LHStv.in Schaunig präsentierte Wohnbauprogramm 2019 bis 2022
Klagenfurt (lpd) - Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig, Landtagsabgeordneter Bürgermeister Herbert Gaggl
in Vertretung für Landesrat Martin Gruber sowie Vertreter aller Sozialpartner, gemeinnütziger Bauvereinigungen,
befasster Landesabteilungen und der Zivilingenieurkammer diskutierten am 16. Mai im Rahmen des „Kärntner
Baugipfel 1. Halbjahr 2019“ aktuelle Themen rund um die Bauwirtschaft in Kärnten. Von den Vertretern der Bauwirtschaft
wurde berichtet, dass andere Bundesländer den Kärntner Baugipfel als Best-Practice-Modell sehen und diesen
auch in anderen Bundesländern umsetzen möchten.
Präsentiert wurde das Wohnbauprogramm 2019 bis 2022, in dem rund 1.000 neue Mietwohnungen mit einem Investitionsvolumen
von 150 Millionen Euro vorgesehen sind. „Zusätzlich wird eine Sanierungsoffensive gestartet, die großteils
heimischen Betrieben Aufträge bringt und hochqualifizierte Beschäftigung sichert“, berichtete Schaunig.
Die Kärntner Bauwirtschaft hat im Jänner 2019 rund 50 Millionen Euro erwirtschaftet, wobei 27,4 Millionen
des gesamten Produktionswertes aus öffentlichen Aufträgen lukriert wurden, das bedeutet eine Steigerung
von 18,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Per Ende Jänner 2019 konnte die Kärntner Bauwirtschaft
Auftragsbestände im Gegenwert von 598,5 Millionen vorweisen.
Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner: „92,7 Millionen Euro für bauwirksame Maßnahmen kommen aus
dem Gemeindereferat des Landes. Damit sichern wir Arbeitsplätze von 2.730 Personen. Darüber hinaus werden
heuer insgesamt rund 24 Millionen Euro in den weiteren Ausbau von Hochwasserschutzmaßnahmen investiert.“
Positiv beurteilt wird von allen Beteiligten das Projekt Kärntner Bauinvestitionsprogramm, ein gemeinsames
Projekt des Landes Kärnten und der Wirtschaftskammer Kärnten – ARGE Bauwirtschaft, das einen Gesamtüberblick
über das jährliche Bauinvestitionsvolumen aller Körperschaften in Kärnten gibt. Dabei werden
die Baubudgets des Landes, der ASFINAG, der BIG, der Kelag und der ÖBB abgebildet – selbige umfassen fast
eine Milliarde Euro im Jahr.
Weiters erfolgte ein Bericht der Arbeitsgruppe Bauen mit Holz, die federführend von der Abteilung 9 geleitet
wird. Als Zukunftsthema hierbei wurde der Bereich CLT (Cross Leminated Timber) = Brettsperrholz für den Holzbau
identifiziert. Aufgrund der Betriebsansiedelungen in Kärnten wird Kärnten bis zum Jahr 2022 mit 400.000
Kubikmeter ein Fünftel bis ein Viertel der globalen CLT-Menge produzieren. Dieser Werkstoff ist ein stark
nachgefragtes Material, das weltweit immer öfter auch für den Hochbau eingesetzt wird. „Eine Riesenchance
für Kärnten“, kommentierte Schaunig. Daher sei es Ziel, eine Strategie „Holzland Kärnten 2025“ aufzubauen,
die auf diese aktuellen Betriebsansiedelungen und die dafür erforderlichen Maßnahmen, wie etwa Arbeitskräfteausbildung,
Rücksicht nimmt.
Auch für Landtagsabgeordneten Gaggl muss Holz ein Schwerpunkt in der Kärntner Bauwirtschaft werden. „Es
ist entscheidend, dass der Holz-Cluster ins Leben gerufen und auch tätig wird, damit wir größten
Wert auf den wertvollen Rohstoff legen“, sagte Gaggl. Immerhin sei Kärnten ganz klar ein Holz-Land und auch
ein „Hotspot“, wenn es um Brettsperrholz geht. Gaggl: „Ein Viertel der weltweiten Produktion kann in Kärnten
stattfinden.“ Weiters mahnte Gaggl auch in der Bauwirtschaft Entbürokratisierung und raschere Verfahren ein.
„Wir müssen jetzt auch vorsorgen für Zeiten mit schwächerer Wirtschaft“, so Gaggl weiter. „Projekte
müssen jetzt in die Wege geleitet werden, damit es auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen Aufträge
für die Bauwirtschaft gibt.“
Positiv hervorgehoben wurde von allen Teilnehmern des Baugipfels das Bestbieterprinzip, das im Land Kärnten
umgesetzt wird und das dazu führt, dass insbesondere Lehrlinge und ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer
bei der Vergabe von Aufträgen berücksichtigt werden.
Mit dem KWF-Lieferantenentwicklungsprogramm 3 „Bauwirtschaft Kärnten Digital“ werden Digitalisierung und ökologische
Bauweise als Innovationstreiber und Zukunftsfelder der Bauwirtschaft umgesetzt. Ziel ist es, die Digitalisierung
bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Bauwirtschaft voranzutreiben, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig
zu sein.
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