Moosbrugger: Ländliche Entwicklung ist Win-win-Faktor für "Standort Land"
Wien (lk-oe) - Dass Breitbandinternet und (ultra-)schneller Mobilfunk mittlerweile genauso wichtig sind
wie Abwassersysteme, Straßen und Schienen und daher zügig ausgebaut werden müssen, wurde 13. Mai
bei der Veranstaltung "Standort Land - Stärkung der Industrie im ländlichen Raum" der Industriellenvereinigung
in Wien deutlich. Der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Josef Moosbrugger, hob dabei
die gemeinsamen Interessen von Landwirtschaft und Industrie hervor, etwa auch im Bereich der Bildung. Außerdem
unterstrich er die entscheidende Rolle der Ländlichen Entwicklung für den gesamten ruralen Raum. "Eine
starke Land- und Forstwirtschaft sorgt in entlegenen Regionen für Arbeitsplätze, auch im vor- und nachgelagerten
Bereich, für mehr Lebensqualität und ist somit eine Win-win-Situation für alle Beteiligten",
betonte Moosbrugger, der sich deswegen für die Absicherung einer starken 2. Agrarpolitik-Säule aussprach.
Moderne Infrastruktur entscheidet über Attraktivität von Regionen
"Wir müssen den Menschen noch viel stärker näherbringen, welch professioneller, zukunftsgerichteter
und digitaler Sektor unsere Land- und Forstwirtschaft heute ist. Moderne Techniken, wie etwa Drohnen zur Nützlingsausbringung
oder automatische Melksysteme, sorgen für Effizienz, Umweltschutz und Tierwohl. Knapp drei Viertel der landwirtschaftlichen
Betriebe verwenden mittlerweile das Internet für ihre Betriebsführung. Was den Breitbandausbau und schnellen
Mobilfunk betrifft, haben Landwirtschaft und Industrie somit gleiche Interessen. Diese moderne Infrastruktur ist
das entscheidende Standortthema, das über die Attraktivität einer Gegend als Wohn- und Wirtschaftsort
bestimmt", erklärte der Präsident. Es gelte, das Thema Breitbandausbau zu forcieren, wobei auch
nicht nur die Anzahl der zu erreichenden Haushalte, sondern vielmehr die Abdeckung der Fläche zählen
müsse.
Agrarbildung bedeutet Professionalität, Lebensqualität und Ressourcenschutz
"Breitband und schneller Mobilfunk sind außerdem für die Aus- und Weiterbildung sowie die Beratung
im ländlichen Raum von enormer Bedeutung. Das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) und die Landwirtschaftskammern
nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein", unterstrich Moosbrugger, der auf moderne Bildungsinstrumente wie
Webinare, Farminare und Online-Plattformen verwies, die sich unter dem Motto "Lernen, wann und wo man will"
zunehmender Beliebtheit erfreuen. "Viele Bäuerinnen und Bauern haben nicht die Zeit zur Verfügung,
quer durch das Land zu Veranstaltungen zu reisen. Diese Online-Möglichkeiten kommen somit den Bedürfnissen
unserer Berufsgruppe sehr entgegen, sorgen für Professionalität, Lebensqualität und Ressourcenschutz",
so Moosbrugger, der unterstrich, dass ganz Österreich vom steigenden agrarischen Bildungsniveau profitiert.
Koren: Wollen Österreich zu Vorzeigeland machen
Der Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Peter Koren, betonte: "Wir wollen Österreich
zu einem Vorzeigeland machen, auch was die Entwicklung des ländlichen Raumes betrifft. Dies ist zum einen
mit den Unternehmen möglich, welche den dafür notwendigen Wandel aktiv vorantreiben. Zum andern benötigen
wir dafür aber auch Unterstützung. Vor allem die politischen Rahmenbedingungen müssen zielgerichtet
und effektiv gestaltet sein." Weitere gemeinsame Interessen von Landwirtschaft und Industrie, etwa im Bereich
der Bioökonomie oder Regionalpolitik, sind dem IV-Aktionspapier "Standort Land" zu entnehmen, das
unter http://www.iv.at/standortland zum Download bereitsteht.
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