Land Tirol und Stadt Innsbruck luden zum gemeinsamen Fastenbrechen
Innsbruck (lk) - Bereits zur Tradition geworden ist das Iftar-Essen, das Land Tirol und Stadt Innsbruck
alljährlich während des Fastenmonats Ramadan ausrichten und dazu VertreterInnen der islamischen Glaubensgemeinschaften
sowie anderer Religionsgemeinschaften ins Landhaus luden. Iftar, das muslimische Fastenbrechen, ist das Mahl nach
Sonnenuntergang, bei dem zum ersten Mal an den Tagen der Fastenzeit Essen und Trinken zu sich genommen wird.
„Dieses Iftar-Essen ist jedes Mal etwas ganz besonderes für mich. Viele engagierte Menschen aus Politik, Zivilgesellschaft,
der Wissenschaft und natürlich den Religionen kommen zusammen und zelebrieren gemeinsam dieses Ritual, das
im Zeichen des friedlichen Miteinanders steht“, betont Integrationslandesrätin Gabriele Fischer. „Für
dieses friedliche Miteinander müssen wir uns den Menschen zuwenden, dürfen sie nicht ausgrenzen, bewerten
und abwerten und uns immer selbst die Frage stellen: Akzeptieren wir andere Menschen, andere Kulturen, andere Religionen
und andere Lebensweisen?“. Eine homogene Gesellschaft gebe es nicht, so die Landesrätin weiter, und die Vielfalt
in Meinungen, Lebenseinstellungen und Lösungen sei die Stütze und der Schatz unseres Gemeinwesens.
Auf den Ramadan als Zeit der religiösen Einkehr, des Miteinanders und auf die große Symbolkraft des
Fastenmonats verwies Hülya Ekinci, Frauenbeauftragte der Islamischen Religionsgemeinde: „Muslime und Nicht-Muslime
kommen beim Iftar-Essen zusammen, gehen aufeinander zu und erfahren mehr übereinander. Mögen diese Begegnungen
diese Beziehungen noch mehr stärken“.
Zekirija Sejdini, Vorsitzender der Professur für islamische Religionspädagogik, verwies in seiner Ansprache
auf das typisch österreichische Sprichwort „Durchs Reden kommen d‘Leut zam“ – dies gelte noch mehr für
das Essen und umso mehr, wenn es ein interreligiöses Zusammentreffen sei. „Der Ramadan ist eine Gelegenheit,
einen Gang zurückzuschalten, sich auf das Wesentliche zu besinnen und Akzente zu setzen. Es braucht eine Zeit,
in der das Immaterielle vor das Materielle gestellt wird, denn so geht man achtsamer mit seinen Mitmenschen um
und besinnt sich seiner Spiritualität“.
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