Bundespräsident Van der Bellen übergibt vorab Urkunde an Staatspräsident Wladimir
Putin
Sotschi/Wien/Salzburg (salzburgmuseum) - Von acht antiken Kulturgütern, die im Zuge des Zweiten Weltkriegs
nach Salzburg gekommen sind, konnte im Salzburg Museum die Provenienz nun eindeutig geklärt werden. Die fünf
Grabreliefs und drei Amphoren sollen im Herbst an das Historisch Archäologische Museum in Temryuk in der Region
Krasnodar im heutigen Russland zurückgegeben werden. Am 15. Mai wird von Bundespräsident Alexander Van
der Bellen in Sotchi vorab symbolisch eine Urkunde an Russlands Präsident Wladimir Putin übergeben. Die
Rückführung der Kunstobjekte ist für Herbst 2019 geplant.
Acht Kunstobjekte aus dem heutigen Russland lagerten seit dem Zweiten Weltkrieg im Salzburg Museum. Obwohl bereits
früheren Generationen klar war, dass die Arbeiten nicht zur Kultur Salzburgs gehören, konnte die Provenienz
erst jetzt letztgültig geklärt werden. Bereits die Direktoren des Museums Albin Rohrmoser und Fritz Moosleitner
haben sich um die Klärung der Umstände bemüht und auch Dokumente gefunden, die auf eine Herkunft
aus der damaligen Sowjetunion verwiesen. Erst im Rahmen des großen Ausstellungsprojektes „Anschluss, Krieg
und Trümmer – Salzburg und sein Museum im Nationalsozialismus“ im Jahr 2018 konnten noch einmal alle Dokumente
genau untersucht und die Kunstobjekte nicht zuletzt dank moderner Recherchemethoden eindeutig zugeordnet werden.
Unterstützt vom Österreichischen Kulturforum in Moskau und von der Österreichischen Botschaft konnte
nun nach Zustimmung des Kuratoriums des Salzburg Museum und des Stadtsenats die Rückführung der Kunstobjekte
in die Wege geleitet werden. „Wir freuen uns, dass wir einen Dialog zwischen zwei Staaten durch eine gemeinsam
geteilte Geschichte zum Ausdruck bringen können“, betont Direktor Martin Hochleitner.
Drei Amphoren und fünf Grabreliefs
Bei den Kulturgütern handelt es sich um Objekte aus der hellenistischen Zeit, das heißt sie sind
mit dem griechischen Kulturraum verbunden und gehören somit eindeutig nicht nach Salzburg. Im Zuge des Zweiten
Weltkrieges sind die Amphoren und Grabreliefs 1943 von einem Offizier, der aus Salzburg stammte, aus dem sowjetischen
Museum in Temryuk in seine Heimat geschickt worden.
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