Standort Land – Stärkung der
 Industrie im ländlichen Raum

 

erstellt am
14. 05. 19
13:00 MEZ

Industrie zeigt Herausforderungen des ländlichen Raumes auf und übernimmt weiter Verantwortung – Aufruf zur Unterstützung der Initiative
Wien (pdi) - Im Zuge der Initiative der Industriellenvereinigung (IV) „Standort Land“ fand unter Teilnahme von Bundesministerin Elisabeth Köstinger eine hochkarätig besetzte Veranstaltung im Haus der Industrie statt, bei der die Herausforderungen des ländlichen Raumes aufgezeigt und Lösungsmaßnahmen diskutiert wurden. „Die Industrie hat eine lange Tradition in Österreich, vor allem auch in ländlichen Regionen. In den letzten Jahren erleben wir jedoch Veränderungen, die insbesondere Auswirkungen auf den ländlichen Raum haben und diesen prägen. Deswegen müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit der ländliche Raum nicht abgekoppelt und weiterhin Wohlstand geschaffen wird. Für uns steht außer Frage, dass die produzierenden Unternehmen dabei eine Schlüsselrolle einnehmen werden“, betonte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Starkes Gefälle zwischen Stadt und Land
Auf die extremen Ungleichheiten zwischen Zentren und peripheren Regionen wies IV-Chefökonom Christian Helmenstein hin: „Materieller Wohlstand entsteht in Österreich auf engstem Raum. Konkret werden auf weniger als acht Prozent des Siedlungsraumes mehr als 50 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung erzielt. Rund 56 Städte und Gemeinden generieren mehr als die Hälfte der Bruttowertschöpfung.“ Weitere Faktoren, welche den ländlichen Raum besonders hart treffen, sind laut IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren beispielsweise der Fachkräftemangel: „Brain-Drain und Fachkräftemangel treffen periphere Regionen besonders stark. Beim Fachkräftemangel sehen wir allein in der Industrie einen Mangel von 60.000 Personen, davon können 10.500 Stellen nicht besetzt werden. Es klafft also eine beträchtliche Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, die es im Interesse eines international wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandortes rasch zu schließen gilt.“
Rahmenbedingungen müssen verbessert werden – Infrastruktur verbessern, Bildung in Mittelpunkt stellen, Regionalförderung entlang Wertschöpfungsketten

Tiefgreifende Maßnahmen zur Lösung der Herausforderungen wurden ebenfalls auf der Veranstaltung präsentiert: „Wir wollen Österreich zu einem Vorzeigeland machen, auch was die Entwicklung des ländlichen Raumes betrifft. Dies ist zum einen mit den Unternehmen möglich, welche den dafür notwendigen Wandel aktiv vorantreiben. Zum anderen benötigen wir dafür aber auch Unterstützung, vor allem die politischen Rahmenbedingungen müssen zielgerichtet und effektiv gestaltet sein“, so Georg Knill, Präsident der IV-Steiermark und Vorsitzender der IV-Fokusgruppe „Standort Land“. Dazu zählen beispielsweise die Entwicklung einer Bundes-Raumordnungskompetenz, um multifunktionale Infrastrukturkorridore zu schaffen, sowie der Zugang zur Regionalförderung für mittelständische Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. In dieselbe Kerbe schlugen die weiteren Unternehmensvertreter Andreas Fill, Geschäftsführer Fill GmbH, Stefan Rohringer, stellvertretender Vorstand Technik Infineon Austria AG, und Viktor Sigl, Vorstandsmitglied KTM AG.

Initiative erst am Anfang eines langen Weges
Die anschließende Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit der Umsetzung der Forderungen auf politischer Ebene. Neben regionalen Kooperationsmodellen der Gemeinden, wurden auch Maßnahmen zur Stärkung der Bildung diskutiert. Laut Neumayer sollen auf Worte auch Taten folgen: „Die Herausforderungen des ländlichen Raumes sind sehr vielfältig und können nicht nur von der Industrie gelöst werden. Wir sehen unsere Initiative erst in der Entstehungsphase. Deswegen haben wir als Industriellenvereinigung eine Deklaration aufgesetzt, die sich zu einer Stärkung des ländlichen Raumes bekennt. Wir laden jede und jeden ein, der unsere Initiative unterstützen will, sich uns anzuschließen und den Weg mit uns zu bestreiten.“

 

 

 

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