Platter: „Europaregion verfolgt einheitliche Verkehrsstrategie konsequent weiter“
Trient/Bozen/Franzensfeste/Innsbruck (lk) - Am 22. Mai tagten die Landeshauptleute der Euregio, Tirols
LH Günther Platter, Südtirols LH und derzeitiger Euregiopräsident Arno Kompatscher sowie der Trentiner
LH Maurizio Fugatti, in Franzensfeste. Im Rahmen der Vorstandssitzung des Europäischen Verbundes für
territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) tauschte sich die Euregiospitze rund um die Themen Mobilität, Jugend und
einheitliche Zusammenarbeit aus.
Nachhaltige Verkehrsstrategie im langfristigen Fokus
Einmal mehr bekräftigten die drei Landeshauptleute die Bedeutung einer gemeinsamen und nachhaltigen Verkehrspolitik:
„Insgesamt sind wir derzeit auf einem guten Weg, der einen leichten Optimismus verspüren lässt: Mit der
Konzessionsvergabe der Südtiroler A 22 an Südtirol bzw. Trentino können wesentliche Weichen für
eine einheitliche Korridormaut auf der südlichen Brennerseite gelegt werden. Mit dem dortigen parallelen Ausbau
der Eisenbahninfrastruktur im Brennerkorridor werden auch wichtige Voraussetzungen für eine nachhaltige Verlagerung
des Güterschwerverkehrs auf die Schiene geschaffen“, sagte LH Platter. Die Verhandlungen in Bayern bezüglich
der Zulaufstrecken des Brenner Basistunnels sind in Bewegung gekommen. Zudem wurde mit den ÖBB vereinbart,
auch den Ausbau der Rollenden Landstraße zu forcieren.
Gleichzeitig sollen die Projektbetreiber der Zulaufstrecken sowie die zuständigen Ministerien in Österreich,
Italien und Deutschland aufgefordert werden, die von der Europäischen Kommission in Aussicht gestellten 50
Prozent Kofinanzierung für den Schienenausbau bestmöglich auszuschöpfen bzw. in den kommenden Finanzierungsperioden
bei der Europäischen Union aktiv darum anzusuchen.
„Eine ganzheitliche Vorgehensweise der Europaregion gemeinsam mit den Partnern bringt uns große Schritte
weiter“, ist sich LH Platter sicher. Dass der unnötige Umwegtransit auf die Schiene verlagert werden und gemeinsam
der Druck auf Bayern aufrechterhalten bleiben müsse, darin waren sich die drei Landeshauptleute einig.
„Willkommen in der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino“
Entlang der Euregio-Außengrenzen bzw. regionalen Grenzübergänge sollen außerdem Schilder
mit dem Schriftzug „Willkommen – Benvenuti“ bzw. für das Ladinische auch „Willkommen – Benvenuti – Bëgnodüs“
sowie dem Logo der Europaregion angebracht werden. Dass damit Einheimische und Gäste in der Europaregion begrüßt
werden, sei auch in Sachen Bewusstseinsbildung für eine gemeinsame Europaregion wichtig: „Im Sinne der gelebten
Gemeinschaft ist das eine Maßnahme, mit der wir an unseren Außengrenzen darauf aufmerksam machen, in
welchem Gebiet sich die Menschen gerade befinden. Ein sichtbarer Ausdruck unserer Herzlichkeit, Stärke und
unseres Zusammenhaltes“, sagte LH Platter.
Grenzüberschreitende Mobilität bei Aktionstagen
In Sachen Mobilität legten die drei Landeshauptleute heute die zukünftigen Euregio-Mobilitätstage
fest: Am Tag des Euregio-Festes in Neumarkt (Südtirol), Samstag den 21. September, sowie am Samstag, den 12.
Oktober 2019 zum Kaiser Maximilian Fest in Innsbruck, können die öffentlichen Verkehrsmittel der Europaregion
Tirol, Südtirol und Trentino wieder kostenlos genutzt werden. Dies gilt für InhaberInnen eines EuregioFamilyPasses,
eines VVT-Jahres-, SeniorInnen- oder Semestertickets.
Tirol übernimmt Euregio-Präsidentschaft
Nach zwei Jahren, in welchen die Euregio unter der Präsidentschaft Südtirols stand, wird Tirol diese
offiziell am 12. Oktober 2019 übernehmen. Dem blickt LH Platter erwartungsvoll entgegen: „Ich freue mich darauf,
in den zwei Jahren unter Federführung Tirols zahlreiche Projekte und Ideen umzusetzen, die die Euregio noch
näher und stärker zusammenbringen. Unsere Expertinnen und Experten bereiten sich bereits auf die Präsidentschaft
vor und sind dabei, Konzepte auszuarbeiten.“
Weitere Meldungen aus der EVTZ-Vorstandssitzung
Verstärkte Kooperation der Europaregion: Tirol, Südtirol und Trentino wollen künftig ihre Arbeit
mit dem gemeinsamen Tirol-Büro in Brüssel intensivieren. „Ein geschlossener, gemeinsamer Auftritt unserer
Europaregion auf europäischer Ebene ist unausweichlich, um unsere regionalen Interessen stark zu vertreten“,
so LH Platter. Auch soll dadurch die Europaregion mehr Sichtbarkeit erhalten und damit die Einflussmöglichkeit
gestärkt werden.
Landesfeuerwehr-Jugendwettbewerb: Von 28. bis 30. Juni 2019 findet in Telfs der Landesfeuerwehr-Jugendwettbewerb
der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino statt. Insgesamt sind es über 2.000 teilnehmende Jugendliche
– auch Gruppen aus dem benachbarten Bayern werden erwartet.
Tiroltage beim Europäischen Forum Alpbach: Anlässlich des 350. Jubiläums der Universität Innsbruck
steht der Tiroltag 2019 ganz im Zeichen der Forschung in der Europaregion. Auch heuer werden der Euregio-JungforscherInnenpreis
und der Euregio-Innovationspreis verliehen.
Junge ForscherInnen gesucht: Die Euregio wird heuer erstmals einen Sonderpreis unter dem Motto „Junge Forscher
gesucht“ ausschreiben. Infolge der Wettbewerbsausschreibung 2019/2020 soll die Siegerin bzw. der Sieger einen zweitätigen
Studienaufenthalt in Brüssel erhalten.
Ein Motto – viele Euregio-Museen: Der Vorstand der Europaregion hat zudem beschlossen, im Jahr 2021 in den Museen
in der Europaregion ein gemeinsames Themenjahr unter dem Motto „Transit-Transport-Mobilität“ durchzuführen.
|