Wien entwickelt Jugendcollege weiter

 

erstellt am
07. 06. 19
13:00 MEZ

Brücke in die Schule und den Arbeitsmarkt
Wien (rk) - Die Stadt Wien investiert weiter in Ausbildung von jungen Menschen und bietet ZuwanderInnen aus EU- und Drittstaaten ab Herbst 2019 mit einem weiterentwickelten Jugendcollege-Modell eine Brücke in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem.

Alisa ist 18 Jahre alt und kam mit ihren Eltern aus Rumänien nach Österreich. Alisa interessiert sich sehr für Gesundheits- und Pflegeberufe und möchte vielleicht mit behinderten Menschen arbeiten. In Rumänien hat sie zehn Schuljahre abgeschlossen. Sie ist zwar nicht mehr schulpflichtig, bekommt aber mit einem Platz im neuen „Jugendcollege-StartWien“ die Chance in einem schulähnlichen Umfeld ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und Wissenslücken in den in Österreich üblichen Hauptfächern zu schließen. Danach möchte Alisa mit einer Berufsausbildung beginnen.

„Mit dem Jugendcollege geben wir jungen Menschen die Chance ihre Ausbildung in Österreich fortzusetzen und ihre Qualifikationen auszubauen“, sagt Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

Chancen für die Jugend
Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem im Jahr 2015 ins Leben gerufenen und im Sommer auslaufenden „StartWien – Das Jugendcollege“ für junge Menschen mit Fluchterfahrung, schafft die Stadt Wien 200 Kursplätze für zugewanderte Jugendliche aus EU- und Drittstaaten im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Die Zielgruppe des Bildungsangebots wird im Vergleich zum auslaufenden Jugendcollege bedarfsgerecht ausgeweitet. Mit dieser Weiterentwicklung reagiert die Stadt Wien auch auf die Ergebnisse des Wiener Integrationsmonitorings. Dieses zeigt, dass junge zugewanderte Menschen, die in Österreich ihre Ausbildung weiterführen und abschließen weit erfolgreicher am Arbeitsmarkt sind, als Jugendliche, die ihren höchsten Bildungsabschluss im Ausland gemacht haben. „Daher schaffen wir für Jugendliche aus EU- oder Drittstaaten mit dem neuen Jugendcollege-StartWien eine weitere Brücke in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem“, erklärt Czernohorszky.

Modulares Kurssystem für individuellen Lernbedarf
Die Wiener Bildungseinrichtung Interface wurde mit der Umsetzung eines modularen und an den individuellen Stärken und Schwächen der Lernenden ausgerichteten Kursprogramms beauftragt. Die Kurse starten im Herbst 2019. Je nach Lernbedarf können die TeilnehmerInnen über einen Zeitraum von sechs bis 24 Monaten Kurse besuchen. Neben der reinen Wissensaneignung unterstützt das Lehrpersonal die Jugendlichen bei der Orientierung in der neuen Heimat und der Planung ihrer beruflichen Zukunft. Für die AbsolventInnen ist eine Nachbetreuung vorgesehen. „Unserer Erfahrung nach ist es sehr wichtig die Jugendlichen beim Umstieg in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem zu begleiten. Demnach wird die Vernetzung mit Schulen und Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, weiterhin eine wichtige Aufgabe des Jugendcolleges sein“, so Czernohorszky.

Investition in Ausbildung
Komplementär zum Jugendcollege-StartWien mit dem Ziel Jugendlichen einen Einstieg in eine weiterführende Ausbildung zu ermöglichen, bietet das AMS Wien ein Ausbildungsprogramm für junge Arbeitssuchende an. ZuwanderInnen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren werden ab Oktober im Jugendcollege des AMS Wien auf einen nachhaltigen Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet.

 

 

 

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