Glasfaser-Ausbau im Innviertel

 

erstellt am
27. 05. 19
13:00 MEZ

Vollgas bei Breitbandausbau in OÖ
Linz (lk) - "Keine andere Infrastruktur ist für die Zukunftsfähigkeit eines Standorts so entscheidend wie schnelle und leistungsfähige Datenleitungen. Die Anschlusserfordernisse des 21. Jahrhunderts sind Wasser, Kanal und Digital. Daher ist für mich der flächendeckende Ausbau von Glasfaser-Infrastruktur in Oberösterreich einer der zentralen Schwerpunkte meines Programms ‚Fit for Future - OÖ 2030'. Neben eigenen Aktivitäten wie die landeseigene Breitbandgesellschaft FiberService OÖ braucht es dazu auch starke Partner in den Regionen. Daher begrüße ich es sehr, dass die Infotech EDV-Systeme GmbH als regionaler Anbieter den Glasfaser-Ausbau in großen Teilen des Innviertels vorantreibt und mit einer Investitionssumme von 45 Mio. Euro das Netz in den nächsten fünf Jahren von 200 auf 700 km anwachsen soll", betont Wirtschafts- Landesrat Markus Achleitner.

Landes-Förderung für Betriebe
"Um den Glasfaser-Ausbau voranzutreiben, setzt das Land OÖ auch eigene Förderschwerpunkte. Im Rahmen einer FTTH-Landesförderung für Betriebe werden diese vom Land OÖ mit bis zu 2.000 Euro beim Glasfaseranschluss unterstützt. Bisher konnten dadurch 571 Betriebe beim Anschluss an Glasfaser unterstützt werden, dadurch wurden Investitionen der Betriebe in einer Höhe von 3,4 Mio. Euro ausgelöst", erläutert LR Achleitner.

In einer Ende 2018 ausgelaufenen Förderaktion des Landes OÖ wurde die Hochrüstung von Kabel-TV-Netzen auf Docsis 3.0 gefördert, dadurch erhalten 29.110 Haushalte Zugang zu wesentlich schnellerem Internet.


FiberService OÖ investiert im ländlichen Raum
Eine eigene Breitband-Landesgesellschaft, die FiberService OÖ GmbH, errichtet Glasfaseranschlüsse in jenen Gebieten, in denen es sich für kommerzielle Anbieter wirtschaftlich nicht rechnet. "Dazu wird die OÖ FiberService vom Land OÖ bis 2022 mit insgesamt 100 Mio. Euro Budget ausgestattet um den Ausbau in ländlichen Gebieten voranzutreiben", erklärt LR Achleitner.

Die Fiberservice tritt dabei nur als Errichter der Infrastruktur auf, für den Netzbetrieb und der Servicebetrieb wird auf Partner zurückgegriffen. Die FiberService versteht sich dabei als Ergänzung zu den bestehenden Providern, mit der Firma Infotech gibt es beispielsweise eine sehr enge Zusammenarbeit in der Gemeinde Lambrechten, um einen flächendeckenden Ausbau der Gemeinde sicherzustellen. Weitere gemeinsame Projekte sind im Entstehen.

OÖ ist Vorreiter bei Fördermittel-Abholung aus Breitbandmilliarde des Bundes
"Oberösterreich ist auch Vorreiter bei der Abholung von Fördermitteln aus der Breitbandmilliarde des Bundes. Bisher konnten von der Breitbandmilliarde 160 Millionen Euro für oberösterreichische Projekte abgeholt werden, damit ist OÖ das erste und einzige Bundesland, das den zugeteilten Fördertopf abholen konnte", unterstreicht LR Achleitner. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Abholung ist die Anschlussförderung des Landes OÖ für Breitbandprojekte, die das Land OÖ zusätzlich zu den Zuschüssen des BMVIT fördert: "Mit unseren Landesförderungen in Höhe von 39 Mio. Euro konnte ein Investitionsvolumen von 234 Mio. Euro beim Breitbandausbau ausgelöst werden", so LR Achleitner.

Grabungsmonitor verringert Baukosten
80 % der Kosten beim Glasfaserausbau entstehen durch Tiefbauarbeiten. Mit einem Grabungsmonitor wird das Land OÖ gemeinsam mit der OÖ FiberService daher alle Grabungsarbeiten koordinieren und die Mitverlegung bei Infrastrukturarbeiten wie Kanal, Straßenbeleuchtung, Ferngas oder Straßenbau weiter forcieren. "Damit sollen auch die Baukosten verringert werden", erklärt LR Achleitner.

