Wissens-Stadt Wien setzt auf
 kluge Köpfe für die Zukunft

 

erstellt am
15. 05. 19
13:00 MEZ

Bürgermeister Michael Ludwig unterzeichnete Kooperationsabkommen über Hochschulstandort mit 23 Wiener Universitäten und Fachhochschulen
Wien (rk) - Die Wissensstadt Wien baut für die Zukunft vor: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig unterzeichnete am 14. Mai im Rathaus ein Kooperationsabkommunen zum Hochschulstandort, gemeinsam mit Rektorinnen, Rektoren und Vorständen von 23 Wiener Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen. Forschung und Verwaltung befassen sich gleichermaßen mit Themen wie der sozialen Frage, der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit. Ein reger Austausch soll zu Lösungen und beiderseitigem Fortschritt führen.

„Wir sind stolz auf unseren Wissensstandort mit den neun Universitäten, fünf Privatuniversitäten und fünf Fachhochschulen“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig. Mit mehr als 200.000 Studierenden und 45.000 ForscherInnen ist Wien die größte Universitätsstadt in Mitteleuropa. „Von dem Abkommen profitieren beide: Die Stadt vom Wissen der Hochschulen, und die Universitäten von der Unterstützung und den Rahmenbedingungen, die ihnen die Stadt bietet.“ Besonders freut es den Bürgermeister, dass mit der Central European University (CEU) eine weitere Hochschule nach Wien kommen wird. „Das zeigt, dass Wien eine weltoffene Stadt ist, die ein Interesse an Diskurs und Ideen-Austausch hat“, sagte Ludwig.

Wissenschafts-Stadträtin Veronica Kaup-Hasler ergänzte: „Das Abkommen macht sichtbar, was Wien laufend als Wissenschafts-Stadt leistet und worauf es ihr ankommt: Gemeinsam mit den Hochschulen Projekte zu erarbeiten, die sofort in Umsetzung gehen können.“ Das betreffe nicht nur technische Universitäten, sondern auch Sozial- und Geisteswissenschaften. Als Beispiel wie Wissenschafts-Themen nahe an die Menschen in der Stadt gebracht werden können, nannte Kaup-Hasler die Wiener Vorlesungen.

„Wien profitiert von den schlauen Köpfen an den Unis. Die Universitäten wiederum profitieren vom ausgezeichneten Ruf Wiens als Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität. Dieser Ruf ist oft das Argument dafür, dass ebendiese schlauen Köpfe nach Wien kommen“, sagte Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien. Er dankte der Stadt für die Unterstützung der Unis, zum Beispiel für die Zusammenarbeit bei der Schaffung des „Vienna Bio Center“ in Sankt Marx.

Karl Wöber, Rektor der MODUL University Vienna, strich die Rolle der Privatuniversitäten in der Stadt hervor. Die rundeten das Studien-Angebot in der Stadt ab und könnten durch ihre Spezialisierung wertvolle Inputs zu Themen wie der Smart City Forschung einbringen. Als international ausgerichtete Fakultäten schätzten die Privatunis die Unterstützung der Stadt für internationale Studierende und Lehrende.

Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Fachhochschule Campus Wien, Wilhelm Behensky, betonte den Erfolg der jungen Fachhochschulen: Diese seien durch das Angebot von berufsbegleitenden Studiengängen besonders für den zweiten Bildungsweg attraktiv. Das Angebot der FHs und gut ausgebildete Fachkräfte als deren AbsolventInnen seien ein Vorteil für die Stadt bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen wie der Digitalisierung.

Erfolg durch Austausch und gemeinsames Streben
Vom Abkommen und der darin vereinbarten Zusammenarbeit profitieren Stadt und Unis gleichermaßen. Wien holt sich das Know How der Hochschulen und der klugen Köpfe in den Forschungseinrichtungen für die Umsetzung der Smart City Strategie. Im Abkommen vereinbaren Unis und Stadt einen regen Austausch, der es möglich machen soll, die Expertise der Hochschulen besser zu nutzen. Dafür öffnet der Bürgermeister das Rathaus und lädt die Unis ein, sich hier mit konkreten Fragen rund um die Entwicklung der Stadt auseinander zu setzen – mittels Dialogveranstaltungen, Symposien, Workshops und Präsentationen.

