Innsbruck (lk) - Ein geschützter Raum für geflüchtete Kinder sowie Kinder mit Flucht- und Migrationshintergrund
– das war die Idee hinter der SOS-Kinder.Welt, die im Frühjahr 2016 von SOS-Kinderdorf ins Leben gerufen wurde.
„Gerade die Zeit nach einer oft dramatischen Flucht und dem Ankommen in der Fremde ist eine besonders sensible
und belastende Zeit für die ganze Familie. Es ist daher wichtig, dass vor allem die Jüngsten die Möglichkeit
haben, einmal einfach nur Kinder zu sein“, weiß Integrationslandesrätin Gabriele Fischer, die kürzlich
der SOS-Kinder.Welt in Innsbruck einen Besuch abstattete.
Mit einem vielfältigen Spiel-, Lern- und Förderangebot werden die Kinder gezielt auf Kindergarten und
Schule vorbereitet und ihnen Alltagskompetenzen spielerisch nahegebracht. „Die Eltern erhalten in der Zwischenzeit
die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Tee auszutauschen oder einen professionellen, niederschwelligen Deutschkurs
zu besuchen. An zwei Tagen in der Woche gibt es einen reinen Frauenkurs“, informieren Carola Vogl, zuständig
für Koordination und Organisation, und Medina Ortner, verantwortliche Pädagogin. Ergänzt wird dieses
Angebot für die Erwachsenen durch Spezialworkshops, beispielsweise zu den Themen Partnerschaft oder Erziehung.
„Niederschwellige Integrationsmaßnahmen sind Teil des Impulspaket Soziales; die SOS-Kinder.Welt wird seitens
des Landes daher mit 30.600 Euro unterstützt“, so LRin Fischer.
Ort gelebter Integration
„Seit dem Start verzeichnete die SOS-Kinder.Welt mehr als 10.000 Tagesbesucherinnen und -besucher aus 18 Ländern.
Die jüngsten waren gerade mal ein paar Wochen alt, die ältesten über 80 Jahre. Sie kommen vorwiegend
aus Afghanistan, Syrien, Irak, Iran und Somalia“, berichtet Wolfram Brugger, SOS-Kinderdorfleiter am Standort Innsbruck.
Neben dem hauptamtlichen SOS-Kinder.Welt-Team Carola Vogl und Medina Ortner engagieren sich auch viele Ehrenamtliche
in der SOS-Kinder.Welt. Sie bringen oft ihre eigenen Kinder mit, und dadurch entsteht ein reger Kontakt zwischen
geflüchteten, zugewanderten und einheimischen Kindern und Eltern. So werden ganz nebenbei Kulturen und Werte
vermittelt, ausgetauscht und gepflegt. „Die SOS-Kinder.Welt ist ein Ort gelebter Integration“, freut sich LRin
Fischer, während sie die Herausforderung für eine Runde UNO annimmt.
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