Beim #digitalnatives19 Festival tanzen Roboter mit Menschen und Theater wird durch die VR-Brille
neu erlebt
Wien (volkstheater) - Ende Mai wird das Volkstheater zur begehbaren Spielwiese an der Schnittstelle von
Theater und Technologie: Das Festival #digitalnatives19 präsentiert vom 29. Mai bis 2. Juni mehr als ein Dutzend
künstlerische Arbeiten, die dem menschlichen Bedürfnis nach Verbindung auch im Digitalen nachspüren,
es initiiert Begegnungen und lädt ein zum Ausprobieren und Auskosten gestalterischer Freiräume.
Die Tanzperformance "Doppelgänger", konfrontiert die Ausdrucksmöglichkeiten einer Tänzerin
mit denen eines humanoiden Roboters. Was macht die die Beziehung zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz
aus? "Miteinander zu performen ist ein intimer Prozess. Roboter als Tanzpartner zu haben, bedeutet eine ganz
eigene Art Körperverständnis zu entwickeln. Die fragile Verbundenheit mit einem leblosen Stück Materie
wird zu einer unheimlichen Erfahrung. Es ist das Performen mit dem Nicht-menschlichen in uns Menschen", analysiert
Tänzerin Eva-Maria Kraft. Den Leiter des Projekts und Senior Scientist an der TU Wien, Oliver Schürer,
faszinieren die stetig verschwimmenden Grenzen in der Interaktion: "Verblüffend, wie andersartig humanoide
Roboter sind. Sie sehen uns ähnlich, bewegen sich ähnlich und lösen ähnliche Gefühle aus:
Das sind unsere Doppelgänger! Aber wer steuert wen?"
Doppelgänger
31. Mai, um 17 und 18 Uhr
1. Juni, um 13 und 14 Uhr
Volkstheater Hauptbühne
freier Eintritt
Theater und neueste Technologie treffen bei der interaktiven Installation "Aeon" von FH St. Pölten
und open stage Academy aufeinander, gespielt wird zeitgleich auf der Hauptbühne und der Unterbühne des
Volkstheaters. Das Publikum kann das Geschehen auf der Bühne "klassisch" oder unter Einsatz von
VR-Brillen erleben, und die Szenen auf der Unterbühne mittels 360 Grad-Aufnahmen auf einer Leinwand verfolgen.
AEON
31.Mai und 1. Juni, jeweils um 15 und 16 Uhr
Volkstheater Hauptbühne
freier Eintritt
Die Verschränkung von Digitalem und Theater ist für Volkstheater-Intendantin Anna Badora ein besonders
brisantes Thema und ein logischer Schritt in ihrem Programm: "Digitales hat unseren Alltag vollkommen durchdrungen.
Damit ist es relevant für die Kunst. Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnertheatern der Europäischen
Theaterunion UTE zeigen, wie mit innovativen Ideen die Digitalisierung in die performative Kunst des Theaters integriert
werden kann. Das Festival wird die Sichtweise unserer Besucher/innen auf das Theater dauerhaft verändern."
Ein weiteres Highlight ist die Publikumsdiskussion "Lüge": Michael Köhlmeier unternimmt
im Gespräch mit der Roboterpsychologin Martina Mara (Johannes Kepler Universität Linz) und dem Autor
David Schalko einen Streifzug durch die Kulturgeschichte der Wahrheit bis in heutige, brandaktuelle Spannungsfelder:
am 31. Mai um 19 Uhr in der Roten Bar des Volkstheaters.
Neben den Performances verwandelt sich das Volkstheater während des Festivals außerdem zu einer Ausstellungsfläche
für digitale Innovationen: Studierende und junge Wissenschafter/innen zeigen ihre Projekte frei zugänglich
an verschiedenen Orten im Theater.
Von Filmaufführungen über Buchpräsentationen bis hin zum Virtual-Reality-Spiel, vom begehbaren Hörspiel
zu performativen Diskursen lässt das Festival #digitalnatives19 keine der Spielwiesen aus, die sich aus der
Schnittmenge von Theater und Digitalem ergeben.
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