VIENNA BIENNALE bringt Kunst, Design und Architektur zur Frage einer wertebasierten Zukunft
ins Spiel – Eröffnung: 28. Mai 2019, ab 17:30 Uhr
Wien (mak) - Welche Werte brauchen wir für eine (digitale) Zukunft, die wir wirklich wollen? Eine Zukunft,
in der die Utopie von sozialer und ökonomischer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit Realität
werden kann? „Die VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019: SCHÖNE NEUE WERTE. Unsere Digitale Welt gestalten“ (29.
Mai – 6. Oktober 2019), die am 28. Mai 2019 eröffnet, bringt Kunst, Design und Architektur zur Frage einer
wertebasierten Zukunft ins Spiel. Neun Ausstellungen, eine übergreifende Konferenz und zahlreiche Projekte
und Veranstaltungen öffnen neue Kosmen im Hinblick auf künstliche Intelligenz, neue Technologien, innovative
Lebensweisen, (städtische) Arbeitsmodelle und verantwortungsvollen Konsum.
„Mit der Suche nach neuen Werten für die digitale Welt haben wir uns an ein sensibles Thema herangewagt. Das
Ergebnis ist eine vielfältig inspirierende VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019 mit reflexiven und provozierenden,
aber auch konkret umsetzbaren Positionen. Im künstlerischen Freiraum der Biennale nimmt eine ökosoziale
Digitale Moderne Form an“, so Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des MAK sowie Initiator und Leiter der
VIENNA BIENNALE.
Zum dritten Mal veranstalten das MAK, die Universität für angewandte Kunst Wien, die Kunsthalle Wien,
das Architekturzentrum Wien und die Wirtschaftsagentur Wien sowie das Slovak Design Center als neuer Associate
Partner und das AIT Austrian Institute of Technology als außeruniversitärer Forschungspartner die VIENNA
BIENNALE, die in der Verbindung von Kunst, Design und Architektur eine besondere Position unter den Biennalen einnimmt.
Die Projekte der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019:
Mit der Ausstellung „UNCANNY VALUES. Künstliche Intelligenz & Du“ erforscht das MAK eines der wichtigsten
Themen der kommenden Jahrzehnte, das auf alle Bereiche unseres Lebens folgenreiche Auswirkungen hat: künstliche
Intelligenz (KI). Um die Potenziale von künstlicher Intelligenz und damit verbundener Technologien zu verstehen,
mitzugestalten und sinnvoll einzusetzen, bedarf es einer neuen kulturellen Sensibilität, die diese Ausstellung
anregen will. Multimediale Installationen von 18 internationalen KünstlerInnen und DesignerInnen stehen in
einem großzügigen Parcours im Dialog mit Beispielen und Szenarien aus aktuellen Anwendungsgebieten von
KI.
Um die materiellen Welten, die wir durch Technologie schaffen, und die Rolle der Technologie in der Ausbildung
von Konfigurationen von Macht, Identitätsformen und Lebensweisen geht es in „HYSTERICAL MINING“ (Eine Ausstellung
der Kunsthalle Wien). Sie knüpft an radikal-feministische und techno-feministische Theorien von den 1970ern
bis zur Gegenwart an, die die Koppelung von neuen Technologien an patriarchalische Vorstellungen kritisiert und
revidiert haben. Ihre Agenda ist intellektuell und politisch zugleich. In ihren Arbeiten thematisieren die KünstlerInnen
der Ausstellung Formen von Wissen, Fähigkeiten und Körperpraktiken, um sie in Bezug auf den Einsatz wie
auch die Produktion von Technologien neu zu denken und ins Werk zu setzen.
Im Rahmen von „CHANGE WAS OUR ONLY CHANCE“ (Eine Ausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien)
gestaltet das KünstlerInnenkollektiv Time's Up in der titelgebenden Installation unter Beteiligung der Angewandten
eine Welt im Jahr 2047. Dieser erfahr- und betretbare Ort erzählt von einer möglichen Zukunft: Welche
Wege ist die Menschheit seit den 2020er Jahren gegangen? Wie begegnen wir Entwicklungen im Jetzt mit positiven
Impulsen? Zudem führt die interaktive Installation Noise Aquarium die Veränderungen unseres Ökosystems
vor Augen und kreiert ein audiovisuelles Erlebnis, indem es Plankton zum Leben erweckt und Lärm als Bedrohung
für MeeresbewohnerInnen hörbar macht.
In der Neuaufstellung des MAK DESIGN LAB (Ein Projekt des MAK in Kooperation mit dem Bundesministerium für
Bildung, Wissenschaft und Forschung) schlagen sich die Themen einer Biennale erstmals auf die Konzeption eines
permanenten Museumsangebots nieder. Das neu gedachte MAK DESIGN LAB präsentiert ausgewählte Positionen
und Projekte zu Themen und Wertvorstellungen, die uns alle betreffen: unser Zusammenleben, unser Umgang mit Ressourcen
oder die Beziehung zu unserem Planeten. Die Neugestaltung des MAK DESIGN LAB wird mit finanzieller Unterstützung
des EU-Programms Interreg V-A Slowakei–Österreich (Projekt „Design & Innovation“) und in Kooperation mit
dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung realisiert.
