Bürgermeister Michael Ludwig unterzeichnete Kooperationsabkommen über Hochschulstandort
mit 23 Wiener Universitäten und Fachhochschulen
Wien (rk) - Die Wissensstadt Wien baut für die Zukunft vor: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig
unterzeichnete am 14. Mai im Rathaus ein Kooperationsabkommunen zum Hochschulstandort, gemeinsam mit Rektorinnen,
Rektoren und Vorständen von 23 Wiener Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen. Forschung und Verwaltung
befassen sich gleichermaßen mit Themen wie der sozialen Frage, der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit.
Ein reger Austausch soll zu Lösungen und beiderseitigem Fortschritt führen.
„Wir sind stolz auf unseren Wissensstandort mit den neun Universitäten, fünf Privatuniversitäten
und fünf Fachhochschulen“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig. Mit mehr als 200.000 Studierenden und
45.000 ForscherInnen ist Wien die größte Universitätsstadt in Mitteleuropa. „Von dem Abkommen profitieren
beide: Die Stadt vom Wissen der Hochschulen, und die Universitäten von der Unterstützung und den Rahmenbedingungen,
die ihnen die Stadt bietet.“ Besonders freut es den Bürgermeister, dass mit der Central European University
(CEU) eine weitere Hochschule nach Wien kommen wird. „Das zeigt, dass Wien eine weltoffene Stadt ist, die ein Interesse
an Diskurs und Ideen-Austausch hat“, sagte Ludwig.
Wissenschafts-Stadträtin Veronica Kaup-Hasler ergänzte: „Das Abkommen macht sichtbar, was Wien laufend
als Wissenschafts-Stadt leistet und worauf es ihr ankommt: Gemeinsam mit den Hochschulen Projekte zu erarbeiten,
die sofort in Umsetzung gehen können.“ Das betreffe nicht nur technische Universitäten, sondern auch
Sozial- und Geisteswissenschaften. Als Beispiel wie Wissenschafts-Themen nahe an die Menschen in der Stadt gebracht
werden können, nannte Kaup-Hasler die Wiener Vorlesungen.
„Wien profitiert von den schlauen Köpfen an den Unis. Die Universitäten wiederum profitieren vom ausgezeichneten
Ruf Wiens als Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität. Dieser Ruf ist oft das Argument dafür,
dass ebendiese schlauen Köpfe nach Wien kommen“, sagte Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien. Er
dankte der Stadt für die Unterstützung der Unis, zum Beispiel für die Zusammenarbeit bei der Schaffung
des „Vienna Bio Center“ in Sankt Marx.
Karl Wöber, Rektor der MODUL University Vienna, strich die Rolle der Privatuniversitäten in der Stadt
hervor. Die rundeten das Studien-Angebot in der Stadt ab und könnten durch ihre Spezialisierung wertvolle
Inputs zu Themen wie der Smart City Forschung einbringen. Als international ausgerichtete Fakultäten schätzten
die Privatunis die Unterstützung der Stadt für internationale Studierende und Lehrende.
Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Fachhochschule Campus Wien, Wilhelm Behensky, betonte den Erfolg
der jungen Fachhochschulen: Diese seien durch das Angebot von berufsbegleitenden Studiengängen besonders für
den zweiten Bildungsweg attraktiv. Das Angebot der FHs und gut ausgebildete Fachkräfte als deren AbsolventInnen
seien ein Vorteil für die Stadt bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen wie der Digitalisierung.
Erfolg durch Austausch und gemeinsames Streben
Vom Abkommen und der darin vereinbarten Zusammenarbeit profitieren Stadt und Unis gleichermaßen. Wien
holt sich das Know How der Hochschulen und der klugen Köpfe in den Forschungseinrichtungen für die Umsetzung
der Smart City Strategie. Im Abkommen vereinbaren Unis und Stadt einen regen Austausch, der es möglich machen
soll, die Expertise der Hochschulen besser zu nutzen. Dafür öffnet der Bürgermeister das Rathaus
und lädt die Unis ein, sich hier mit konkreten Fragen rund um die Entwicklung der Stadt auseinander zu setzen
– mittels Dialogveranstaltungen, Symposien, Workshops und Präsentationen.