Im Gegenzug profitieren die Universitäten von der Infrastruktur der lebenswertesten Stadt der Welt. Wien stellt seine Expertise über das Expat Center der Wirtschaftsagentur auch den Unis zur Verfügung. Damit wird der „Nachwuchs“ für die größte Uni-Stadt im deutschsprachigen Raum genauso langfristig abgesichert wie die Attraktivität Wiens und seiner Bildungseinrichtungen für internationale Studierende.

Darüber hinaus profitieren hiesige Unis und Hochschulen von der nachhaltigen finanziellen Unterstützung für Forschungsprojekte über den Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF). Auch vermittelt die Wirtschaftsagentur Wien den Hochschulen KooperationspartnerInnen für Start-Ups und Unternehmensgründungen. Zusammenarbeiten wollen Unis und Stadt außerdem, wenn es darum geht, Förderungen aus europäischen und nationalen Förderprogrammen zu lukrieren.

Langfristiges Ziel des Abkommens ist die Position Wiens als führende europäische Forschungs- und Innovationsmetropole auszubauen.

Umgesetzt werden soll das Abkommen von der Wiener Stadtverwaltung: der Bereichsleitung für Forschung, Wissenschaft und Wirtschaftsstandort, der Abteilung für Kultur und Wissenschaft und der Abteilung für Wirtschaft, Arbeit und Statistik sowie den Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Universitäten und Hochschulen.

Die Eckpunkte des Abkommens

  • Wien verfolgt die Smart City Rahmenstrategie. Darin sind Ziele definiert, welche die Stadtverwaltung nicht alleine erreichen kann. Das Wissen und Know-How der ansässigen Universitäten und Fachhochschulen sollen dabei helfen, Lösungen und Wege aufzuzeigen, die Herausforderungen der Großstadt Wien im 21. Jahrhundert zu lösen. Das passiert etwa durch Forschungsprojekte, welcher der Stadt z.B. wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen liefern werden.
  • Wien verfolgt eine klare Standortpolitik. Die Stadt bekennt sich zu Flächenwidmungen und Stadtentwicklungsprojekten, welche den Forschungs- und Uni-Standort im Fokus haben. Bei Stadtentwicklungsprozessen werden die Hochschulen künftig noch enger einbezogen.
  • Wien steht für den Dialog. Neue Plattformen des Austausches werden geschaffen, auf dass sich Expertinnen und Experten der Stadt künftig regelmäßig mit Rektorinnen, Rektoren und Geschäftsführenden der Unis bzw. Fachhochschulen treffen und beraten.
  • Wien bekennt sich zur finanziellen Unterstützung der hiesigen Hochschulen. Über Fonds wie den WWTF werden langfristig und nachhaltig Mittel für die Wiener Uni- und Forschungslandschaft zugesichert.
  • Wien will die besten Köpfe halten und neue holen. Die Stadtverwaltung sichert Unterstützung zu, wenn es den Unis und Hochschulen darum geht, AbsolventInnen in Wien zu halten. Als „Standort-BotschafterInnen“ sollen sie für den Studienplatz Wien werben; Unterstützung dabei erhalten sie vom Expat Center der Wirtschaftsagentur Wien.
  • Wien hilft beim Start neuer Forschungsprojekte. Die Stadt unterstützt die Hochschullandschaft dabei, Fördermittel aus nationalen und supranationalen Töpfen zu lukrieren, etwa aus Programmen wie „Horizon Europe“ und „COMET“.
  • Wien will mehr akademische Unternehmensgründerinnen und –gründer. Dazu verstärkt die Wirtschaftsagentur Wien ihre Coaching-Angebote an den Fakultäten. Neue High-Tech-Start-ups werden forciert. Dazu gibt es mit der „INITS GmbH“ einen sogenannten „Inkubator“, der bei der Unternehmungsgründung hilft. INITS ist eine Zusammenarbeit zwischen Stadt, Uni Wien, TU Wien und Wirtschaftsagentur Wien.
  • Wien baut auf das Wissen seiner Unis und Hochschulen. Bei Fragen der Nachhaltigkeit oder der Stadtentwicklung setzt die Stadtverwaltung künftig noch stärker auf Studien, das Know How und empirische Forschungsergebnisse der hiesigen Forschungslandschaft. Studierende werden aufgerufen, sich in ihren Abschlussarbeiten verstärkt mit diesen Fragen zu befassen – ihre Forschungen sollen dann direkt in die Entscheidungen der Stadtverwaltung einfließen.

 

 

 

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