Landesrat Bernhard: "Blick über den Tellerrand fördert innovative Lösungen"
Hannover/Bregenz (vlk) – "Das diesjährige Treffen mit einer Delegation des Dezernats für
soziale Infrastruktur der Region Hannover war nach 2016 und 2018 die dritte Zusammenkunft zwischen Vorarlberger
und Hannoverschen Experten. Im fachlichen Austausch ging es um die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe, Inklusion
für Menschen mit Behinderung, Hilfen für psychisch erkrankte Menschen sowie Senioren und Pflegevorsorge.
Die dreijährige Zusammenarbeit hat sich zu einer gewinnbringenden Kooperation entwickelt und soll weitergeführt
werden", sagte Landesrat Christian Bernhard.
Die Herausforderungen beider Länder bzw. Regionen im Sozial- und Gesundheitswesen sind nahezu ident: demografische
Entwicklung, Fachkräftemangel sowie Steuerung der Angebote. "Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche
ist der fachliche Austausch mit vergleichbaren Regionen auch über die Landesgrenzen hinaus hilfreich. Der
Blick über den Tellerrand sowohl als auch das Feedback von außen auf die eigenen Strukturen fördert
innovative Lösungen", unterstreicht Bernhard.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Besuchs stand der strategische Austausch zum Thema Fachkräftemangel.
Sowohl in Österreich als auch in Deutschland macht sich der Fachkräftemangel besonders auch im Jugend-
und Sozialbereich bemerkbar. Stellen können durch fehlendes Fachpersonal oft nicht nachbesetzt werden. Gründe
dafür sind unter anderem der demografische Wandel: In den kommenden Jahren gehen viele Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den Ruhestand. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ab. Viele der zu besetzenden
Stellen sind zudem nicht für Berufseinsteiger geeignet, will man die erforderliche Qualität in der Versorgungsleistung
erhalten. Zur Aufarbeitung dieser Herausforderungen ist ein Methodenvergleich in der Organisations- und Planungsentwicklung
hilfreich und wichtig.
"Voneinander lernen und miteinander entwickeln – unter diesem Motto steht der intensive fachliche Austausch
und Dialog mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus der vergleichbaren Region Vorarlberg, von dem beide Seiten
nachhaltig profitieren", sagte Roland Levin, Leiter des Fachbereichs Jugend der Region Hannover. "Wir
stehen vor den gleichen Herausforderungen. Da unterstützen internationale Netzwerke wie dieses dabei, gemeinsam
an lösungsorientierten Konzepten und strategischen Ausrichtungen für die Zukunft zu arbeiten", ergänzte
Thomas Heidorn, Leiter des Fachbereichs Soziales der Region Hannover.
Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppen
- Qualitative Anforderungen an Fachkräfte in der Kinder-
und Jugendhilfe
- Prävention und Sozialraumorientierung
- Förderung von Menschen mit Behinderung durch Teilhabe
und Beschäftigung
- Perspektiven einer integrierten Sozial- und Fachplanung
- Bedarfserhebung und Überlegung von Unterstützungsangeboten
für Kinder psychisch kranker Eltern
|