An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst – Ausstellung im Kalthaus des Botanischen
Gartens der Universität Wien von 22. Mai bis 10. Juni
Wien (universität) - Bis heute ist die Illustration von Pflanzen für die Wissenschaft unentbehrlich.
Das geschulte Auge von IllustratorInnen vermag das zu leisten, was eine Kamera nicht zustande bringt. Denn eine
Illustration bietet gegenüber einer Photographie den Vorteil, dass die Pflanze in ihrer Ganzheit dargestellt
werden kann. Gemeinsam mit der Wiener Schule der botanischen Illustration zeigt der Botanische Garten der Universität
Wien von 22. Mai bis 10. Juni Werke von IllustratorInnen aus aller Welt.
Die korrekte Pflanzendarstellung erfordert nicht nur botanisches Wissen und einen genauen Blick für Maßstäbe
und Proportionen. Auch ein Gespür für die richtigen Farben ist notwendig – etwa die unzähligen Schattierungen
von Grün im Pflanzenreich, oder die zahlreichen Farbnuancen von Blüten und Früchten. All dies macht
die Pflanzenillustration zu einer Kunst, die außerordentlich ästhetische Werke hervorbringt. Von der
Wurzel bis zur Blüte lassen sich alle charakteristischen Merkmale einer Pflanze abbilden, ebenso zeitlich
aufeinanderfolgende Stadien von der Knospe bis zur Frucht.
Die Tradition der wissenschaftlich basierten botanischen Illustration reicht im Botanischen Garten der Universität
Wien bis ins 18. Jahrhundert zurück. Schon damals hat Gartendirektor Nikolaus Joseph von Jacquin Maler ausgebildet,
damit sie die Pflanzen des Botanischen Gartens korrekt darstellen.
Ein 'Get together' botanischer IllustratorInnen
Noch heute arbeitet der Botanische Garten mit IllustratorInnen zusammen und führt gemeinsam mit der Wiener
Schule der Botanischen Illustration, einem internationalen Zusammenschluss von KünstlerInnen, die von Gartendirektor
Jacquin begründete Tradition fort.
Der Ausstellung geht ein 'Get together' botanischer IllustratorInnen aus aller Welt voraus. Eine Woche lang wird
im Botanischen Garten diskutiert und gearbeitet. Das Ziel des Treffens ist, sich über Ideen und Techniken
auszutauschen. Gleichzeitig werden Interessierte ausgebildet, die Illustrationstechniken erlernen und verfeinern
wollen. Die Werke der IllustratorInnen sind dann ab 22. Mai in der Ausstellung im Kalthaus des Botanischen Gartens
für die Öffentlichkeit zugänglich.
Zur Eröffnung führt Ausstellungskuratorin Margareta Pertl am 22.5. ab 16:30 durch die Ausstellung und
zeigt Pflanzen aus dem Garten, die illustriert wurden.
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei, der Führungsbeitrag für die Führung mit Margareta Pertl
am 22.5. beträgt € 5,-.
Interessierte können im Botanischen Garten Kurse zur Botanischen Illustration besuchen.
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