Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Mit 5 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung ist Lebensmittelbranche
eine tragende Säule des Standorts OÖ“
Linz (lk) - Welche Verpackungslösung verlangt der Lebensmittelmarkt von morgen? Dieser Frage gingen
Expert/-innen beim Tag der oö. Lebensmittel „Upper Food 2019“ in der WKOÖ in Linz nach. Auf welche Trends
Verpackungshersteller, der Handel und der Endkunde in der Lebensmittelbranche vorbereitet sein müssen, erfuhren
die Teilnehmer/-innen von hochkarätigen Referenten/-innen aus Wirtschaft und Forschung. Mehr als 100 Vertreter/-innen
der heimischen Lebensmittelbranche waren der Einladung des Lebensmittel-Clusters der oö. Standortagentur Business
Upper Austria gefolgt.
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner war mittels Videobotschaft zugeschaltet. Er betonte: „Die Lebensmittelbranche
ist eine tragende Säule des Standorts Oberösterreichs, 5 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung werden hier
generiert. Durch die intensive Zusammenarbeit haben Wirtschaft und Forschung die Chance, das Bewusstsein für
Nachhaltigkeit zu schärfen und somit einen ökonomischen und ökologischen Mehrwert zu schaffen.“
Nachhaltigkeit wird in der Verpackungsindustrie in den nächsten Jahrzehnten das bestimmende Thema sein, wir
wissen aber jetzt noch nicht, welche Systeme sich durchsetzen werden. „Die Verpackungsindustrie wird von einer
Reihe unterschiedlicher Trends beeinflusst, die zum Teil im Widerspruch zu einander stehen. Eine besondere Rolle
wird dabei der Einsatz neuer Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette spielen, die völlig
neue Anwendungsgebiete von Verpackungen erlauben werden“, sagte Alexander Schauberger, Marketing & Innovation
Manager bei Greiner Packaging. Er betonte auch, dass die Konsumenten/-innen immer höhere Nachhaltigkeitsansprüche
an die Verpackung stellen.
Megatrend Nachhaltigkeit
„Es ist wichtig, Verpackungen so zu gestalten, dass sie rezykliert werden können. Es genügt aber nicht,
sich auf die Rezyklierfähigkeit zu konzentrieren, die Umweltauswirkungen müssen über den gesamten
Lebenszyklus hinweg betrachtet werden“, betonte Manfred Tacker, Studiengangsleiter für Nachhaltiges Ressourcenmanagement
am FH Campus Wien. Er räumte aber auch ein, dass es für viele Problemstellungen noch keine gute Lösung
gibt.
Recycling muss wirtschaftlich interessant werden
Dahinter stecken auch die Ziele der EU, eine umfassende Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Recycling muss daher
zu einem lohnenden Geschäft werden. Kunststoffabfälle sollen eingedämmt und die Vermüllung
der Meere aufgehalten werden. Dazu gilt es, Investitionen und Innovationen zu mobilisieren und schließlich
den Wandel in der ganzen Welt zu bewirken. „Die Kreislaufwirtschaft stellt völlig neue Anforderungen an die
Nachhaltigkeit von Verpackungen, Rezyklierbarkeit und niedriger ökologischer Fußabdruck werden zur neuen
Norm", sagte Tacker.
Gewicht reduzieren
Die österreichische Bundesregierung fordert z.B. eine Reduktion des Gewichtes von Kunststoffverpackungen um
20 bis 25 Prozent bis 2025. „Die Verpackung der Zukunft muss sich in diesem Rahmen präsentieren, innovative
Lösungen sind gefragt – und müssen für viele Anwendungen erst entwickelt werden“, betonte Tacker
Zahlreiche Faktoren beeinflussen den Wandel
Die Verpackungsindustrie erfährt momentan einen großen Wandel, der Forschung & Entwicklung, Produktion
und Lebensmittelhandel gleichermaßen betrifft. Wie sich die Verpackungswelt bis 2050 verändern wird,
war Thema der „FOOD UP. Podiumsdiskussion“. Individuelle Kundenwünsche, umweltpolitische Vorgaben und die
Anforderungen an Lebensmittelverpackungen stellen eine große Herausforderung dar. Beispielsweise gelten bei
Lebensmitteln besonders strenge hygienische Vorschriften. Derzeit darf auch nur ein einziger Kunststoff – nämlich
PET – als Recyclingware für Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden. Besonders vom Handel kommen neue Vorgaben
in Richtung Nachhaltigkeit, die von den Produzenten teilweise noch nicht erfüllt werden können.
Innovation durch Kooperation
Innovationen entstehen in Oberösterreich meist durch Kooperationen. Der Lebensmittel-Cluster der oö.
Standortagentur Business Upper Austria initiiert genau solche Kooperationsprojekte – firmen- und branchenübergreifend.
Denn gerade beim Verpackungsthema kommt auch die Kunststoffbranche ins Spiel. Heimische Unternehmen profitieren
besonders durch die intensive Vernetzung und Zusammenarbeit im Cluster, wodurch sich Know-how und Wettbewerbsfähigkeit
jedes einzelnen verbessern.
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