Sprachbezogene Initiative in der Versorgungsregion Oberwart-Güssing-Jennersdorf – Landeshauptmann
Hans Peter Doskozil und Soziallandesrat Christian Illedits präsentierten Details zum Neubau eines dreisprachigen
Altenwohn- und Pflegeheims in Schandorf
Schandorf/Eisenstadt (blms) - Ende März wurde der burgenländische ‚Zukunftsplan Pflege‘ präsentiert.
Nun beginnt das Land mit der schrittweisen Umsetzung dieser Maßnahmen. Neben dem Ausbau bestehender Einrichtungen,
sollen auch drei neue Altenwohn- und Pflegeheime errichtet werden - eines davon mit 60 Plätzen in Schandorf
im Bezirk Oberwart. Details dazu wurden am 23. Mai von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Soziallandesrat
Christian Illedits und Bürgermeister Werner Gabriel in Schandorf bekanntgegeben. „Die Wahl ist insofern auf
Schandorf gefallen, weil wir hier - anders als bei anderen Pflegeheimen - eine Besonderheit realisieren. Wir werden
nämlich hier ein dreisprachiges Pflegeheim - Kroatisch, Ungarisch, Deutsch - errichten. Das gibt es in dieser
Form, in dieser Ausprägung, in dieser Dreisprachigkeit im Burgenland noch nicht. Damit wird der Vielfalt und
den Volksgruppen des Burgenlands auch im Bereich der Altenpflege Rechnung getragen“, so Landeshauptmann Hans Peter
Doskozil.
Daher wird auch das Personal des künftigen Altenwohn- und Pflegeheimes dreisprachig sein. „Wir haben die Erfahrung
gemacht, dass sich ältere Menschen in ihrer Entwicklung wieder an ihre Muttersprache zurückerinnern und
sich eigentlich in ihrer Muttersprache unterhalten. Das ist im Burgenland sehr oft Kroatisch und Ungarisch. Deshalb
ist es besonders wichtig, auch für Personen aus unseren Volksgruppen der Burgenlandkroaten und der Ungarn,
die gerade auch in dieser Region tiefst verwurzelt sind, ein passendes Altenpflegeangebot zu haben“, betonte Soziallandesrat
Christian Illedits.
Dem Konzept der interprofessionellen Wohneinrichtung des Zukunftsplans Pflege folgend, werden dabei auch 12 Plätze
des Altenwohn- und Pflegeheimes so ausgestattet sein, dass diese nicht nur zur Pflege und Betreuung pflegebedürftiger
alter Menschen, sondern im Bedarfsfall auch für Menschen mit Behinderung genutzt werden können. Das neue
Altenwohn- und Pflegeheim soll rund 100 Arbeitsplätze bringen. Die Gemeinde stellt das erforderliche Grundstück
im Bereich des Sportplatzes zur Verfügung. Für die 270 Einwohner zählende Gemeinde Schandorf bedeutet
das Projekt, so Bürgermeister Werner Gabriel, einen großen wirtschaftlichen Aufschwung: „Dieses künftige
Altenwohn- und Pflegeheim ist für Schandorf natürlich ein großer sozialer und auch wirtschaftlicher
Erfolg. Es wird aber nicht nur bei den Arbeitsplätzen einen Impuls geben, sondern es werden wahrscheinlich
auch die umliegenden Betreibe sehr stark davon profitieren.“ Die Errichtung des Heims wird in etwa 8,5 Millionen
Euro kosten. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2020 geplant, die Bauzeit wird rund zweieinhalb Jahre
in Anspruch nehmen. Als Bauträger wird die Oberwarter gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft
(OSG) fungieren. Voraussichtlicher Betreiber ist der Arbeiter-Samariter-Bund Burgenland.
Insgesamt umfasst der ‚Zukunftsplan Pflege‘ 21 Maßnahmen. Doskozil dazu abschließend: „Darunter sind
zwei, mit denen wir völlig neue Wege gehen. Zum einen ist dies das Anstellungsmodell für Menschen, die
Angehörigen betreuen, zum anderen ist das die ‚Gemeinnützigkeit‘ als Grundprinzip. Es wird intensiv an
der Umsetzung gearbeitet, den die Themen Pflege und Mindestlohn werden auch die Schwerpunkte unserer Regierungsklausur
Mitte Juni sein. Bis Oktober dieses Jahres sollen dann alle Maßnahmen finalisiert, die erforderliche legistische
Basis gelegt und auch die erforderlichen Beschlüsse gefasst sein. Das war und ist auch ein wesentlicher Grund
für die Vorgangsweise bei der Festlegung des Wahltermins 26. Jänner 2020, denn dieser Pflegeplan und
die Umsetzung des Mindestlohns darf keiner Wahltaktik geopfert werden.“
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