Kraus-Winkler: Die neuen europäischen Klassifizierungskriterien entsprechen neuesten digitalen,
technologischen und nachhaltigen Entwicklungen in der Hotellerie
Helsinki/Wien (pwk) - Zehn Jahre nach seiner Gründung traf sich der Vorstand der Hotelstars Union (HSU)
am 15. Mai in Helsinki, um zukünftige strategische Herausforderungen zu diskutieren. Ein Fokus der Delegierten
der 17 Mitgliedstaaten waren die potenziellen neuen Partner aus Aserbaidschan, Georgien und der Slowakei, die nun
neben Frankreich, Italien, Irland und Polen Beobachterstatus erlangt haben. "Wir heißen unsere neuen
Partner herzlich willkommen und freuen uns, dass diese Länder großes Interesse an unserem gemeinsamen
Produkt eines harmonisierten Kriterienkatalogs für die Hotelklassifizierung zeigen", betonte HSU-Präsident
Jens Zimmer Christensen nach dem Treffen.
Sterneklassifizierung hat hohe Relevanz für Gäste
Dass die Sterneklassifizierung hohe Relevanz hat, zeigt eine beim Meeting präsentierte PhocusWright Studie,
die kürzlich im Auftrag von TripAdvisor durchgeführt wurde. Demnach ging es bei 89% aller Kundenbewertungen
auf TripAdvisor in erster Linie um die Erfüllung der Gästeerwartung. Für 54% war die Sterneeinstufung
dabei ein wesentliches Such- und Auswahlkriterium. „Sterne sind neben Online-Bewertungen und Empfehlungen von Freunden
oder Familie also nach wie vor ein wichtiges Entscheidungskriterium, wenn es um Gästeerwartungen und Qualität
geht“, so Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO)
über die Studienergebnisse.
Kriterien für Sternevergabe berücksichtigen auch Nachhaltigkeit
Die alle fünf bis sechs Jahre stattfindende Überarbeitung des Kriterienkatalogs für die Hotelklassifizierung
bestimmte das vergangene Arbeitsjahr der HSU. "Wir haben sehr intensiv an diesem Prozess gearbeitet und konnten
nun den neuen vorläufigen Kriterienkatalog annehmen", berichtete Kraus-Winkler. Der Katalog wird nun
einer gründlichen Testphase unterzogen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen den Erwartungen entsprechen.
Das Ergebnis ist ein modernes und flexibles System, das sich auf die Funktion hinter jedem Kriterium und nicht
nur auf die Hardware konzentriert. Es sichert Qualität und Service für den Gast, entspricht aber auch
den hohen Anforderungen der technologischen Entwicklung und spiegelt das Konzept der Nachhaltigkeit wider. "Wir
ermutigen Hotels, freiwillige Initiativen wie Ladestationen für Elektrofahrzeuge oder Nachhaltigkeitslabels
und -zertifikate zu ergreifen. Wir haben auch die Umweltaspekte sehr ernst genommen, insbesondere in Bezug auf
Abfallvermeidung und die Einhaltung der EU-Richtlinie über Einwegkunststoffprodukte“, betonte der HSU-Präsident.
Transparenz des Klassifizierungssystems erhöht
Die neuen Kriterien, die von 270 auf 250 Positionen reduziert wurden, gelten ab dem 1. Januar 2020, wobei die
Mitgliedstaaten Zeit haben, den Katalog spätestens bis zum 1. Januar 2021 umzusetzen. "Wir haben das
System nicht nur modernisiert und vereinfacht, sondern vor allem auch für neue Hotelkonzepte geöffnet.
Darüber hinaus wurde die nötige Flexibilität für die neuen Technologien rund um Telefonie und
digitale Sevices geschaffen. Ein weiteres Anliegen für uns war natürlich auch für Gäste und
Hoteliers die Transparenz des Klassifizierungssystems zu erhöhen“, so Kraus-Winkler abschließend. (ES)
Hotelstars Union (HSU)
Unter der Schirmherrschaft von HOTREC - Hospitality Europe - bilden die Hotelverbände von Belgien, Dänemark,
Deutschland, Estland, Griechenland, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Österreich,
Slowenien, Schweden und der Schweiz die 2009 gegründete Hotelstars Union. Die Hotelstars Union basiert auf
einem gemeinsamen Kriterienkatalog für die Hotelklassifizierung, um den Gästen und Hoteliers mehr Transparenz
und Sicherheit zu bieten.
Fachverband Hotellerie
Der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt 17.000 Beherbergungsbetriebe mit
1,06 Millionen Betten. Mit über 41 Millionen Ankünften und knapp 141 Millionen Nächtigungen leistet
die heimische Hotellerie einen wesentlichen Beitrag zur direkten und indirekten Wertschöpfung der Tourismus-
und Freizeitwirtschaft.
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