Truppentransport für internationale
 Übung durch Österreich

 

erstellt am
14. 05. 19
13:00 MEZ

Transitmanagement zur Vermeidung von Staus und Behinderungen
Wien (bmlv) - Im Zeitraum von 1. bis 24. Juni wird die alle zwei Jahre stattfindende Großübung „Saber Guardian“ der US ARMY EUROPE (USAREUR) gemeinsam mit den Streitkräften von Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Rumänien, Slowenien und Nordmazedonien durchgeführt. Ziel dieser Übung ist die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Partnernationen. Wie bereits 2017 verlegen die Streitkräfte im Zeitraum von 20. Mai bis 29. Juni per Straße, Eisenbahn, Schiff und Flugzeug von Deutschland über Österreich nach Ungarn und Slowenien und retour. Ca. 400 Fahrzeuge mit etwa 1.500 Soldaten werden in Konvois auf vorgegebenen Routen Österreich durchfahren.

Um die Truppentransporte in den Tagesverkehr einzubinden, wurden spezielle Maßnahmen getroffen. Die Fahrtstrecken und Grenzübertrittstellen (Suben über die A1 nach Nickelsdorf sowie Suben über die A1 und A10 zum Grenzübergang Karawanken) wurden von den Behörden im Vorfeld festgelegt; die voraussichtlichen Transit- und Konvoi-Daten werden an das „National Movement and Coordination Center“ (NMCC) des Bundesheeres übermittelt; pro Kalendertag durchfahren Österreich maximal acht Kolonnen mit maximal je 20 Fahrzeugen und einem Abstand von einer Stunde zwischen den Kolonnen. Die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung werden eingehalten; Zwischenstopps zur Sicherstellung der Lenkpausen und Ruhezeiten sowie die Betankung der Fahrzeuge sind nur in militärischen Liegenschaften geplant.

Bundesheer nutzt die Durchfahrt für Ausbildungs- und Erfahrungsgewinn
Das Bundesheer unterstützt im Bereich des Transportmanagements und indem es Kaserneninfrastruktur für die Betankung und für Marschpausen (Zwölfaxing, Hörsching, Salzburg, Villach und Stadl-Paura) zur Verfügung stellt. Durch die Unterstützung des Transits generiert das Bundesheer einen Mehrwert in den Bereichen der logistischen Aus-, Fort- und Weiterbildung und nutzt die Gelegenheit für ein „On the Job Training“ des österreichischen NMCC und mitinvolvierter Truppenteile. Der Ausbildungs- und Erfahrungsgewinn ist vor allem für einen Einsatz und für die Zusammenarbeit im multinationalen Verbund im Rahmen von Auslandseinsätzen von hohem Wert. Die dem Bundesheer im Zusammenhang mit dem Transit entstehenden Kosten werden vom Verursacher refundiert.

Die Grundlage für die Durchfahrt von ausländischen Armeen bzw. Angehörigen ausländischer Truppen ist das „Truppenaufenthaltsgesetz 2001“. Ein entsprechender Antrag wurde auf (militär-)diplomatischer Ebene gestellt und durch das Bundesministerium für Landesverteidigung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres genehmigt.

Die Verlegung von militärischem Gerät durch andere Länder zur Teilnahme an internationalen Übungen entspricht der jahrzehntelangen Praxis und Zusammenarbeit mit ausländischen Streitkräften. Zum Beispiel verlegten österreichische Soldaten mit ihren Kampfpanzern „Leopard“ zur Strong European Tank Challenge 2017 nach Grafenwöhr in Deutschland und gewannen diesen internationalen Wettkampf; im Jahr 2018 nahmen 80 österreichische Soldaten mit Kampfpanzern „Leopard“ und Schützenpanzer „Ulan“ an der „Informationslehrübung der Deutschen Bundeswehr 2018“ in Deutschland teil.

 

 

 

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