4. Tourismussymposium für Banken am Achensee
Innsbruck (kohl) - Vergangene Woche fand das 4. Bankensymposium der Kohl & Partner Hotel- und Tourismusberatung
am Achensee statt. Unter der Leitfrage „Wohin steuert die Hotellerie im Alpenraum?“ hat das Consultingunternehmen
100 Fachleute aus dem Bankensektor mit Tourismus-Experten zusammengebracht, um aktuelle Fachthemen der Branche
ganz gezielt aus Bankensicht zu beleuchten.
Auf der ausgebuchten Veranstaltung tauschten sich 100 Experten zu den Themen Zukunftskonzepte im Tourismus und
rentable Investitionen, Chalet- & Apartmentprojekte im Buy-to-let-Modell sowie Next Generation und Betriebsnachfolge
aus. Touristische Branchenkennzahlen und aktuelle Benchmarks steuerten dabei Erich Liegl und Stephanie Moser von
Kohl & Partner bei. Bemerkenswert war hier, dass trotz geringer Steigerungsquoten der Auslastung ein hoher
Zuwachs bei den Erlösen zu verzeichnen ist. Diese Umsatzsteigerung zeigt sich bis zum GOP und ebenso in der
Betrachtung der einzelnen Zimmer. Die Gewinner unter den Betrieben sind, laut Moser und Liegl, diejenigen mit klarem
Profil, wohingegen die Verlierer als „Stuck in the middle“-Betriebe bezüglich ihrer Ausrichtung bezeichnet
werden. Die Benchmarks zeigten außerdem verschiedene Trends bei Investitionsvorhaben: Zum einen bedingt der
immer kürzer werdende Produktlebenszyklus einen ungebrochenen Hardwarewettbewerb, zum anderen ist eine Kostenexplosion
bei Investitionen zu verzeichnen. Damit einhergehend ist hochprofessionelles Entwickeln und Managen von Investitionsprojekten
mehr denn je gefordert. Fotospot-Investitionen im Sinne von Instagrammability und Mitarbeiter-Reduzierte-Konzepte
sind zwei feststellbare Trends. In Betrachtung des Fachkräftemangels in der Branche sei abzuwarten, so Erich
Liegl, wie sich dieser „Trend“ noch stärker auf künftige Konzepte in der Branche auswirkt.
Als externer Praktiker berichtete Harald Ultsch, Gründer der Hotelgruppe Harry’s Home mit sechs Standorten
in Österreich, Deutschland und der Schweiz, über sein neues Konzept für die Stadthotellerie. Harry’s
Home ist gekennzeichnet durch „do it yourself“ und „create your stay“, was dem Gast die Freiheit gibt, schon bei
der Buchung seinen Aufenthalt ganz individuell nach seinen Wünschen zu gestalten.
Wege zur Sicherung der für die Familienbetriebe so wichtigen Unternehmensnachfolge zeigte Alois Kronbichler
vom Kohl & Partner Büro in Südtirol auf. Er machte sichtbar wie es gelingen kann, das System Betrieb
und das System Familie miteinander in Einklang zu bringen und eine funktionierende Übernahme eines Hotels
zu gestalten.
Die präsentierte Expertise samt aktueller Branchenkennzahlen und Benchmarks wurde in Form einer Tourismus-Knowhow
Bibel an die teilnehmenden Banker zum Einsatz bei ihrer Arbeit mit Tourismusprojekten ausgegeben. „Mit dem vierten
Bankensymposium in Folge ist es uns gelungen, eine Diskussionsplattform für Banker und Touristiker zu etablieren
und in diesem Bereich den Austausch zu stärken. Objektiv zu informieren, Branchen-Einblicke zu bieten und
konstruktive Gespräche zu Investitionstrends in der Hotellerie zu fördern ist unser Anspruch und unterstreicht
unsere Kompetenz als Berater, Vermittler und Experten-Gremium“, so Helmut List, Managing Partner von Kohl &
Partner. Ein Teilnehmer von einer Tiroler Bank lobt: „Das Bankensymposium von Kohl & Partner sprüht wie
gewohnt vor zeitgeistiger Kompetenz und gehört für mich zu den wiederkehrenden Fixterminen.“
Bereits am Vorabend fand bei einem Kamingespräch ein Austausch zum Thema „Investorenmodelle - Fluch oder Segen
für den Tourismus?“ statt. Sogenannte Buy-to-let-Modelle erfreuen sich bereits seit einigen Jahren in Urlaubsdestinationen
weltweit und nun auch verstärkt im Alpenraum zunehmender Beliebtheit. Bei diesem Investitionsmodell entstehen
Hotelzimmer und Ferienappartements, die an Privatpersonen verkauft werden, um sie dann wieder in einem Sharing-Modell
zeitweise an Urlaubsgäste zu vermieten. Für die einen stellt dies die Lösung zur Ansiedlung von
Qualitätsbetten und Investitionen in die Infrastruktur dar, für die anderen eine Fehlentwicklung ohne
Nachhaltigkeit. Mit Johannes Tratter, für Raumplanung zuständiger Landesrat des Landes Tirol, Josef Kröll,
ehemals Banker bei der Raiffeisenbank Oberpinzgau, sowie Martin Domenig, einem der acht Managing Partner von Kohl
& Partner und Experte für Investorenmodelle, trafen bei dem Kamingespräch die unterschiedlichen Blickweisen
aufeinander und wurden eingehend und kontrovers diskutiert. „Buy-to-let-Modelle können unter bestimmten Voraussetzungen
einen Impuls für die Entwicklung touristischer Projekte liefern. Ganz wesentlich wird der Erfolg solcher Projekte
jedoch von der Professionalität und Vertriebsstärke des jeweiligen Betreibers bestimmt“, fasst Domenig
den interessanten Meinungsaustausch zusammen.
Kohl & Partner
Die Kohl & Partner GmbH ist ein unabhängiges und international tätiges Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt
im alpinen Raum und mehr als 35 Jahren Erfahrung. Das Tourismusberatungsunternehmen mit Hauptsitz in Villach (Österreich)
ist spezialisiert auf die Hotel- und Tourismuswirtschaft und verfügt aktuell über ein Netzwerk aus sieben
Büros in vier Ländern sowie ein Berater-Team von über 40 Experten.
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