Baltisch-Adriatischer TEN-V Kernnetzkorridor

 

erstellt am
17. 05. 19
13:00 MEZ

Besuch der europäischen Koordinatorin Anne Elisabet Jensen bei BM Hofer
Wien (bmvit) - Der Baltisch-Adriatische TEN-V Kernnetzkorridor wurde 2013 in das neue Netzwerk der Kernnetzkorridore aufgenommen. Er führt in mehreren Ästen von den polnischen Ostseehäfen über Tschechien, die Slowakei, Österreich zu den italienischen und slowenischen Adriahäfen. In Österreich liegt der Verlauf von Wien nach Graz, Klagenfurt und Villach. Die Großprojekten der Südstrecke, mit dem Wiener Hauptbahnhof, dem Semmering Basistunnel, der Koralmbahn und dem Ausbau und der Elektrifizierung Marchegger Ostbahn sind insbesondere wichtige Teile der Achse.

Aus Österreichischer Sicht ist vor allem die verbesserte Anbindung an die Adriahäfen von großer Wichtigkeit, da deren Bedeutung für den Mittel- bzw. Südeuropäischen Raum im Vergleich zu den Nordseehäfen stark wachsen wird, womit auch wirtschaftliche Impulse in den erschlossenen Regionen verbunden sind.

Anne Elisabet Jensen, dänische EU-Abgeordnete von 1999 bis 2014, wurde am 16. September 2018 als Nachfolgerin von Herrn Kurt Bodewig, als europäische Koordinatorin für den Baltisch-Adriatischen TEN-V Kernnetzkorridor ernannt.

Für ihren ersten Besuch nach Österreich in dieser Position hat sie die gerade wesentlichen Projekte entlang des baltisch-adriatischen Kernnetzkorridors in Österreich, nämlich den Semmering Basistunnel und die Koralmbahn besucht, und zeigte sich von den Projekten beeindruckt.

In einem Gespräch mit Herrn Bundesminister Norbert Hofer hob sie am 17. Mai die europäische Bedeutung dieser Großprojekte für den Korridor hervor.

Bei dem feierlichen Baustart in Mürzzuschlag, wo somit 100 Prozent aller Abschnitte Semmering-Basistunnels in Bau sind, hat sie sich mit dem Vorstandsvorsitzenden der ÖBB-Holding AG Andreas Matthä über die vielfältigen Vorteile des Ausbaus der Nord-Süd-Bahnverbindung für einen zukunfts­orientierten Personen- und Güterschienenverkehr unterhalten.

Der Semmering-Basistunnel wird einen schnelleren, attraktiveren Güter- und Personenverkehr, so-wie eine Entlastung der Semmering-Bergstrecke ermöglichen. Im Gegensatz zur Bergstrecke wird der Tunnel dank seiner geringen Neigung auch für schwere Güterzüge uneingeschränkt befahrbar sein. Auch die Reisezeit zwischen Wien und Graz wird sich um 30 Minuten verkürzen. (Reisegeschwindigkeiten bis 230 km/h). Nach dem positiven Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes im Mai 2015 wurden die Arbeiten wieder vollständig aufgenommen, die Fertigstellung ist nun 2026 vorgesehen.

In Deutschlandsberg ist die Koordinatorin in den Koralmtunnel eingefahren und hat den Innenausbau KAT2, sowie die Baustellenlogistik besichtigt.

Die Koralmbahn als direkte Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt wird die Erreichbarkeit im Süden Österreichs - und damit auch das Standortranking innerhalb der europäischen Regionen - entscheidend verbessern. Die Fahrzeit von Graz nach Klagenfurt wird sich von derzeit knapp drei Stunden auf unter eine Stunde verkürzen. Herzstück der rd. 130 km langen Neubaustrecke ist der 32,9 km lange Koralmtunnel. Die Gesamtinbetriebnahme ist 2025 vorgesehen.

Die Koordinatorin zeigte sich mit ihrem gesamten Besuch sehr zufrieden und würdigte die österreichischen Anstrengungen zum Ausbau am österreichischen Abschnitt des Baltisch-Adriatischen TEN-V Kernnetzkorridors, die im Herzen Europas von großer Bedeutung für ein modernisiertes und effizientes europäisches Verkehrsnetz sind.

 

 

 

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