichtsansatz sowie die neuen gesetzlichen Maßnahmen zur Verschlankung und Beschleunigung der Verfahren
haben uns dabei unterstützt, trotz zusätzlicher Aufgaben nun bereits das vierte Jahr in Folge diese Herausforderungen
mit gleichbleibendem Mitarbeiterstand zu bewältigen,“ so Ettl und Kumpfmüller. So erinnerten sie daran,
dass der FMA bei ihrer Gründung im Jahr 2002 17 Gesetze zur Aufsicht übertragen worden waren und es heute
bereits 37 sind. Zusätzlich sei der Umfang der Gesetze massiv erweitert und die Dichte der Regulierung signifikant
vertieft worden.
Das Gesamtbudget der FMA betrug 2018 rund € 69,3 Mio., wovon € 10,8 Mio. als Durchlaufposten für die Oesterreichische
Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. € 4 Mio. der Kosten
deckt der Bund pauschal, € 5,2 Mio. wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist
verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 56,2% (€ 33,8 Mio.) der Kosten,
die Wertpapieraufsicht 24,3% (€ 14,6 Mio.), Versicherungsunternehmen 17,5% (€ 10,5 Mio.) und Pensionskassen 2,0%
(€ 1,2 Mio.).
Experten-Organisation FMA
„Jede Aufsicht kann nur so gut sein, wie die Mitarbeiter, die sie tragen,“ so Ettl und Kumpfmüller: „Als Experten-Organisation
sind wir stolz, wie qualifiziert und engagiert alle unsere Kolleginnen und Kollegen sind.“ So haben 80% der Beschäftigten
ein Studium abgeschlossen, 40% verfügen dazu über eine Zusatzausbildung wie etwa die Rechtsanwalts-,
Wirtschaftsprüfer- oder Steuerberater-Prüfung, ein Zweit- oder postgraduates Studium. Alle FMA-Mitarbeiter
zusammen sprechen mehr als 40 Fremdsprachen. „Die FMA ist ein attraktiver Arbeitgeber, das zeigen alle Rankings
zur Arbeitnehmerzufriedenheit. Aufsicht hat aber dynamisch zu sein, dementsprechend legen wir ebenso großen
Wert auf die Weiterbildung und investieren im Schnitt € 2.500 pro Jahr in jeden Mitarbeiter.“
|