LR Schuschnig und Kärntner Verkehrsunternehmen starten Reformplan 2020 plus – Gesamte
Verkehrsstruktur wird durchforstet – Auch innovative Antriebstechnologien sollen getestet werden
Klagenfurt (lpd) - Kärntens Mobilität so zu entwickeln, wie sie in einem modernen Bundesland aussehen
soll, das ist das erklärte Ziel des neuen Mobilitätsreferenten Landesrat Sebastian Schuschnig. „Ich möchte
dem Öffentlichen Verkehr ein kräftiges Update verpassen“, sagte er daher am 29. Mai beim Startschuss
für den Reformplan „ÖV 2020 Plus“, den er gemeinsam mit Reinhard Wallner, Sprecher der Kärntner
Linien, präsentierte.
Die Demografie und vor allem der Kampf gegen den Klimawandel werde die Mobilität in den nächsten Jahren
stark verändern. Besonders im Mobilitätsbereich liege enormes Potential im Hinblick auf Entwicklungen,
Innovationen und Verbesserungen. „Wir brauchen eine Mobilitätswende in Kärnten. Öffentlicher Verkehr
muss attraktiv und nachhaltig sein. Ich möchte keine Denkverbote, sondern ein konstruktives Zusammenarbeiten
aller Beteiligten“, so Schuschnig. Alle relevanten Verkehrsunternehmen konnten mit ins Boot geholt werden. In einer
Reformgruppe sollen sie noch vor dem Sommer die Strukturen des Öffentlichen Verkehrs durchforsten. „Wir erstellen
im Prozess gemeinsam eine To-do-Liste mit den konkreten Maßnahmen, die wir setzen werden, und den dafür
benötigten Finanzmitteln“, sagte der Landesrat.
Die Reformgruppe soll bis Ende 2020 mehrere Arbeitspakete erarbeiten: die Evaluierung von Verkehrsangebot und Verkehrsplanung,
ein klares sowie flexibleres Tarifsystem oder auch Verbesserungen bei Vertrieb, Service und Infrastruktur. Das
beginnt beim Thema Barrierefreiheit und geht hin bis zu gänzlich neuen Ticketsystemen, wie z.B. GPS-Ticketing.
Auch Nachhaltigkeit und Klimaschutz bilden zentrale Arbeitsschwerpunkte. „Ich kann mir auch Testbetriebe mit neuen
Antriebsformen wie Wasserstoff sehr gut in Kärnten vorstellen“, betonte der Mobilitätsreferent.
„Die Erreichung der Klimaschutzziele ist eine der wesentlichsten Herausforderungen für uns alle. Die zielgerichtete
Weiterentwicklung sowie der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist dabei ein zu bedienender Stellhebel“, so
Reinhard Wallner. Auch er ist überzeugt: „Verkehrsangebote müssen ausgeweitet werden, Tarife und auch
der Zugang zum Kauf der Fahrkarten noch kundenfreundlicher gestaltet werden. Aber auch Technologien im Betrieb
des öffentlichen Verkehrs müssen tunlichst CO²-neutral implementiert bzw. weiterentwickelt werden.“
Für Schuschnig ist ein attraktiver ÖV aber nicht nur klimapolitisch nachhaltig, sondern „auch wesentlicher
Standortfaktor und somit relevant für Betriebsansiedelungen. Moderne Mobilität verschafft uns auch im
internationalen Wettbewerb um Fachkräfte und im Tourismus Vorteile.“
Angesprochen wurde bei der Pressekonferenz auch Kärntens Budget für den Öffentlichen Verkehr. Derzeit
werden 30 Millionen Euro investiert, in Salzburg ist es das Doppelte, in Tirol sogar fast das Fünffache. Hier
sieht Schuschnig Handlungsbedarf: „Ich werde daher auch in den nächsten Budgets einen Schwerpunkt auf den
Öffentlichen Verkehr legen.“
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