Nächste internationale Übung in Eisenerz erfolgreich abgeschlossen
Eisenerz/Graz (lk) - Vier Tage lang waren Vertreterinnen und Vertreter aus zehn europäischen Staaten
zu einem Katastrophenschutzplanspiel in Eisenerz. Die Übung endete am 24. Mai und war ein weiterer Baustein
beim Bestreben von Landeshauptmann-Stellvertreter und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer, Eisenerz
als internationales Katastrophenschutzzentrum auszubauen und zu positionieren. Bei der Stabsübung zum Thema
„Host Nation Support“ wurde der gesamte Ablauf eines Katastrophenzyklus durchgespielt: Vom Beginn einer Katastrophe,
der nationalen Hilfestellung, der Anforderung internationaler Hilfe, der Einreise, der Durchreise und dem Eintreffen
von internationalen Teams im betroffenen Land bis hin zur Rückverlegung.
Die Übung war die erste in einer Reihe von internationalen Stabsübungen im Rahmen eines EU-Projekts,
das sich mit der Beübung von Aufnahme, Entsendung bzw. Durchmarsch von internationalen Hilfskräften und
Hilfsgütern in und außerhalb Europas befasst. Die Leitung dieses Projekts liegt in den Händen der
Fachabteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidigung (FAKS) des Landes Steiermark. Nach dem Auftakt
in Eisenerz finden weitere Übungen in Albanien und Ghana statt.
Für LH-Stv. Schickhofer ist die nun abgeschlossene Übung ein perfekter Anlass, um einmal mehr die Region
um Eisenerz ins Blickfeld zu rücken: „Unser Ziel ist es, Eisenerz zu einem internationalen Katastrophenschutzzentrum
auszubauen. Wir haben uns als Land Steiermark unter anderem bereits im Vorjahr beim Ausbau des einzigen, europäischen
hochalpinen Übungsgeländes für Suche und Rettung für die Durchführung einer EU-Übung
in Eisenerz eingebracht. Heuer wird im September eine große internationale EU-Übung unter der Federführung
des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) in Eisenerz stattfinden, im Jahre 2020 eine weitere großangelegte
internationale Such- und Rettungsübung des Landes Steiermark mit der EU. All diese Aktivitäten sind wichtige
Meilensteine, um Eisenerz zum Katastrophenschutzzentrum von europäischem Rang zu machen“, so Schickhofer.
Vor einigen Wochen konnte Schickhofer auch eine hochrangige Katastrophenschutzdelegation aus Israel, Jordanien
und Palästina in Eisenerz begrüßen, wobei auch hier eine weitere Zusammenarbeit mit den Trainingszentren
(„Zentrum am Berg“ und ÖRK-Trainingszentrum) und diesen Staaten vereinbart wurde. „Diese Form der Katastrophendiplomatie
wird mittlerweile vermehrt wahrgenommen und in der Szene als einmalig in Österreich angesehen. Eine Kombination
aus Katastrophenschutz, Katastrophenreduktion und Katastrophendiplomatie kann sich positiv auf die Steiermark und
die Republik Österreich auswirken“, betont Helmut Kreuzwirth, Leiter des Referats Katastrophenschutz.
Anfang Juni ist nun eine Studienreise zu den Vereinten Nationen nach Genf geplant, an der Schickhofer gemeinsam
mit den Verantwortlichen aus der Abteilung teilnehmen wird. Ziel ist es, die seit vielen Jahren laufende Kooperation
zwischen dem Land Steiermark und dem UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN OCHA) für
das internationale Zentrum in Eisenerz zu vertiefen. „Wir sehen in der Kooperation des Landes Steiermark mit der
EU und den Vereinten Nationen und auch im Rahmen der Durchführung internationaler Katastrophenschutz-Ausbildungen
großes Synergiepotenzial. Neben der touristischen Stärkung der Region profitieren davon sowohl die ausländischen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, das Land Steiermark mit seinen Einsatzkräften und die steirische Bevölkerung“,
betont Schickhofer.
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