Tilg: „Spitalsreform macht tirol kliniken zukunftsfit!“

 

erstellt am
29. 05. 19
13:00 MEZ

Zweite Häuserrunde abgeschlossen – Tiroler Spitalsreform geht ins Finale
Innsbruck (lk) - Mit dem Abschluss der zweiten Häuserrunde am Landeskrankenhaus Innsbruck ist auch ein Kernstück der Tiroler Spitalsreform auf Schiene. Gemeinsam mit der Geschäftsführung der tirol kliniken sowie dem Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck stellte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg am 29. Mai die konkreten Ergebnisse für die Standorte Innsbruck, Hochzirl und Hall vor. Zum Krankenhaus Natters wird wie bereits kommuniziert eine eigene Arbeitsgruppe unter Federführung der tirol kliniken eingesetzt, um in den kommenden Monaten die Eckpunkte für die künftige medizinisch-pflegerische Versorgung am Standort Natters auszuarbeiten.

Neue Versorgungsschwerpunkte für Tiroler Spitäler
„In der Bilanz können wir eine zukunftsorientierte, gut durchdachte und konsensuale Tiroler Spitalsreform vorlegen“, zeigt sich Tilg zufrieden: „Die Tiroler Spitäler gehen aus diesem Prozess gestärkt hervor, indem Leistungsangebote und Betten angepasst und im Zuge dessen neue Schwerpunkte im Bereich der wohnortnahen Versorgung geschaffen werden. Vor allem die Stärkung der Altersmedizin, Übergangs- und Schwerpunktpflege, Hospiz- und Palliativversorgung sowie integrierte Versorgungsprogramme wie HerzMobil Tirol oder DiabCare sind wichtige Meilensteine für die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Tirol.“

Es gibt in diesem Zusammenhang auch ein klares Bekenntnis zu den Standorten Hochzirl und Natters als wichtige Einheiten für die Nachsorge. „Es wird kein Haus geschlossen, sondern Leistungen angepasst und bei Bedarf verlagert. Wie die genaue Nutzung von Natters in Zukunft aussieht, wird die Arbeitsgruppe - bestehend aus Krankenhausführung, Betriebsrat sowie externen Fachleuten - ausarbeiten. Diese Vorgangsweise wurde auch mit dem Zentralbetriebsrat der tirol kliniken und der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GöD) vereinbart. Eine Aufwertung des Standorts durch zusätzliche Versorgungsstrukturen im Bereich der Nachsorge und Pflege ist eine mögliche Option in diesem ergebnisoffenen Prozess“, betont der Landesrat.

Mehr Kooperation zwischen Hall und Innsbruck
Mehr Kooperation sowie eine verbesserte Leistungsabstimmung soll es unterdessen zwischen den Krankenhäusern in Innsbruck und Hall geben. „Im Landeskrankenhaus Hall wird neben der Akut- und Standardversorgung künftig vor allem in den bereits ausgebauten Einheiten Innere Medizin, Erwachsenen-, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Geburtshilfe ein besonderer Fokus gesetzt“, erklärt LR Tilg. Die Bettenkapazität wird am Landeskrankenhaus Hall um rund 30 reduziert.

Zusätzlich sollen ausgewählte, wochenklinisch erbringbare Leistungen zukünftig verstärkt in Hall angeboten werden. Auch die Urologie bleibt vorerst bis 2025 am Standort erhalten. Hier wurden die tirol kliniken beauftragt bis 2025 ein entsprechendes Integrationskonzept vorzulegen.

Vernetzung Gesundheit und Pflege: Übergangs- und Schwerpunktpflege
Im Rahmen des Strukturplans Pflege 2012-2022 und der Tiroler Pflegeoffensive sollen bis 2025 in allen Bezirken Tirols entsprechende Kapazitäten im Bereich der Übergangs- und Schwerpunktpflege eingerichtet werden. „Im Bereich der Übergangspflege sind für den Zentralraum 30 Plätze als Ausbaukontingent bis 2022 vorgesehen und zusätzlich 16 Plätze für Schwerpunktpflege. Die Vernetzung von Gesundheit und Pflege ist ein wichtiger Aspekt des Strukturplanes Pflege und entscheidend, um für die medizinischen und pflegerischen Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein. Die Gesundheitsversorgung der Tiroler Bevölkerung wird damit nachhaltig gesichert“, so Tilg.

Anpassung der Bettenstruktur am Landeskrankenhaus Innsbruck –MZA als Erfolgsmodell
Am Landeskrankenhaus Innsbruck werden unterdessen rund 100 Betten abgebaut. „Wir passen hier die Kapazitäten an den Versorgungsbedarf an, wollen jedoch zugleich den Bereich der Tageskliniken und ambulanten Betreuungsplätze ausbauen. Das Medizinzentrum Anichstraße ist ein echtes Erfolgsmodell für eine schnelle und effiziente Behandlung“, so LR Tilg und weiter: „Die neue ambulante Erstversorgungseinheit am MZA ist ein wichtiges Referenzvorhaben der Tiroler Gesundheitsreform zur Spitalsentlastung und hat Vorbildcharakter für ganz Tirol. Es ist wichtig, den Patientinnen und Patienten die optimale Versorgung zu bieten“, meint LR Tilg abschließend.

Für W. Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, steht fest: „Unter Berücksichtigung von universitären Zielsetzungen und Ansprüchen haben wir in guten und konstruktiven Gesprächen gemeinsam mit den Tirol Kliniken einen zukunftsorientierten Plan für eine moderne und den medizinischen Herausforderungen entsprechende Versorgung am Standort Innsbruck erarbeitet.“

Dieses Ergebnis des zweiten Häusergesprächs wird der Landeszielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Spitalsreform folgt bundesweiten Vorgaben aus der österreichischen Gesundheitsreform.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at