LH Mikl-Leitner: Verantwortung und Verpflichtung gegenüber den kommenden Generationen
St. Pölten (nlk) - Die römische Stadt Carnuntum ist um einige Attraktionen reicher. Neu hinzugekommen
sind Gewerbebereiche und Verkaufsräume, das Warenlager eines Ölhändlers, Räume zur Stoffverarbeitung
sowie der Teil einer überdachten Straßenhalle. Diese neuen Rekonstruktionen wurden am 27. Mai von
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner offiziell eröffnet. Alle Besucherinnen und Besucher können ab sofort
die neuen Räumlichkeiten entdecken und Wissenswertes über den Handel von Olivenöl und über
andere Waren erfahren.
„Heute ist ein Freudentag für Carnuntum und für ganz Niederösterreich“, sagte die Landeshauptfrau.
„Geschichte, Archäologie, Architektur, Kultur und Technik stoßen hier aufeinander und werden immer wieder
auf eine schöne Art und Weise verbunden. Niederösterreich hat mit der Römerstadt Carnuntum eine
einzigartige Ausgrabungsstätte, wo wir vor allem die Antike ins hier und jetzt holen können“, hob sie
hervor.
Sich mit der Geschichte zu beschäftigen sei wichtig, „um die Gegenwart verstehen und wichtige Entscheidungen
treffen zu können“, sprach die Landeshauptfrau einen weiteren Aspekt an. „Seit 140 Jahren wird hier eine römische
Stadt wissenschaftlich erforscht“, führte die Landeshauptfrau weiter aus. Aufgrund der modernen Technologie
könne man viele Details noch sichtbarer machen. „Die Zeitreise ist hier erlebbar, spürbar und fühlbar“,
so Mikl-Leitner. „Die Römerstadt Carnuntum gilt als ein wichtiges europäisches Kulturerbe, worauf wir
sehr stolz sind. Es ist für uns Verantwortung und Verpflichtung dieses Erbe für die nächsten Generationen
zu konservieren und aufzubereiten“, meinte die Landeshauptfrau.
Geschäftsführer Markus Wachter sagte: „Die Besucherinnen und Besucher sollen an die Geschichte herangeführt
werden und mit der Geschichte in Dialog treten können. Wir wollen authentisch und sympathisch sein.“ Architekt
Friedrich Gollmann führte aus: „Über 90 Prozent Stimmigkeit gibt es bei den Bauten, Rekonstruktionen
sind kein freier Entwurf, der Befund des Archäologen ist entscheidend.“
Zu Wort kamen noch Eduard Pollhammer, der wissenschaftliche Leiter von Carnuntum, sowie der Schauspieler und Autor
Nicolaus Hagg.
Die neuen Präsentationsmaßnahmen tragen nicht nur dazu bei, die Stadtstruktur aus der Zeit um 308 nach
Christi Geburt besser sichtbar zu machen und noch verständlicher zu gestalten, sondern beleuchten mit den
neuen Themen auch die Rolle Carnuntums als Wirtschaftsstandort und als Absatzmarkt für Fernhandelsprodukte
an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsrouten, der Donau und der Bernsteinstraße. Damit wird auch für
die Vermittlung des Alltagslebens der Bewohner Carnuntums ein weiteres spannendes Kapitel hinzugefügt. Die
neuen Rekonstruktionen führen den eingeschlagenen Weg fort, das Leben unserer Vorfahren so detailreich wie
möglich darzustellen. In Verbindung mit der Carnuntum App wird die ehemalige Metropole nun noch lebendiger
und greifbarer.
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