Abu Dhabi/Wien (omv) - Vor genau 25 Jahren haben Abu Dhabi und Österreich einen Syndikatsvertrag unterzeichnet,
der den Grundstein für die starke und andauernde Handelspartnerschaft legte. Kern dieser Partnerschaft ist
die Beteiligung von Mubadala an OMV, die darauf beruht, dass Abu Dhabi im Jahr 1994 13% der OMV Aktien von der
Österreichischen Industrieholding AG (ÖIAG) erworben hat. Abu Dhabi hat seinen Anteil später auf
24,9% erhöht und 2019 wurden sämtliche Aktien auf die Mubadala Investment Company übertragen.
Die Partnerschaft zwischen Abu Dhabi und Österreich entwickelte sich 1997 weiter mit einer anfänglichen
Beteiligung an Borealis, einem führenden Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Polyolefine,
Basischemikalien und Pflanzennährstoffe. Auf dieser Partnerschaft aufbauend wurde später die PCD Polymere
GmbH, eine 100%-ige Tochtergesellschaft der OMV, in Borealis übertragen. Eine Erhöhung der Anteile von
nun 64% seitens Mubadala und 36% OMV zeugt vom Vertrauen der beiden Unternehmen in das Geschäft von Borealis.
Diese Investitionen waren ein großer Schritt in Richtung Petrochemie.
Thomas Schmid, Vorstand der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG), zu den Erfolgen der Partnerschaft:
„In dieser 25-jährigen Kooperation haben wir die OMV gemeinsam als ein international erfolgreiches integriertes
Unternehmen etabliert. Ich bin sicher, dass das umfassende Know-how und die langjährige Erfahrung der OMV
weiter zur Stärkung der Partnerschaft zwischen Österreich und Abu Dhabi beitragen wird.“
Musabbeh Al Kaabi, CEO von Petroleum & Petrochemicals, Mubadala, erklärt: „Wir sind über unsere langjährige
Beziehung zur OMV als Anteilseigner und als Partner bei Borealis erfreut. Das Engagement der OMV in Abu Dhabi und
der Beitrag des Unternehmens an unserem gemeinsamen Erfolg sind äußerst wertvoll. Wir freuen uns darauf,
unsere erfolgreiche Zusammenarbeit und unsere gemeinsamen Investitionen auszubauen.“
Entscheidend für die erfolgreichen Aktivitäten der OMV in Abu Dhabi war die Eröffnung einer Niederlassung
im Jahr 2007. Seit 2011 fungiert OMV Abu Dhabi als eine Upstream-Niederlassung zur Förderung der Beziehungen
mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), die neue Geschäftschancen sondiert und die laufenden Aktivitäten
in Nordafrika und dem Mittleren Osten koordiniert.
Im Juni 2012 haben die OMV, Wintershall und ADNOC eine Vereinbarung über die technische Auswertung des Sauergas-
und Kondensatfeldes in Shuwaihat, rund 25 km westlich von Ruwais im Westen von Abu Dhabi unterzeichnet. Ein Jahr
später haben die OMV und ADNOC eine Explorationsvereinbarung für die Onshore-Region im Osten von Abu
Dhabi unterzeichnet. 2015 haben ADNOC und die OMV dann gemeinsam mithilfe von hochmodernen seismischen 3D- und
2D-Messungen die Onshore-Region östlich von Abu Dhabi in Richtung Oman untersucht.
2016 wurde Abu Dhabi zum Hub für alle Aktivitäten der OMV im Mittleren Osten und Afrika. Im folgenden
Jahr hat die OMV erfolgreich ihre erste Explorationsbohrung unter eigener Betriebsführerschaft im Osten von
Abu Dhabi durchgeführt, während eine Absichtserklärung zwischen ADNOC und der OMV einen Grundstein
für die Entwicklung des Downstream-Geschäfts im Mittleren Osten legte.
Mittlerer Osten und Afrika sowie Asien-Pazifik sind zwei der fünf Kernregionen der OMV Strategie 2025. Das
Unternehmen beabsichtigt, von seiner Basis in Abu Dhabi aus neue internationale Märkte zu bedienen und die
Produktion in dieser ergiebigen Region auszubauen.
2018 wurde die OMV 20%-iger Anteilseigner von ADNOCs Offshore-Konzession Umm Lulu, SARB, Bin Nasher und Al Bateel.
Später im selben Jahr unterzeichneten die OMV und ADNOC eine weitere Konzessionsvereinbarung über eine
5%-ige Beteiligung der OMV an der GhashaKonzession mit einer Laufzeit von 40 Jahren. Die beträchtliche Produktion
aus dieser Investition stellt einen weiteren Meilenstein für die OMV in Abu Dhabi dar.
Anfang 2019 wurden die Grundlagen für die Etablierung einer bedeutenden Position der OMV im Bereich Downstream
Öl in Abu Dhabi gelegt: die OMV hat einen 15% Anteil an ADNOC Refining und einen 15% Anteil an einem noch
zu gründendenTrading Joint Venture erworben. Diese Akquisition macht die OMV zu einem strategischen Partner
der viertgrößten Raffinerie der Welt im Industriekomplex Ruwais mit Petrochemie Integration.
Darüber hinaus haben die OMV und ADNOC im März zwei Absichtserklärungen über die Eruierung
weiterer Möglichkeiten für gemeinsame Projekte im Bereich Petrochemie unterzeichnet. Eine der Vereinbarungen
sieht die Zusammenarbeit im petrochemischen Bereich sowie den
Wissens- und Erfahrungsaustausch in Bezug auf petrochemische Anlagen und die Integration und Optimierung petrochemischer
Prozesse in der Raffinerie vor. Die zweite Vereinbarung sieht vor, Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Rahmen
des von der OMV patentierten ReOil Verfahrens auszuloten. Zu diesem Zweck ist die Etablierung einer gemeinsamen
Arbeitsgruppe vorgesehen, die die Realisierbarkeit einer ReOil Anlage in den Vereinigten Arabischen Emiraten evaluieren
soll.
Rainer Seele, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der OMV: „Die OMV hat in Abu Dhabi eine starke integrierte
Position entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Upstream Produktion über Raffinerien und Handel
bis zur Petrochemie etabliert. Das ist das erste Mal, dass die OMV ihr integriertes Geschäftsmodell über
Europa hinaus ausgeweitet hat. Unsere umfassende Erfahrung in der Integration von Upstream-Downstream-Petrochemie
hat wesentlichen Anteil an unserem anhaltenden Erfolg. Unser Hub in Abu Dhabi bringt uns näher an die attraktiven
Wachstumsmärkte im Raum Asien-Pazifik. Unsere Position in Abu Dhabi ist daher ein zentraler Bestandteil unserer
Strategie 2025.“
Hintergrundinformationen
Nach der Gründung der Mubadala Investment Company, wurden sämtliche bisher von IPIC (International Petroleum
Investment Company) gehaltenen Anteile, auf die Mubadala Petroleum and Petrochemicals Holding Company L.L.C (MPPH),
eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Mubadala Investment Company, übertragen.
Mit Wirksamkeit zum 20. Februar 2019 wurde die Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH (ÖBIB)
in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und der Firmenwortlaut auf Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG)
geändert.
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