Update für den Öffentlichen Verkehr in Kärnten

 

erstellt am
31. 05. 19
13:00 MEZ

LR Schuschnig und Kärntner Verkehrsunternehmen starten Reformplan 2020 plus – Gesamte Verkehrsstruktur wird durchforstet – Auch innovative Antriebstechnologien sollen getestet werden
Klagenfurt (lpd) - Kärntens Mobilität so zu entwickeln, wie sie in einem modernen Bundesland aussehen soll, das ist das erklärte Ziel des neuen Mobilitätsreferenten Landesrat Sebastian Schuschnig. „Ich möchte dem Öffentlichen Verkehr ein kräftiges Update verpassen“, sagte er daher am 29. Mai beim Startschuss für den Reformplan „ÖV 2020 Plus“, den er gemeinsam mit Reinhard Wallner, Sprecher der Kärntner Linien, präsentierte.

Die Demografie und vor allem der Kampf gegen den Klimawandel werde die Mobilität in den nächsten Jahren stark verändern. Besonders im Mobilitätsbereich liege enormes Potential im Hinblick auf Entwicklungen, Innovationen und Verbesserungen. „Wir brauchen eine Mobilitätswende in Kärnten. Öffentlicher Verkehr muss attraktiv und nachhaltig sein. Ich möchte keine Denkverbote, sondern ein konstruktives Zusammenarbeiten aller Beteiligten“, so Schuschnig. Alle relevanten Verkehrsunternehmen konnten mit ins Boot geholt werden. In einer Reformgruppe sollen sie noch vor dem Sommer die Strukturen des Öffentlichen Verkehrs durchforsten. „Wir erstellen im Prozess gemeinsam eine To-do-Liste mit den konkreten Maßnahmen, die wir setzen werden, und den dafür benötigten Finanzmitteln“, sagte der Landesrat.

Die Reformgruppe soll bis Ende 2020 mehrere Arbeitspakete erarbeiten: die Evaluierung von Verkehrsangebot und Verkehrsplanung, ein klares sowie flexibleres Tarifsystem oder auch Verbesserungen bei Vertrieb, Service und Infrastruktur. Das beginnt beim Thema Barrierefreiheit und geht hin bis zu gänzlich neuen Ticketsystemen, wie z.B. GPS-Ticketing. Auch Nachhaltigkeit und Klimaschutz bilden zentrale Arbeitsschwerpunkte. „Ich kann mir auch Testbetriebe mit neuen Antriebsformen wie Wasserstoff sehr gut in Kärnten vorstellen“, betonte der Mobilitätsreferent.

„Die Erreichung der Klimaschutzziele ist eine der wesentlichsten Herausforderungen für uns alle. Die zielgerichtete Weiterentwicklung sowie der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist dabei ein zu bedienender Stellhebel“, so Reinhard Wallner. Auch er ist überzeugt: „Verkehrsangebote müssen ausgeweitet werden, Tarife und auch der Zugang zum Kauf der Fahrkarten noch kundenfreundlicher gestaltet werden. Aber auch Technologien im Betrieb des öffentlichen Verkehrs müssen tunlichst CO²-neutral implementiert bzw. weiterentwickelt werden.“ Für Schuschnig ist ein attraktiver ÖV aber nicht nur klimapolitisch nachhaltig, sondern „auch wesentlicher Standortfaktor und somit relevant für Betriebsansiedelungen. Moderne Mobilität verschafft uns auch im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte und im Tourismus Vorteile.“

Angesprochen wurde bei der Pressekonferenz auch Kärntens Budget für den Öffentlichen Verkehr. Derzeit werden 30 Millionen Euro investiert, in Salzburg ist es das Doppelte, in Tirol sogar fast das Fünffache. Hier sieht Schuschnig Handlungsbedarf: „Ich werde daher auch in den nächsten Budgets einen Schwerpunkt auf den Öffentlichen Verkehr legen.“

 

 

 

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