LH Mikl-Leitner: Größten mobilen Schatz des Landes öffentlich zugänglich
machen
Krems/St. Pölten (nlk) - Niederösterreich stehe unmittelbar vor einem bedeutenden Meilenstein,
sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 23. Mai im Zuge einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Direktor
Christian Bauer, Kurator Günther Oberhollenzer und Architekt Bernhard Marte in der neuen Landesgalerie Niederösterreich
in Krems zwei Tage vor deren Eröffnung.
„Mit der Landesgalerie können wir den größten mobilen Schatz des Landes, die Landessammlungen,
öffentlich zugänglich machen. Sie ist ein neues Wahrzeichen für Krems und ein neuer Leuchtturm für
ganz Niederösterreich, dessen Strahlkraft weit über die Grenzen des Landes hinaus ausstrahlt“, betonte
die Landeshauptfrau.
Niederösterreich habe für seine rund 100.000 Kunstobjekte immer zu wenig Ausstellungsfläche gehabt,
mit der neuen Museumsstrategie und den fünf Kompetenzzentren sei die Kulturlandschaft neu strukturiert worden,
erinnerte Mikl-Leitner: „Während Carnuntum für die römische Geschichte, Mistelbach und Asparn an
der Zaya für die Ur- und Frühgeschichte, das Museumsdorf Niedersulz für die volkskundliche Sammlung
und das Haus der Geschichte in St. Pölten für die niederösterreichische Geschichte im europäischen
Kontext steht, ist die Kunstmeile Krems mit dem Schlussstein Landesgalerie das Zentrum für die bildende Kunst“.
Beim Bau der Landesgalerie sei sowohl mit dem UNESCO-Weltkulturerbe als auch mit der Herausforderung der im Zuge
der Bauarbeiten entdeckten mittelalterlichen Hafenanlage sehr sensibel umgegangen worden, führte die Landeshauptfrau
aus. „Das Ergebnis ist ein wunderbares, auffälliges und architektonisch vorbildhaftes Gebäude, das es
in dieser Dimension nur zwei oder drei Mal in Europa gibt. Es gibt keinen schöneren Ort für die Landesgalerie
als inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Wachau, immer schon ein kultureller Hotspot, wird dadurch bereichert
und weiter aufgewertet“.
Im Bereich der touristischen und wirtschaftlichen Impulse meinte Mikl-Leitner: „Mit Investitionen von 35 Millionen
Euro haben wir eine doppelt so hohe Wertschöpfung ausgelöst und rund 100 Arbeitsplätze neu geschaffen
bzw. abgesichert“. Mit den fünf Eröffnungsausstellungen mit ihren ca. 500, großteils aus den Landessammlungen
stammenden Objekten werde „dem Haus nun auf höchstem kulturellen Niveau auch Leben eingehaucht“, so die Landeshauptfrau
abschließend.
Christian Bauer betonte die Idee, mit dem Haus die Gegenwart ins Zentrum zustellen: „Die Besucher sollen Kunst
sehen und sich selbst wiederfinden, die Kunstwerke geben dabei unterschiedliche Antworten auf die Fragen der Gegenwart.
Dreh- und Angelpunkt sind die Landessammlungen, die wir mit internationalen Sammlungen in einen Dialog setzen.
Als kultureller Nahversorger soll die Landesgalerie internationale Klasse und regionale Verankerung verbinden“.
Bernhard Marte meinte, jeder Architekt träume davon, einmal im Leben so ein ausdrucksstarkes Gebäude
errichten zu dürfen. Nach Abgabe des Wettbewerbbeitrages hätte er nie gedacht, dass sich das Land Niederösterreich
die Realisierung dieses Projektes traue. „Außen kommuniziert das Gebäude stark mit der Stadt Krems und
vermittelt eine Geste des Ankommens zur Schiffsanlegestelle hin. Im Inneren sollen die räumlichen Elemente
einen perfekten Dialog zur Kunst aufbauen“, so der Architekt.
Günther Oberhollenzer unterstrich, dass die vom ihm kuratierten Ausstellungen lebensnah bzw. der Region verbunden
seien und die Beziehung zur Kunst aufbauen oder stärken sollen: „‘Sehnsuchtsräume‘ etwa wird, ausgehend
von der niederösterreichischen Kulturlandschaft, einen vielfältigen Parcours von der Wachau bis Triest
entwerfen. In Dialog dazu tritt eine Einzelpräsentation von Heinz Cibulka“.
Neben diesen beiden Ausstellungen „Sehnsuchtsräume. Berührte Natur und besetzte Landschaften“ und „Heinz
Cibulka. bin ich schon ein bild?“ sind ab dem Eröffnungstag auf den fünf Ebenen mit ihren insgesamt 3.000
Quadratmetern Ausstellungsfläche auch „Ich bin alles zugleich“ - Selbstdarstellung von Schiele bis heute“,
„Renate Bertlmann. Hier ruht meine Zärtlichkeit“ und „Franz Hauer. Selfmademan und Kunstsammler der Gegenwart“
zu sehen.
Die Landesgalerie ist Teil der Kunstmeile Krems BetriebsgesmbH. und hat pro Jahr 3,5 Millionen Euro für den
Betrieb zur Verfügung. Im ersten vollen Betriebsjahr erwartet man sich für die gesamte Kremser Kunstmeile
160.000 Besucher, 70.000 davon für die Landesgalerie.
Beim „Grand Opening“ am Samstag, 25. Mai, von 14 bis 22 Uhr, und am Sonntag, 26. Mai, von 9 bis 19 Uhr gibt es
für insgesamt 18 Stunden freien Eintritt, verbunden mit einem Sommerfest auf dem Museumsplatz. Geöffnet
hat die Landesgalerie von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr (im Winter bis 17 Uhr).
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