Hörsching/Linz (kepler klinikum) - Das Kepler Universitätsklinikum und die Feldambulanz Hörsching,
eine Krankenanstalt des Bundesheeres, besiegeln den Abschluss einer Partnerschaft. Das Kepler Uniklinikum ist das
erste Universitätsklinikum in Österreich, mit dem eine militärische Partnerschaft eingegangen wird.
Am Montag, den 20. Mai um 15.30 Uhr, findet am Gelände des Kepler Uniklinikums die offizielle Partnerschaftsbegründung
zwischen Kepler Universitätsklinikum und Feldambulanz Hörsching statt.
Das militärische Gesundheitswesen
Aufgabe des militärischen Gesundheitswesens ist die medizinische Versorgung der Soldaten und Bundesheerangehörigen
im In- und Ausland.
Gegliedert ist das militärische Gesundheitswesen in sogenannte medizinische Kompetenzzentren, und zwar in
die Sanitätszentren Ost, Süd und West und die Feldambulanz Hörsching. Der Feldambulanz Hörsching
obliegt als militärische Krankenanstalt des Bundesheeres die stationäre und fachärztliche Betreuung
der Soldaten in Oberösterreich, Teilen Niederösterreichs und Salzburgs.
Die Feldambulanz Hörsching
Die Feldambulanz Hörsching ist eine militärische Krankenanstalt ohne Öffentlichkeitsrecht. Sie betreibt
einen stationären Bereich mit 45 systemisierten Betten sowie eine Reihe von Spezialambulanzen für Fachärztinnen
und Fachärzte unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie führt militärspezifische Tauglichkeitsuntersuchungen
durch und unterstützt andere Einheiten des österreichischen Bundesheeres mit Sanitätskräften.
Letztere werden auch zu Rettungssanitätern in enger Zusammenarbeit mit den zivilen Rettungsorganisationen
ausgebildet.
Zur Patientenbehandlung stehen bundesheereigene Fachärztinnen bzw. -ärzte und Ärztinnen bzw. Ärzte
für Allgemeinmedizin und Konsiliarärzte aus den Bereichen Innere Medizin, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
Orthopädie, Unfallchirurgie, Dermatologie, Lungenheilkunde und Psychiatrie unmittelbar zur Verfügung.
Weitere medizinische Fachbereiche sind durch Kooperationen mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten,
diagnostischen Instituten und zivilen Einrichtungen abgedeckt.
Behandelt wurden im Jahr 2018 insgesamt mehr als 640 stationäre und über 2100 ambulante Patientinnen
und Patienten. Der Pflegebereich umfasst 32 Personen des gehobenen Gesundheits- und Krankenpflegedienstes. Die
Mehrheit verfügt auch über Auslandserfahrung. Hohes Kompetenzniveau ist Voraussetzung.
2018 wurde eine Spezialambulanz für Wundbehandlung eingerichtet. Die Feldambulanz Hörsching führt
Wundversorgungen, kleinere Eingriffe bis hin zu Operationen in Voll- und Regionalnarkose aus dem Bereich der Gelenks-,
Verbrennungs-, Leistenbruch- und Rachenmandelchirurgie durch. Zu den Aufgaben der Feldambulanz Hörsching zählt
auch das Angebot von gesundheits-fördernden Maßnahmen für Bedienstete des Bundesheeres, wobei hier
auch eine Diätologin zur Verfügung steht.
Als Teilorganisation des Logistik- und Sanitätsbereichs des Bundesheeres ist die Feldambulanz auch für
eine Verlegung in Einsatzräume im In- sowie Ausland im Zusammenhang mit internationalen UN- oder EU-Operationen
gerüstet.
Leitung der Feldambulanz Hörsching:
Vzlt Michael HARRUCKSTEINER, MSc, Pflegedienstleiter
HptmA Dr. HAVLICEK Wolfgang, Kommandant und Ärztlicher Leiter
Militärische Partnerschaften
Partnerschaften, welche zwischen Dienststellen des österreichischen Bundesheeres und Unternehmen abgeschlossen
werden, sind rechtlich unverbindliche Plattformen wehrpolitischer Aktivitäten. Ein wesentlicher Zweck solcher
Partnerschaften ist die gegenseitige Unterstützung. Seit dem Jahr 1969 pflegt das österreichische Bundesheer
Partnerschaften zu bedeutenden österreichischen Wirtschaftsbetrieben sowie zu öffentlichen Gebietskörperschaften,
Städten und Gemeinden. Über 130 derartige gelebte Partnerschaften existieren bundesweit. Diese Partnerschaften
bieten insgesamt ein sehr großes Potential für den Aufbau, Ausbau und die für alle Seiten lohnende
Nutzung von Synergien zwischen Sicherheit, Gesundheit und Wirtschaft. Einen sehr hohen Stellenwert zur Vertiefung
der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den zivilen und militärischen Partnern nimmt dabei die Partnerschaftspflege
ein, wobei das Ziel die gegenseitige Hilfestellung bei Problemen und Anliegen ist.
Ziele dieser Partnerschaft
„Kritische Infrastrukturen“ sind Einrichtungen, die von hoher Bedeutung für das Funktionieren des Gemeinwesens
sind. Sie sind unverzichtbare Lebensadern moderner, leistungsfähiger Gesellschaften. Durch ihren Ausfall oder
ihre Beeinträchtigung würden erhebliche Versorgungsengpässe oder Gefährdungen für die
öffentliche Sicherheit eintreten. Das Kepler Universitätsklinikum zählt zu diesen „Kritischen Infrastrukturen“.
