Transitmanagement zur Vermeidung von Staus und Behinderungen
Wien (bmlv) - Im Zeitraum von 1. bis 24. Juni wird die alle zwei Jahre stattfindende Großübung
„Saber Guardian“ der US ARMY EUROPE (USAREUR) gemeinsam mit den Streitkräften von Bulgarien, Kroatien, Ungarn,
Rumänien, Slowenien und Nordmazedonien durchgeführt. Ziel dieser Übung ist die Verbesserung der
Zusammenarbeit zwischen den Partnernationen. Wie bereits 2017 verlegen die Streitkräfte im Zeitraum von 20.
Mai bis 29. Juni per Straße, Eisenbahn, Schiff und Flugzeug von Deutschland über Österreich nach
Ungarn und Slowenien und retour. Ca. 400 Fahrzeuge mit etwa 1.500 Soldaten werden in Konvois auf vorgegebenen Routen
Österreich durchfahren.
Um die Truppentransporte in den Tagesverkehr einzubinden, wurden spezielle Maßnahmen getroffen. Die Fahrtstrecken
und Grenzübertrittstellen (Suben über die A1 nach Nickelsdorf sowie Suben über die A1 und A10 zum
Grenzübergang Karawanken) wurden von den Behörden im Vorfeld festgelegt; die voraussichtlichen Transit-
und Konvoi-Daten werden an das „National Movement and Coordination Center“ (NMCC) des Bundesheeres übermittelt;
pro Kalendertag durchfahren Österreich maximal acht Kolonnen mit maximal je 20 Fahrzeugen und einem Abstand
von einer Stunde zwischen den Kolonnen. Die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung werden eingehalten; Zwischenstopps
zur Sicherstellung der Lenkpausen und Ruhezeiten sowie die Betankung der Fahrzeuge sind nur in militärischen
Liegenschaften geplant.
Bundesheer nutzt die Durchfahrt für Ausbildungs- und Erfahrungsgewinn
Das Bundesheer unterstützt im Bereich des Transportmanagements und indem es Kaserneninfrastruktur für
die Betankung und für Marschpausen (Zwölfaxing, Hörsching, Salzburg, Villach und Stadl-Paura) zur
Verfügung stellt. Durch die Unterstützung des Transits generiert das Bundesheer einen Mehrwert in den
Bereichen der logistischen Aus-, Fort- und Weiterbildung und nutzt die Gelegenheit für ein „On the Job Training“
des österreichischen NMCC und mitinvolvierter Truppenteile. Der Ausbildungs- und Erfahrungsgewinn ist vor
allem für einen Einsatz und für die Zusammenarbeit im multinationalen Verbund im Rahmen von Auslandseinsätzen
von hohem Wert. Die dem Bundesheer im Zusammenhang mit dem Transit entstehenden Kosten werden vom Verursacher refundiert.
Die Grundlage für die Durchfahrt von ausländischen Armeen bzw. Angehörigen ausländischer Truppen
ist das „Truppenaufenthaltsgesetz 2001“. Ein entsprechender Antrag wurde auf (militär-)diplomatischer Ebene
gestellt und durch das Bundesministerium für Landesverteidigung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium
für Europa, Integration und Äußeres genehmigt.
Die Verlegung von militärischem Gerät durch andere Länder zur Teilnahme an internationalen Übungen
entspricht der jahrzehntelangen Praxis und Zusammenarbeit mit ausländischen Streitkräften. Zum Beispiel
verlegten österreichische Soldaten mit ihren Kampfpanzern „Leopard“ zur Strong European Tank Challenge 2017
nach Grafenwöhr in Deutschland und gewannen diesen internationalen Wettkampf; im Jahr 2018 nahmen 80 österreichische
Soldaten mit Kampfpanzern „Leopard“ und Schützenpanzer „Ulan“ an der „Informationslehrübung der Deutschen
Bundeswehr 2018“ in Deutschland teil.
|