Mit dem Ausstellungsprojekt „KLIMAWANDEL! Vom Massenkonsum zur nachhaltigen Qualitätsgesellschaft“ (Eine Kooperation
des MAK und des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus) umkreist das bekannte Wiener Designstudio
EOOS (Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gruendl) den Beitrag, den Transformationsdesign für den notwendigen
Turnaround des Klimawandels leisten kann. Mobilität, Energie, Nahrungsmittel und Kreislaufwirtschaft sind
hierbei relevante Themenfelder, um Innovationen für zukunftsfähige Lebensweisen zu erarbeiten. EOOS entwickelte
vier konkrete Utopien: ein Auto, einen Kühlschrank, ein Solardach und eine öffentliche Ladestation für
Elektrofahrzeuge. Zwei weitere Arbeiten zeigen spekulative Designprojekte zum Thema Energie.
Immer mehr Menschen drängen auf der Suche nach Jobs und Zukunftsperspektiven in die Zentren: Städte stehen
damit vor der Herausforderung, BewohnerInnen Wohnraum, Arbeit und Erholung zu bieten. „FUTURE FACTORY. Urbane Produktion
neu denken“ (Ein Projekt der Wirtschaftsagentur Wien in Zusammenarbeit mit dem MAK und in Kooperation mit der Ottakringer
Brauerei) geht der Frage nach: Was macht die Future Factory in einer Future City aus? „Für uns ist es wichtig,
die Rolle der Produktion mit all ihren noch ungenutzten Kapazitäten im Grätzl weiter zu denken, deshalb
organisieren wir gemeinsam mit der Ottakringer Brauerei eine Versuchsanordnung zu diesem Thema", so Gerhard
Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.
„SPACE AND EXPERIENCE. Architektur für ein besseres Leben“ (Eine Ausstellung des MAK in Kooperation mit Wienerberger)
gibt Einblick in ein breites Spektrum an Positionen und Ansätzen der aktuellen Architektur. Im Mittelpunkt
der Ausstellung stehen die Fragen, welches Rollenverständnis der Architektur der Zukunft zukommen soll und
wodurch dieses „bessere Leben“ überhaupt gekennzeichnet ist – insbesondere in Bezug auf Materialität,
Ökologie, Gestaltung von Atmosphären, Partizipation, Gastlichkeit, Gestaltung von Gemeinschaften sowie
Perspektive. Gezeigt werden 23 Architekturbeiträge und Projekte, die Raum und Erlebnis als Gestaltungsaufgabe
verdeutlichen, die mehr Inklusion, mehr Zugänglichkeit sowie mehr Einzigartigkeit offerieren.
Mit einem performativen Ansatz nähert sich die „Stadt der Temperamente“ (Ein Projekt der Designerinnen Johanna
Pichlbauer und Mia Meusburger in Kollaboration mit Wien 3420 und dem MAK) in aspern Seestadt den Themen der VIENNA
BIENNALE. Frei nach Nestroys Posse Das Haus der Temperamente entsteht ein experimentelles Theaterstück, in
dem sich vier NutzerInnen eines Smart Homes in Konflikte verwickeln.
Als Associate Partner der VIENNA BIENNALE zeigt das Slovak Design Center in Bratislava die Ausstellung „Human by
Design“ (Eine Ausstellung des Slovak Design Center). Sie präsentiert Konzepte, Methoden, Modellsituationen,
Fallstudien und innovative Lösungen, die dieses dringende Bedürfnis nach Veränderung und Nachhaltigkeit
zum Ausdruck bringen. Sie verleiht kritischen Stimmen Gehör, gibt praktische Beispiele für Lösungen
und zeigt, wie die junge Generation von DesignerInnen und TheoretikerInnen denkt. Die Ausstellung ist Teil des
Projekts „Design & Innovation“, das vom EU-Programm INTERREG V-A Slowakei–Österreich unterstützt
wird.
Teil dieses Programms ist auch die studentische Präsentation „Human by Machine“ im MAK FORUM. Studierende
und AbsolventInnen der Universität für angewandte Kunst Wien entwickeln Positionen zur Frage, wie die
digitale Revolution von uns Menschen bestmöglich genützt werden kann.
Die internationale Konferenz „Changing Values“ (Eine Konferenz des MAK und des Slovak Design Center gemeinsam mit
dem Architekturzentrum Wien und der Kunsthalle Wien im Rahmen des Programms INTERREG V-A Slowakei–Österreich)
bietet die Möglichkeit zur Reflexion alternativer ökologischer und ökonomischer Ansätze im
Spiegel zentraler Inhalte der VIENNA BIENNALE. Entlang der Themen „Wertvolle Daten“, „Innovative Materialien“ und
„Transformationsdesign“ diskutieren ArchitektInnen, DesignerInnen, KünstlerInnen und Wirtschaftstreibende.
KuratorInnen der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019
Erwin K. Bauer, Designer, buero bauer
Janina Falkner, Neue Lernkonzepte, MAK
Anne Faucheret, Kuratorin, Kunsthalle Wien
Paul Feigelfeld, Medientheoretiker
mischer'traxler studio (Katharina Mischer und Thomas Traxler, DesignerInnen)
Vanessa Joan Müller, Kuratorin, Kunsthalle Wien
Nicole Stoecklmayr, Scenes of Architecture
Marlies Wirth, Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin MAK-Sammlung Design
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