Kindergarten St. Georgen, Leichenhalle Eisenstadt & Fair Trade
Eisenstadt (magistrat) - Insgesamt 23 Tagesordnungspunkte umfasste die Sitzung des Eisenstädter Gemeinderates
am 20. Mai, 19 von 21 Beschlüssen fielen einstimmig aus. Hauptaugenmerk lag auf dem Grundsatzbeschluss
für den Neubau des St. Georgener Kindergartens sowie die Sanierung und Erweiterung der Eisenstädter Leichenhalle.
Weiters wird Eisenstadt zur "Fair Trade Stadt".
"Die burgenländische Landeshauptstadt bietet in Sachen Kinderbetreuung ein umfassendes Angebot, das immer
wieder erneuert und an die Bevölkerungsentwicklung angepasst wird. Daher soll in St. Georgen ein neuer Kindergarten
errichtet werden", berichtet Bürgermeister Thomas Steiner. Durch den Neubau soll insbesondere das Angebot
an Kinderkrippenplätzen ausgebaut werden und zusätzlich 30 Plätze in einer Kinderkrippe St. Georgen
angeboten werden können. Mit der Fertigstellung können in St. Georgen drei Kindergartengruppen (75 Plätze
wie bisher) und zwei Kinderkrippengruppen (30 neue Plätze) angeboten werden.
Das derzeitige Gebäude entspricht nicht mehr den Ansprüchen einer modernen Kinderbetreuungseinrichtung:
Es fehlen ein Speisesaal und Therapieraum. Auch die Barrierefreiheit entspricht nicht den Anforderungen und könnte
nur bedingt mit hohem Aufwand erreicht werden. Neben all diesen Punkten wären auch hohe Investitionen in die
Erhaltung (z.B.: Fußböden, Heizung, Akustikdecken) notwendig.
Der neue Kindergarten wird durch die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft mit Baurecht auf dem Grundstück der
Pfarre St. Georgen in der Angergasse errichtet. Das Gebäude des alten Kindergartens in St. Georgen wird von
der Stadt an die OSG verkauft. Der Betrag fließt direkt in das Finanzierungsmodell zum neuen Kindergarten
und reduziert damit als direkter Finanzierungsbeitrag der Stadt die Restfinanzierungssumme für den Kindergarten.
Leichenhalle Eisenstadt
Die Stadt beabsichtigt, die Leichenhalle im Stadtfriedhof Eisenstadt nach den Erfordernissen bezüglich
des Standes der Technik und des Raumbedarfs zu renovieren und zu erweitern. Hierzu wurden bereits die Vertreter
der Stadtpfarre Eisenstadt und die in Eisenstadt ansässigen Bestatter zur Beratung hinzugezogen.
"Eine intern durchgeführte Machbarkeitsstudie ergab, dass eine Erweiterung möglich ist, um vor allem
mehr Platz für die Trauergemeinde zu schaffen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Sanierung der Leichenhalle
ist die barrierefreie Gestaltung der gesamten Anlage und die Beheizung im Winter und die Kühlung im Sommer",
so Bürgermeister Steiner.
Fair-Trade-Stadt
Einstimmig beschlossen wurde in der gestrigen Sitzung auch, dass Eisenstadt künftig eine "Fair-Trade-Stadt"
sein wird. Maßnahmen im Sinne von FAIRTRADE Österreich werden somit auch in der kleinsten Großstadt
der Welt umgesetzt. Diese beinhalten - unter anderem - den Ankauf von Fairtrade-Produkten seitens der Stadt (Kaffee,
Fruchtsäfte, Bananen, etc.) sowie generelle Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung.
Neue Förderungen
Zwei neue Förderrichtlinien wurden ebenfalls beschlossen: Einerseits für den Reparaturservice von
Elektrogärten und andererseits für nachhaltigen Pflanzenschutz im Weinbau.
Mit dem Reparaturservice soll die Langlebigkeit von Elektrogeräten gefördert werden. Jeder Eisenstädter
(Hauptwohnsitz), der seine elektronischen Geräte (Mikrowelle, Ofen, Rasierer, Föhn, etc.) von einem in
Eisenstadt angesiedelten Betrieb reparieren lässt, erhält 50 % der Kosten rückerstattet.
Im Weinbau wird die sogenannte Verwirrtechnik gefördert. Es handelt sich hierbei um eine nachhaltige, flora-
und faunaschonende Methode um den Traubenwickler (Schmetterlingsart) zu verwirren. Das Männchen wird vom Weibchen,
aufgrund von Dispensern (Duftstoffträgern) mit Sexuallockstoffen, ferngehalten. Eine Vermehrung wird somit
unterbunden. Derzeit werden im Stadtgebiet von Eisenstadt von 43 km2 rund 250 Hektar für die Bewirtschaftung
im Weinbau genutzt. Bei einer flächendeckenden Anwendung der Verwirrtechnik ist mit Kosten von rund € 150,00
pro Hektar zu rechnen.
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