Eine Partnerschaft zwischen Bundesheer und dem Kepler Universitätsklinikum als strategischem Partner im medizinischen
Versorgungbereich ist sehr wichtig und mit vielen Vorteilen verbunden.
Folgende konkrete Maßnahmen sind geplant
Gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit bei
- Katastrophenschutzübungen
- Black-Out-Strategien
- Erste-Hilfe-Ausbildungen
- Informationen über Dekontaminationen
- Zusammenarbeit und Koordination von Intensivtransporten
- Anforderung des Intensivtransporthubschraubers
- Abstimmung bei Hilfs- und Rettungseinsätzen
- Fortbildung von ärztlichem und pflegerischen Personal
- der Versorgung von Patientinnen und Patienten (z.B. auch
bei Rücktransporten aus dem Ausland) auch an Nichtaufnahmetagen, die nicht adäquat im Heeresspital versorgt
werden können
Festakt mit Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde
Diese Partnerschaft wird am Montag, den 20. Mai um 15.30 Uhr, mit einem militärischen Festakt besiegelt.
Die Geschäftsführung des Kepler Universitätsklinikums sowie die Vertreter des Bundesheeres unterzeichnen
die Partnerschaftsurkunde im Zuge des Festaktes vor zahlreichen Ehrengästen. Eingeladen sind alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten, Besucherinnen und Besucher des Kepler Universitätsklinikums sowie
Interessierte. Im Anschluss an den Festakt wird für das kulinarische Wohl mit Gulasch und Getränken gesorgt.
Statements
LH Mag. Thomas Stelzer betont: „Das österreichische Bundesheer ist mit seinem engagierten Kader ein verlässlicher
Partner für das Land Oberösterreich sowie dessen Bewohnerinnen und Bewohner. Wie wichtig ein funktionierendes
Bundesheer ist, sehen wir immer wieder bei Einsätzen im Katastrophenfall. Durch diese Partnerschaft leisten
wir einen wesentlichen Beitrag zur Sicherstellung der Aufgaben in Ausnahmesituationen.“
„Wenn die zuständigen Behörden und Einrichtungen in einem gut funktionierenden Netz effizient zusammen
arbeiten, erhöht sich die Lebensqualität für uns alle in Oberösterreich. Deshalb setzen wir
uns konsequent für die Weiterentwicklung regionaler Strukturen im Gesundheitsbereich ein. Das Kepler Uniklinikum
ist das erste Universitätsklinikum in Österreich, mit dem eine derartige militärische Partnerschaft
eingegangen wird. Vielen Dank an alle Beteiligten, die das gemeinsam möglich machen.“, ist LHStv.in Mag.a
Christine Haberlander überzeugt.
„Ich freue mich sehr über den Abschluss der Partnerschaft zwischen dem Kepler Universitäts-klinikum und
dem österreichischen Bundesheer. Damit leisten wir alle gemeinsam einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft
und unterstützen eine positive Entwicklung für Oberösterreich.“, so Bgm. MMag. Klaus Luger.
Die Geschäftsführung des Kepler Universitätsklinikums mit Dr.in Elgin Drda und Dr. Heinz Brock betont:
„Sowohl im Kepler Universitätsklinikum als auch beim Bundesheer steht der Mensch im Mittelpunkt. Diese Partnerschaft
ermöglicht uns besondere in Krisen- und Katastrophenfällen, eine hervorragend abgestimmte Versorgung
der Bevölkerung zu garantieren. Daher freuen wir uns sehr auf diese Zusammenarbeit. Besonders interessant
ist für uns auch die Kooperation bei Schulungs- und Weiterbildungsveranstaltungen sowie bei Intensivtransporten.“
Haupmannarzt Dr. Wolfgang Havlicek, Kommandant und Ärztlicher Leiter der Feldambulanz Hörsching ergänzt:
„Die Feldambulanz Hörsching als eine von vier Krankenanstalten des Bundesheeres darf in die künftige
Partnerschaft mit dem Kepler Universitätsklinikum die Hoffnung auf eine gedeihliche Zusammenarbeit im Bereich
der Patientenversorgung sowie der Fort- und Weiterbildung legen. Ganz besonders scheint es uns angezeigt, sich
in bereits vorhandenen und noch zu schaffenden Synergien auszutauschen, aber auch jeweils dort gegenseitig zu helfen,
wo einer der Partner sein Angebot und seine Leistungsbereitschaft verstärkt einzubringen im Stande ist.“
Der Kommandant des Kommandos Streitkräftebasis, GenMjr MMag. Alexander Platzer sagt: „Die Partnerschaft zwischen
der Feldambulanz Hörsching und dem Kepler Universitätsklinikum soll dazu beitragen, durch die gemeinsamen
Kontakte einen wertvollen Beitrag für die Erfüllung der uns übertragenen Aufgaben zum Wohle der
österreichischen Bevölkerung und der Republik Österreich zu leisten. Der damit einhergehende positive
Informations- und Gedankenaustausch trägt zur Festigung der wehrpolitischen Verankerung des Bundesheeres in
der Bevölkerung bei.“
|