Linz (lk) - Als erst zweites österreichisches Bundesland unterzeichnet Oberösterreich das internationale
Klimaschutzabkommen „Under2MoU“ (Under 2 Memorandum of Understanding). Dabei handelt es sich um ein Abkommen, mit
dem Ziel die Erderwärmung auf weniger als 2° C zu begrenzen. „Mit dem Beitritt zu diesem internationalen
Klimaschutzabkommen stärken wir unsere Aktivitäten im Kampf gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige
Politik. Wir wollen, dass auch unsere Kinder und Kindes-Kindern die besten Lebens- und Umweltbedingungen mit allen
Möglichkeiten und Chancen vorfinden“, so der Landeshauptmann, der im Zusammenhang mit dem unterzeichneten
Klimaschutzabkommen von ambitionierten Zielen spricht, die den konsequenten Einsatz in allen Politik- und Lebensbereichen
erfordere. Die Unterzeichnung des Klimaschutzabkommens sei auch ein deutliches Signal an die jungen Menschen, die
sich dieser Tage so engagiert für den Klimaschutz einsetzen würden. „Ja, wir hören und verstehen
euch. Und ja, wir nehmen die Herausforderungen des Klimawandels absolut nicht auf die leichte Schulter“, sichert
der Landeshauptmann zu.
„Klimaschutz braucht konkrete Maßnahmen. Zentrales Ziel der Klimapolitik ist die Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Hier hat das Bundesland Oberösterreich die Nase vorn. Vor allem im Gebäudesektor sind wir bundesweites
Vorbild.
Wir sprechen uns auch ganz klar gegen die Atomkraft und gegen Atomrestmülllager im grenznahen Tschechien aus.
Diese Energie ist weder klimafreundlich noch wirtschaftlich. Eine Kilowattstunde Atomstrom verursacht mehr CO2-Emissionen
als Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Im Bereich des Klimaschutzes dürfen aber die Versorgungssicherheit,
die Wettbewerbsfähigkeit und die Standortsicherheit nicht außer Acht gelassen werden. Wir werden diesen
konsequenten Weg im Sinne unserer Bürger weiter gehen. Wir stehen zu einer Klimapolitik mit Hausverstand",
spricht sich Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner für umsichtiges Handeln aus.
„Mit unserer Energiestrategie ‚Energie-Leitregion OÖ 2050‘ wollen wir Oberösterreich als internationale
Energie-Leitregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energietechnologien positionieren. Die Umstellung
des Energiesystems ist eine wesentliche Strategie, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich
langfristig abzusichern. Der globale Umbau der Energiesysteme durch Dekarbonisierung und Dezentralisierung wird
die Energiezukunft prägen. Aufgrund der Veränderungen auf den Energiemärkten, aber auch in allen
anderen Bereichen sowie aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre wird der Weg hin zur Energieleitregion konsequent
verfolgt. Oberösterreich setzt auf den Ausstieg aus dem Heizen mit Öl mittels Anreizsysteme sowie dem
Verbot im Neubau, entsprechend meinem Credo ‚Energiewende auf wirtschafts- und sozialverträglicher Basis‘.
Klimaschutz und Standortpolitik ist kein Gegensatz, sondern ein Miteinander“, stellt Wirtschafts- und Energie-Landesrat
Markus Achleitner fest.
„Ich habe Jahre für diesen Schritt gearbeitet und bin sehr froh, dass Oberösterreich nun beitritt und
damit auch eine Selbstverpflichtung eingeht. Auf Basis der Mitgliedschaft muss Oberösterreich nun noch stärker
eine Klimaoffensive tatsächlich verwirklichen. Für die Zukunftssicherung der nächsten Generationen
und damit wir Strafgeldzahlungen vermeiden“, so Landesrat Rudi Anschober.
Oberösterreich ist seit 2011 Mitglied in „The Climate Group“, einem globalen Netzwerk von Regionen und Städten,
mit dem Ziel einer Klima- bzw. Energiewende. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft wurde nun das „under 2 Memorandum
of Understanding“ unterzeichnet. Weltweit haben bereits 220 Regionen dieses Memorandum of Understanding unterzeichnet
- in Österreich neben Oberösterreich, das Bundesland Niederösterreich.
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