Einstimmiger Beschluss sichert Entlastung von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern
Wien (pk) - Ab dem Schuljahr 2020/21 wird es in Österreich einheitliche Herbstferien zwischen dem Nationalfeiertag
und Allerheiligen - vom 27. bis 31. Oktober – geben, so der einstimmige Beschluss, den der Nationalrat am 15. Mai
vorgenommen hat. Es gebe keine zusätzlichen schulfreien Tage, die Unterrichtszeit werde nicht verändert,
versicherte Rudolf Taschner (ÖVP). Verändern werde sich nur die Verteilung der schulautonomen Tage. Konkret
fallen die freien Dienstage nach Ostern und Pfingsten weg.
Eltern mit Kindern an unterschiedlichen Schulen profitieren
Aus der Neuregelung entstehe eine Win-Win-Situation, denn SchülerInnen und LehrerInnen werden während
des ersten Halbjahres entlastet, während Eltern schulpflichtiger Kinder bei der Betreuungsplanung im zweiten
Halbjahr unterstützt werden. Bisher standen Eltern mit Kindern an unterschiedlichen Schulen häufig vor
dem Problem, dass die autonomen schulfreien Tage nicht einheitlich gelegt wurden und damit zusätzliche Ferienbetreuung
notwendig war, erklärte Christian Schandor (FPÖ).
Die einheitlichen Herbstferien sollen österreichweit umgesetzt werden. In mittleren und höheren Schulen
wird das Gesetz ab 1. September 2020 verbindlich. Ab kommendem Schuljahr besteht die Möglichkeit, vorzeitig
einheitliche Herbstferien einzuführen. Für die anderen Schulstufen bzw. –typen gibt es entsprechende
Regelungen. Mit Bedacht auf berufsbildende Schulen bzw. deren Pflichtpraktika, können die Herbstferien in
begründeten Fällen aufgehoben und kann auf die alte Regelung zurückgegriffen werden. Die LehrerInnenfortbildung
soll künftig vermehrt in der schulfreien Oktoberwoche stattfinden, unterstrich Wendelin Mölzer (FPÖ).
Nach jahrelanger Diskussion sei nun eine gemeinsame Lösung gelungen, freuten sich die ÖVP-Abgeordneten
Rudolf Taschner und Manfred Hofinger. Trotz der Zustimmung der SPÖ, ortete Christian Kovacevic (SPÖ)
durch die Neuregelung entstehende Fehlerquellen. Zudem forderte er in einem Entschließungsantrag - der in
der Minderheit blieb - den Ausbau der Ferienbetreuung durch den Bund.
Für Unterrichtsminister Heinz Faßmann schafft die Regelung mehr Klarheit den Eltern gegenüber.
Die Mittel für Ferienbetreuung in den Herbstferien stehen zur Verfügung, unterstrich er.
Zustimmung gab es auch seitens der NEOS. Bildungssprecher Douglas Hoyos-Trauttmansdorff sah jedoch noch Verbesserungspotential.
Die Ferienordnung orientiere sich an den Zeiten des Agrarwesens und sei nicht mehr zeitgemäß, meinte
er und warb für eine gleichmäßige Verteilung des Lernstoffs über das gesamte Jahr ebenso wie
für familienautonome Tage. Ein flächendeckendes leistbares Angebot an Kinderbetreuung während der
Ferien ist auch für Stephanie Cox (JETZT) unabdingbar, auch sie gab ihre Zustimmung zur bundesweit einheitlichen
Lösung.
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