Umsetzung bis Sommer allerdings nicht realistisch
Salzburg (lk) - Die dritte Spur bei den Grenzkontrollen am Walserberg wird kommen, eine Umsetzung noch vor
dem Sommer gilt allerdings nicht mehr als realistisch. Grund: Die dritte Spur wurde von deutscher Seite zwar zugesagt,
allerdings ließen die Nachbarn zu viel Zeit verstreichen, bis die Aufträge erteilt wurden.
Nachdem der deutsche Bundesinnenminister bei einem Treffen mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrat
Stefan Schnöll die Umsetzung der dritten Kontrollspur am Walserberg zugesagt hat und auf allen Ebenen Druck
ausgeübt wurde, kam nun die Antwort von Verkehrsminister Scheuer: Die dritte Spur wird umgesetzt. Allerdings
hat Deutschland viel zu viel Zeit verstreichen lassen, bevor ein Auftrag erteilt wurde. Laut Auskunft des deutschen
Verkehrsministers ist eine Umsetzung erst nach dem Sommer realistisch.
Kompliziertes Vergabeverfahren
Die Asphaltierung der zusätzlichen Spur koste zwei Millionen Euro, daher ist EU-weite Ausschreibung und kompliziertes
Vergabeverfahren notwendig, was zur langen Dauer führe, so die Informationen aus Deutschland. „Das ist uns
viel zu spät. Ich bin verärgert über das lange Zuwarten. Nachdem wir uns für den heurigen Sommer
leider nicht auf die Umsetzung der Spur auf deutscher Seite verlassen können, haben wir parallel einen Maßnahmenplan
erarbeitet, den wir im Sommer aktivieren, um die Anrainer vom Ausweichverkehr zu entlasten“, versichert Landesrat
Stefan Schnöll.
Stau-Umfahrer belasten Gemeinden
„Unser Ziel war von Anfang an, die Anrainer vorm Ausweichverkehr zu schützen. Die vielen Stau-Umfahrer haben
die Situation in unseren Gemeinden im letzten Jahr massiv beeinträchtigt. Dagegen werden wir heuer mit allen
Mitteln vorgehen. Ich habe daher in Abstimmung mit allen Beteiligten einen Maßnahmenplan ausgearbeitet“,
so Schnöll:
Fünf Maßnahmen zum Schutz der Anrainerorte
- Die bestehenden Verordnungen gegen Stau-Umfahrer werden
verschärft und früher ausgelöst.
- Es wird zusätzliche Verordnungen zur Vermeidung von
Ausweichverkehr geben. In Abstimmung mit den Bürgermeistern von Grödig und Wals-Siezenheim wird aktuell
erarbeitet, wo es Verschärfungen braucht.
- Neben dem Weg über den Walserberg auf der Autobahn
wird es eine ausgewiesene „Hauptausweichroute“ geben. Der Weg führt über die Abfahrt Salzburg Süd
und weiter Richtung Grödig über die B 160 nach Marktschellenberg und weiter nach Berchtesgaden. Von dort
gibt es zwei Möglichkeiten über Bad Reichenhall/Piding (plus 30 Minuten) oder über Inzell (plus
40 Minuten) wieder auf die A8 zu gelangen.
- Bei massiven Ausweichverkehren wird die Polizei Autobahnabfahrten
sperren und nur noch Ziel- und Quellverkehr durchlassen. Eine Liste der betroffenen Abfahrten ist bereits in Erstellung.
Betroffen sein werden insbesondere Salzburg West / Wals und Flughafen.
- Im Sommer wird eine Einsatzzentrale eingerichtet, die den
Verkehr im Blick behält und rasch Entscheidungen treffen kann. Neben einem Vertreter der Behörde werden
auch Polizei und ASFINAG miteingebunden.
Einsatzzentrale reagiert schnell
Die Pläne für die neue Einsatzzentrale konkretisiert Landesrat Schnöll so: „Mit dieser wollen wir
rasch auf Verkehrsentwicklungen reagieren können. Es kann nicht sein, dass der Sommerreiseverkehr über
Wochen hinweg das Leben in unseren Gemeinden so massiv beeinträchtigt. Wir werden alles dafür tun, die
Anrainer zu entlasten“, so Schnöll abschließend.
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