Wien (rk) - Von der EU-geförderte Klima-Anpassungsmaßnahmen für die Donauinsel stehen hinter
dem Projekt LIFE DICCA. Dabei werden von der Europäischen Union in den nächsten 5 Jahren eine Vielzahl
von Maßnahmen ko-finanziert, um den wertvollen Grünraum Donauinsel zu schützen und für die
Auswirkungen des globalen Klimawandels fit zu machen. Gleichzeitig soll der Pflegeaufwand gesenkt und der CO2-Ausstoß
der Pflegemaßnahmen verringert werden. Hohen Stellenwert im Projekt haben auch Informationsarbeit und die
Einbindung der Menschen, die die Donauinsel nutzen.
EU-finanzierte Maßnahmen auf der Donauinsel:
- Schaffung neuer Teichbiotope
- Ausweitung naturnaher Uferbereiche
- Schaffung neuer Streuobstwiesen, naturnaher Wiesenflächen
und neuer Grünflächen
- Installierung eines mit Windkraft betriebenen Bewässerungssystems
- Hinweistafeln für den Schutz der sensiblen Ökosysteme
- Einsatz von Schafen als „umweltschonende Rasenmäher“.
50 Krainer-Schafe grasen, geschützt von einem Weidezaun, am nördlichsten Zipfel der Donauinsel. Ist
eine Fläche abgegrast, wird die Herde auf eine andere Fläche geführt. Damit werden Rasenmäher
eingespart und die Wiesen nachhaltiger bewirtschaftet.
Ökosystem Donauinsel unter Druck
Die mittlere Jahrestemperatur in Österreich ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts um 1,9 °C angestiegen,
während der weltweite Anstieg durchschnittlich 0,9 °C beträgt. Bereits spürbar sind lange Hitzeperioden,
Trockenheit und häufige Starkregenereignisse. Großstädte sind vom Klimawandel besonders betroffen.
Die Stadt Wien setzt eine Vielzahl von Maßnahmen, um die Auswirkungen der sogenannten „Hitzeinseln“ zu minimierten,
ein umfassendes cooling-off-Paket wird gerade umgesetzt, darunter Fassadenbegrünungen und die Schaffung neuer
Grünflächen sowie die Pflanzung neuer Bäume.
Auch für die Donauinsel gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen. Die künstlich geschaffene Donauinsel
ist Teil des Hochwasserschutzes für Wien, wurde aber schnell als Naherholungsraum von den Wienerinnen und
Wienern entdeckt. Ehemalige Donau-Altarme wie der Tote Grund oder das Zinkerbachl sowie künstlich angelegte
Teiche bieten Amphibien, Libellen und verschiedenen Vogelarten Lebensräume.
Durch die klimatischen Änderungen sind jedoch heimische Arten und die Artenvielfalt insgesamt bedroht. Lange
Hitze- und Trockenperioden führen dazu, dass Wiesen und Wälder auf der Donauinsel austrocknen und die
Teichbiotope trockenfallen. In der Folge erhöht dies die Kosten und Ressourcen für Bewässerung,
Pflege und Erhalt der Donauinsel.
Projekt-Eckdaten
- Projekttitel: Climate Change Adaptation of the Ecosystem
Danube Island
- Projektkurztitel: LIFE DICCA
- Laufzeit: Sept 2018 bis Sept. 2023
- EU-Förderung: 1 Mio. Euro
- Durchführung: Stadt Wien, Abteilung Wiener Gewässer
(MA 45)
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