NÖ Klima- und Energiefahrplan

 

erstellt am
22. 05. 19
13:00 MEZ

LH Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Pernkopf: Stellen Weichen für eine saubere, erneuerbare und nachhaltige Energiezukunft
St. Pölten (nlk) - „Mit unserem gemeinsam mit Experten ausgearbeiteten NÖ Klima- und Energiefahrplan 2020 bis 2030 haben wir eine Richtschnur erstellt, die uns Orientierung im Land geben wird, die Weichen für eine saubere, erneuerbare und nachhaltige Energiezukunft zu stellen“, betonte am Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 21. Mai bei der Präsentation des Klima-und Energiefahrplans gemeinsam mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Lukas Klaczynski von der Landesschülervertretung NÖ.

Als Zielsetzungen nannte die Landeshauptfrau die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 36 Prozent, die Erzeugung von 2.000 Gigawatt-Stunden Photovoltaik und 7.000 Gigawatt-Stunden Windkraft und die Versorgung von 30.000 zusätzlichen Haushalten mit Wärme aus Biomasse und erneuerbarem Gas bis 2030. Auch 10.000 neue Jobs sollen durch „grüne Technologien“ geschaffen werden. Die Landeshauptfrau ist zuversichtlich, dass bis 2030 jeder fünfte Pkw elektrisch unterwegs sein werde. Mikl-Leitner: „Mit einem umfangreichen Maßnahmen-Mix wollen wir unsere energie- und klimapolitischen Ziele erreichen.“

Das Land werde hier mit gutem Beispiel vorangehen, betonte die Landeshauptfrau. So werden bis zum Jahr 2025 alle Landesgebäude auf saubere Heizsysteme umgestellt, die Landesgebäude sollen Schritt für Schritt auch mit PV-Anlagen ausgestattet werden. Darüber hinaus setzt der Landesdienst verstärkt auf E-Autos und Busse mit alternativem Antrieb. „Mit dem Ziel“, so Mikl-Leitner, „in Kombination mit weiteren Maßnahmen den Energieverbrauch zu reduzieren, die Erneuerbaren Energien auszubauen und langfristig den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu forcieren“.

Die Landeshauptfrau erinnerte auch an Meilensteine Niederösterreichs für eine neue und saubere Energie und könne hier auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. „Im Jahr 2004 haben wir das erste Niederösterreichische Klimaprogramm vorgelegt und 2007 als erstes Bundesland den Klimaschutz in der Landeverfassung verankert.“ Rund 300.000 Menschen würden sich über verschiedene Initiativen und Maßnahmen für saubere und erneuerbare Energie einsetzen, rund 40.000 Menschen arbeiteten in sogenannten „Green Jobs“, so Mikl-Leitner

„Was wir uns 2009 vorgenommen haben, den Strombedarf in Niederösterreich bis 2015 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu decken, das haben wir auch geschafft“, so LH-Stellvertreter Pernkopf. 61 Prozent kämen aus Wasserkraft, 28 Prozent aus Windkraft, 8 Prozent aus Biomasse und 3 Prozent aus Photovoltaik.

Niederösterreich habe heuer einen weiteren Schritt gesetzt, betonte Pernkopf. „Seit Jahresbeginn sind Ölheizungen in neu errichteten Gebäuden verboten. Wir waren damit Vorreiter und Vorbild für die anderen Bundesländer.“ Bei der letzten Klimareferenten-Konferenz im April hätten sich auch die anderen Bundesländer verpflichtet, Ölkessel im Neubau zu verbieten. All diese Schritte hätten auch große internationale Aufmerksamkeit erregt. „Wir wurden unter anderem nach Kalifornien und Baden-Württemberg eingeladen, um unsere Energiewende vorzustellen“, sagte LH-Stellvertreter Pernkopf.

Das Verbot von Ölheizungen gelte nur für Neubauten. Deshalb werde der Umstieg von Ölheizungen auf klimafreundliche Energie gemeinsam mit dem Bund in der Höhe von bis zu 8.000 Euro gefördert, so Pernkopf weiter. Der Strom aus PV-Anlagen soll zudem verzehnfacht und der Strom aus der Windkraft verdoppelt werden. Gelingen soll das vor allem durch bessere Technologie und sogenanntes Repowering bestehender Windkraft-Standorte. „Versorgt ein altes Windrad rund 1.000 Haushalte mit sauberem Strom, so schafft ein neues bereits 4.000 Haushalte,“ erklärt Pernkopf.

2030 sollen auch mehr als 50 Prozent der Neuzulassungen E-Autos sein und ab 2030 nur mehr Busse mit alternativem Antrieb bestellt werden. Der Klimaschutz ist für Pernkopf auch ein wichtiger Wirtschaftsmotor. „Jedes zusätzliche Prozent Ökostrom trägt dazu bei, dass 15 Millionen Euro im Land bleiben. Die Steigerung von 84 Prozent erneuerbarer Energie auf 100 Prozent bringt damit jährlich 240 Millionen Euro.“

Für Lukas Klaczynski war die kürzlich im NÖ Landhaus abgehalten NÖ Jugendklimakonferenz für junge Menschen eine „hervorragende Gelegenheit“, ihre Ideen und Vorschläge sowie Anregungen zu den Themen Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit einzubringen. Diese Konferenz sei auch Ausdruck dafür gewesen, dass die „Jugend ernst genommen“ werde.

 

 

 

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