Leistungsbilanz 2018 zeichnet Standortagentur Tirol als starken Motor für Forschung, Innovation
und Digitalisierung aus und zeigt Best Practices aus der Tiroler Wirtschaft.
Innsbruck (standort tirol) - Die Standortagentur Tirol legte am 15. Mai ihren Tätigkeitsbericht 2018
vor. Zur Leistungsbilanz 2018 der Einrichtung zählen unter anderem das Management von fünf Clustern mit
419 innovationsstarken Mitgliedern aus Wirtschaft und Wissenschaft, 85 in den Clustern vermittelte bzw. begleitete
Kooperationen, 460 Beratungen zur Innovations- und Forschungsförderung des Landes, des Bundes und der EU,
sieben neue Kompetenzzentren, in denen Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam forschen, 41 für Tiroler Unternehmen
vermittelte internationale Technologiepartner, die Umsetzung der Initiative digital.tirol mit 1,4 Millionen Seitenaufrufen
auf dem neuen Onlineportal digital.tirol, 27 im Investorennetzwerk Tirol bei der Kapitalsuche für die Wachstumsphase
unterstützte Start-ups, sieben Technologiegründungen aus dem Umfeld der Tiroler Hochschulen, 38 Betriebe,
die bei der Erweiterung oder Ansiedlung unterstützt werden konnten oder 165 unterstützte Praktika junger
Fachkräfte im europäischen Ausland. Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf kommentiert:
„Forschung, Innovation und Digitalisierung bleiben der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit von morgen.
Und der vorliegende Tätigkeitsbericht belegt erneut: die Standortagentur Tirol ist der starke Motor für
Wachstum durch Innovation im Land. Tiroler Unternehmen können mit ihrer Unterstützung erleichtert Marktvorsprung
aufbauen und hochwertige Arbeitsplätze schaffen und sichern.“
24,5 Millionen Euro an Wachstumsfinanzierung für Unternehmen und 22 Millionen Euro an Technologieinvestitionen
in sieben neuen Kompetenzzentren
Tiroler Unternehmen haben 460 Beratungen der Standortagentur Tirol in Anspruch genommen, um Forschungsförderungen
für ihre Wachstumsprojekte einzuwerben. Mit dieser Unterstützung konnten die heimischen Betriebe im Berichtsjahr
insgesamt 24,5 Millionen Euro an Wachstumsfinanzierung aus Landes- und Bundesmitteln einwerben. Aus Horizon 2020,
dem EU-Programm für Forschung und Innovation für den Zeitraum 2014 bis 2020, haben Tirols Forschungseinrichtungen
und Unternehmen seit Programmstart bis zum Jänner 2019 insgesamt 61,6 Millionen Euro akquiriert, davon gingen
unter Beratung durch die Standortagentur Tirol insgesamt 17,1 Millionen Euro bzw. 27,8 Prozent der Mittel an Unternehmen.
Im Berichtsjahr sind mit Hilfe der Standortagentur Tirol insgesamt sieben neue Kompetenzzentren – das sind mehrjährige
Forschungsverbünde von Unternehmen und Forschungseinrichtungen - am Standort Tirol oder unter Beteiligung
der Tiroler Wirtschaft bewilligt worden. Über diese werden in den kommenden vier Jahren insgesamt rund 22
Millionen Euro an Technologieinvestitionen ausgelöst, welche gemeinsam von Unternehmen, Bund, Länder
und EU finanziert werden. Inhaltlich liegen die Schwerpunkte bei digitalen Technologien, Energieeffizienz, Materialtechnologie
und Gesundheit. „Dass vier der sieben neuen Kompetenzzentren aus dem Jahr 2018 zu digitalen Technologien und deren
Anwendung forschen, weist die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft auch als Erfolgsfaktor für die
Digitalisierung aus“, bewertet LRin Zoller-Frischauf. Im Detail sind aus von der Standortagentur Tirol im Berichtsjahr
abgewickelten Ausschreibungen für das Landesprogramm EFRE K-Regio zunächst die vier Projekte BEQs Buyoant
Energy Quarters, BIM2IndiLight, NHL und Neuronstep hervorgegangen. Im Bundesprogramm COMET hat der Bund im Jahr
2018 die COMET-Projekte Smart@Surface und COMET DigitalMotion unter maßgeblicher Beteiligung der Tiroler
Wirtschaft sowie das COMET-Zentrum VASCage-C für Gefäßgesundheit am Standort Tirol zur Förderung
durch die FFG bewilligt.