Glasfaser-Ausbau im Innviertel
Ried im Innkreis. Das Land OÖ hat sich den flächendeckenden Ausbau von Glasfaser-Infrastruktur zum Ziel gesetzt. Für den Ausbau braucht es starke Partner in den Regionen. Die Infotech EDV-Systeme GmbH treibt als regionaler Anbieter den Glasfaser-Ausbau in großen Teilen des Innviertels voran. So soll das Netz in den nächsten vier Jahren von 200 auf 700 km anwachsen.

Warum Glasfaser?
In wenigen Jahren wird ein Glasfaser-Anschluss für einen Haushalt genauso selbstverständlich sein wie Strom, Wasser und Kanal. Diese Technologie für eine Datenübertragung mit höchster Geschwindigkeit ist die Voraussetzung für unzählige Anwendungen.

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts hat sich das Datenvolumen, welches über das Internet transferiert wird, um mehr als das 1800-fache erhöht.[Quelle] Da dieser Trend ungebrochen weitergeht, sind immer höhere Bandbreiten, also Übertragungsgeschwindigkeiten, notwendig.

Schon jetzt bestimmt das Internet unser Leben: Wir kaufen tagtäglich in Online- Shops ein, tätigen unsere Bankgeschäfte online, lesen die neuesten Nachrichten aus aller Welt in Echtzeit, schauen Spielfilme, hören Musik, telefonieren und tauschen uns mit anderen über das Internet aus, egal ob über E-Mail, Chat-Dienste oder soziale Medien. Schüler/innen machen ihre Hausübungen online, Aus- und Weiterbildungen werden durch eLearning erleichtert und das Arbeiten im Home- Office bietet unzählige Vorteile. Smarte Haussteuerungen, Automatisierung in der Landwirtschaft und Anwendungen in der Hauskrankenpflege sind nur ein paar Beispiele, welche immer wichtiger werden und nur mit stabilen, hohen Bandbreiten möglich sind.

Vor allem in ländlichen Regionen können viele innovative und datenintensive Anwendungen nicht genutzt werden. Das liegt in erster Linie daran, dass sowohl bei Internet über Kupferleitungen als auch über Mobilfunk (LTE) nur begrenzte Bandbreiten möglich sind. Beim Kupferkabel gibt es über längere Distanzen gravierende Leitungsverluste. LTE ist ein geteiltes Medium, also je mehr Personen in der Umgebung gleichzeitig Online-Dienste nutzen, desto geringer wird die Bandbreite für jeden Einzelnen.
Anders ist das bei FTTH-Anschlüssen, wo die Glasfaser bis ins Haus verlegt wird. Hier müssen sich die Kund/innen die verfügbare Bandbreite nicht mit anderen teilen und haben daher garantiert immer die volle Geschwindigkeit zur Verfügung.

Über die Glasfaser wird Licht übertragen, man surft also praktisch mit Lichtgeschwindigkeit.
Derzeit werden Pakete mit Bandbreiten von bis zu 1.000 MBit/s (Megabit pro Sekunden) angeboten. Damit sind jedoch die technischen Möglichkeiten bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Über Infotech
1993 als EDV-Handelshaus gegründet, entwickelte sich Infotech innerhalb kürzester Zeit auch zum Internet-Service-Provider, wobei anfangs nur bestehende Kupferleitungen genutzt wurden. Ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war der Projektstart für das Rieder Glasfasernetz im Jahr 2001. Damals gehörte Ried gemeinsam mit Städten wie Mailand und Stockholm zu den Pionieren in Sachen Glasfaser-Ausbau.
Seither ist das Infotech-Glasfaser-Netz auf eine Länge von über 200 km angewachsen. Derzeit werden rund 1000 Privat- sowie 300 Geschäftskunden über Glasfaser mit schnellstem Internet versorgt. Zudem wird das Glasfasernetz beispielsweise für die Verbrauchsablesungen bei mehr als 300 Fernwärme- Kund/innen und für die laufende Überprüfung der Wasserversorgung im Einzugsbereich von Ried im Innkreis genutzt.

Die Privatkunden-Abteilung von Infotech bietet unter der Marke INEXT zuverlässige Internetprodukte mit erstklassigem Service, günstige Festnetz- Telefonie und interaktives Fernsehen an.

Neben dem Telekom-Bereich sind IT- und Cloud-Services das zweite wichtige Standbein von Infotech. Österreichweit profitieren viele Geschäftskund/innen von den professionellen Diensten aus Ried.

Glasfaser-Ausbau
In den nächsten 4 Jahren soll das Infotech-Glasfasernetz auf eine Länge von über 700 km anwachsen. Damit können in mehr als 30 Innviertler Gemeinden 20.000 Haushalte und Geschäftskund/innen mit Breitband-Anschlüssen ausgestattet werden.