Im Gegenzug profitieren die Universitäten von der Infrastruktur der lebenswertesten Stadt der Welt. Wien stellt
seine Expertise über das Expat Center der Wirtschaftsagentur auch den Unis zur Verfügung. Damit wird
der „Nachwuchs“ für die größte Uni-Stadt im deutschsprachigen Raum genauso langfristig abgesichert
wie die Attraktivität Wiens und seiner Bildungseinrichtungen für internationale Studierende.
Darüber hinaus profitieren hiesige Unis und Hochschulen von der nachhaltigen finanziellen Unterstützung
für Forschungsprojekte über den Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF). Auch
vermittelt die Wirtschaftsagentur Wien den Hochschulen KooperationspartnerInnen für Start-Ups und Unternehmensgründungen.
Zusammenarbeiten wollen Unis und Stadt außerdem, wenn es darum geht, Förderungen aus europäischen
und nationalen Förderprogrammen zu lukrieren.
Langfristiges Ziel des Abkommens ist die Position Wiens als führende europäische Forschungs- und Innovationsmetropole
auszubauen.
Umgesetzt werden soll das Abkommen von der Wiener Stadtverwaltung: der Bereichsleitung für Forschung, Wissenschaft
und Wirtschaftsstandort, der Abteilung für Kultur und Wissenschaft und der Abteilung für Wirtschaft,
Arbeit und Statistik sowie den Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Universitäten und Hochschulen.
Die Eckpunkte des Abkommens
- Wien verfolgt die Smart City Rahmenstrategie. Darin sind
Ziele definiert, welche die Stadtverwaltung nicht alleine erreichen kann. Das Wissen und Know-How der ansässigen
Universitäten und Fachhochschulen sollen dabei helfen, Lösungen und Wege aufzuzeigen, die Herausforderungen
der Großstadt Wien im 21. Jahrhundert zu lösen. Das passiert etwa durch Forschungsprojekte, welcher
der Stadt z.B. wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen liefern werden.
- Wien verfolgt eine klare Standortpolitik. Die Stadt bekennt
sich zu Flächenwidmungen und Stadtentwicklungsprojekten, welche den Forschungs- und Uni-Standort im Fokus
haben. Bei Stadtentwicklungsprozessen werden die Hochschulen künftig noch enger einbezogen.
- Wien steht für den Dialog. Neue Plattformen des Austausches
werden geschaffen, auf dass sich Expertinnen und Experten der Stadt künftig regelmäßig mit Rektorinnen,
Rektoren und Geschäftsführenden der Unis bzw. Fachhochschulen treffen und beraten.
- Wien bekennt sich zur finanziellen Unterstützung der
hiesigen Hochschulen. Über Fonds wie den WWTF werden langfristig und nachhaltig Mittel für die Wiener
Uni- und Forschungslandschaft zugesichert.
- Wien will die besten Köpfe halten und neue holen. Die
Stadtverwaltung sichert Unterstützung zu, wenn es den Unis und Hochschulen darum geht, AbsolventInnen in Wien
zu halten. Als „Standort-BotschafterInnen“ sollen sie für den Studienplatz Wien werben; Unterstützung
dabei erhalten sie vom Expat Center der Wirtschaftsagentur Wien.
- Wien hilft beim Start neuer Forschungsprojekte. Die Stadt
unterstützt die Hochschullandschaft dabei, Fördermittel aus nationalen und supranationalen Töpfen
zu lukrieren, etwa aus Programmen wie „Horizon Europe“ und „COMET“.
- Wien will mehr akademische Unternehmensgründerinnen
und –gründer. Dazu verstärkt die Wirtschaftsagentur Wien ihre Coaching-Angebote an den Fakultäten.
Neue High-Tech-Start-ups werden forciert. Dazu gibt es mit der „INITS GmbH“ einen sogenannten „Inkubator“, der
bei der Unternehmungsgründung hilft. INITS ist eine Zusammenarbeit zwischen Stadt, Uni Wien, TU Wien und Wirtschaftsagentur
Wien.
- Wien baut auf das Wissen seiner Unis und Hochschulen. Bei
Fragen der Nachhaltigkeit oder der Stadtentwicklung setzt die Stadtverwaltung künftig noch stärker auf
Studien, das Know How und empirische Forschungsergebnisse der hiesigen Forschungslandschaft. Studierende werden
aufgerufen, sich in ihren Abschlussarbeiten verstärkt mit diesen Fragen zu befassen – ihre Forschungen sollen
dann direkt in die Entscheidungen der Stadtverwaltung einfließen.
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