Alpex Technologies: Im internationalen Verbund und mit Innovationsservices der Standortagentur Tirol zum
Erfolg
Der Leichtbauspezialist Alpex Technologies aus Mils, ein Mitglied im Cluster Mechatronik Tirol, konnte sich
mit Hilfe der Kontaktstelle in das Enterprise Europe Network in der Standortagentur Tirol in gleich in fünf
Projekten des Programms „Clean Sky“ erfolgreich um Mittel aus Horizon 2020 bewerben. „Clean Sky“ fördert technologische
Innovationen für eine umweltfreundliche Luftfahrt. Ein Weg dorthin führt über leichtere Bauteile,
mit welchen das Gewicht von Flugzeugen gesenkt und darüber der Kerosinverbrauch und Emissionen reduziert werden
können. In internationalen Konsortien aus Wirtschaft und Wissenschaft werden Demonstratoren von Komponenten
gebaut, die in späteren Airbus Modellen umgesetzt werden sollen: Dabei arbeitet Alpex insbesondere an der
Entwicklung von Leichtbaukomponenten im Bereich von Triebwerkstrukturen, Flügel- und Leitwerken, Rumpfschalen
sowie Interieur Bauteilen wie Sitzstrukturen und Kabinen-Innenausstattung. „Alpex kann über die europäische
Forschungsförderung jene Mittel akquirieren, ohne die ein Klein- und Mittelbetrieb wie Alpex solche Innovationen
schlicht nicht umsetzen könnte“, berichtet Bernhard Rittenschober, Leiter Forschung und Entwicklung bei Alpex
Technologies und führt aus: „Zum Durchbruch bei „Clean Sky“ hat das Know-how der Standortagentur Tirol wesentlich
beigetragen. Die Grundlage für den Erfolg ist zudem das Innovation Management Assessment IMP³rove, welches
wir mit der Standortagentur Tirol im Vorfeld durchgeführt haben. Dabei konnten wir unser Innovationsmanagement
mit innovativen KMU in ganz Europa verglichen und zur Verbesserung an den richtigen Hebeln ansetzen.“
Gründung, Erweiterung und Zuzug von Unternehmen: 240 hochwertige Arbeitsplätze durch Fokus auf
Forschung
Innovative Betriebe mit Aussicht auf nachhaltiges Wachstum durch Marktvorsprung sind ebenso die Kernzielgruppe
der Standortagentur Tirol bei der Begleitung von Start-ups aus dem Umfeld der Tiroler Hochschulen sowie der Begleitung
von Betriebserweiterungen oder -ansiedlungen. „Der Anteil der forschenden Unternehmen bei insgesamt 45 unterstützten
Erweiterungen, Ansiedlungen und realisierten Technologieausgründungen liegt im Jahr 2018 bereits bei 50 Prozent.
Diese Fokussierung erfolgt, weil in forschenden Betrieben ein hoher Anteil an hochwertigen Arbeitsplätzen
entsteht und ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum erwartet werden darf. In den ersten drei
Planungsjahren rechnen die betreffenden Unternehmen mit 240 hochwertigen, neuen Arbeitsplätzen“, berichtet
Marcus Hofer, der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Im Detail konnten im Berichtsjahr zunächst
38 Unternehmen dabei unterstützt werden, ihren Tiroler Betrieb zu erweitern oder sich in Tirol anzusiedeln.
Bei diesen Projekten belaufen sich die Erstinvestitionen der Projektbetreiber auf insgesamt 20 Millionen Euro.
Beispiele für betreffende Betriebe sind die Unternehmen BHS Technologies GmbH und QWSTION International GmbH
mit Erweiterungsprojekten sowie die Optronia GmbH oder RCH Group mit Ansiedlungen. Sieben weitere Technologiegründungen
aus dem Umfeld der Hochschulen konnten unter Begleitung durch das Gründungszentrum Startup.Tirol realisiert
worden, das in der Standortagentur Tirol angesiedelt ist.
Die Standortagentur Tirol GmbH ist Teil der Lebensraum Tirol Holding und arbeitet daran, die Attraktivität
des Wirtschaftsstandortes Tirol im Einklang mit ökologischen Interessen zu erhöhen. Indem sie Forschung,
Innovation und Digitalisierung motiviert und ermöglicht, stärkt sie die Wettbewerbsfähigkeit des
Standortes und seiner Unternehmen zur dauernden Sicherung des Aus- und Aufbaus hochwertiger Arbeitsplätze.
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