Möglich wird dieses Projekt durch eine Finanzierung über die Hamburg Commercial Bank. Diese auf langfristige Projektfinanzierungen für Versorgungsnetze spezialisierte Bank stellt Infotech ein Darlehen in Höhe von 30 Millionen Euro zur Verfügung.

Dazu kommen rund 15 Millionen Euro an Bundes- und Landesförderungen. Infotech erhielt bereits in der Vergangenheit Förderzusagen aus der sogenannten "Breitbandmilliarde" und hat sich auch bei der letzten Ausschreibung Mitte April um weitere Förderungen bemüht.

Infotech-Geschäftsführer Bernhard Schuster erläutert: "Mit diesen finanziellen Möglichkeiten werden wir zu einem Big Player am heimischen Breitband-Markt. Unzählige Gemeinden haben bereits ihr Interesse an einem Glasfaser-Ausbau bekundet und jetzt werden wir diesen Wünschen noch schneller nachkommen können. Wenn man bedenkt, dass die Verlegung von einem Meter Glasfaserleitungen zwischen 60 und 100 Euro kostet, ist klar, dass das in ländlichen Regionen aber auch in Zukunft nicht ohne Förderungen möglich sein wird."

"Die Infotech-Kunden schätzen die unendlichen Möglichkeiten, welche ein Glasfaser-Anschluss bietet - von Video-Streaming, über Online-Spiele und Smart Home Anwendungen bis hin zu innovativen Fernsehdiensten über IPTV, um nur ein paar zu nennen. Hier profitiert übrigens auch die Infotech-Schwesterfirma Ocilion vom FTTH-Ausbau, denn Ocilion versorgt Infotech mit dem revolutionären IPTV-System, welches es unter anderem ermöglicht, verpasste Fernsehsendungen bis zu sieben Tage in der Vergangenheit nachzuholen", ergänzt Infotech- Mehrheitseigentümer Hans Kühberger.

Unter dem Titel "Cybercity" wurden bereits Ort im Innkreis, Senftenbach und Reichersberg mit Glasfaser-Internet versorgt. Derzeit finden die Bauarbeiten in Utzenaich und Forchtenau (Aurolzmünster) statt, in Kürze werden die Grabungen in Brunnenthal, Schärding-Kreuzberg und St. Florian am Inn starten. In Planung sind derzeit u. a. Pattigham, Pramet, Schildorn, Gurten, St. Marienkirchen am Hausruck, Mettmach, Teile von Taufkirchen an der Pram und Höhnhart.

Glasfaser und 5G-Mobilfunk: Wie hängt das zusammen?
Die Anwendungen der Zukunft werden sowohl hochleistungsfähige stationäre Glasfaserzuleitungen, als auch moderne Mobilfunkverbindungen erfordern.

Wesentliche Voraussetzung für nächste Mobilfunkgeneration 5G ist dabei die Versorgung der Sendestationen über Glasfaser, denn nur so können die Signale in der notwendigen Geschwindigkeit überhaupt weitertransportiert werden. Gemeinden, welche sich frühzeitig um ein dichtes Glasfasernetz bemühen, werden deshalb auch beim zukünftigen 5G-Ausbau im Vorteil sein. So wie derzeit LTE unterliegen allerdings auch 5G-Netze den Einschränkungen eines geteiltes ("shared") Mediums. Während Glasfasern garantierte Geschwindigkeit pro Anschluss liefern, müssen sich alle Anwender/innen einer Funkzelle weiterhin die dort verfügbare Bandbreite aufteilen. Deshalb wird 5G die Haupteinsatzgebiete im mobilen Bereich finden, für stationäre Anwendungen sowohl im privaten als auch geschäftlichen Umfeld bleibt eine Glasfaseranbindung die zukunftsträchtigste Möglichkeit und daher unerlässlich.

Zahlen
Von 39 Stunden auf 8 Sekunden in 20 Jahren: Der Download von einem Gigabyte (GB) Daten - das entspricht ca. 45 Minuten HD-Video oder 200 Liedern - hat über die am Anfang des 21. Jahrhunderts gängigen 56k-Modems über 39 Stunden gedauert. Heutzutage kann dieselbe Datenmenge mit einer 1.000 MBit- Glasfaserleitung in 8 Sekunden heruntergeladen werden.

Eine Stadt und die ganze Welt: Eine Stadt mit 50.000 Einwohnern produzierte bereits im Jahr 2015 genauso viel Datenverkehr, wie 1997 das gesamte Internet weltweit. [Deutsche Telekom]

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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