Außenministerium tief betroffen über das Ableben des österreichischen Spitzendiplomaten
Albert Rohan
Wien (bmeia) - „Mit dem Ableben von Albert Rohan verliert Österreich einen seiner profiliertesten Diplomaten.
Meine zutiefst empfundene Anteilnahme gilt seiner Frau Monika und der Familie. Für die österreichische
Diplomatie, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Außenministeriums und auch für mich persönlich,
bedeutet sein Ableben den Verlust eines großen Vorbildes“, so Außenminister Alexander Schallenberg
am 5. Juni.
Albert Rohan hat als Spitzendiplomat, als Generalsekretär des Außenministeriums und in zahlreichen internationalen
Funktionen die österreichische Außenpolitik entscheidend mitgeprägt.Er hat bereits in den 1990er
Jahren Österreichs vorausschauende Balkanpolitik maßgeblich mitgestaltet, mit dem Ziel der Befriedung
und der Entwicklung einer europäischen Perspektive für diese für Österreich so wichtige Region.
Albert Rohan wurde 1936 im niederösterreichischen Melk geboren, studierte Rechtswissenschaften an der Universität
Wien sowie am Europakolleg im belgischen Brügge. 1963 trat er in den höheren auswärtigen Dienst
sein, wo er u.a. an den Botschaften in Belgrad und London tätig war. 1977 wurde Albert Rohan Leiter des Kabinetts
des damaligen UNO-Generalsekretärs Kurt Waldheim in New York.
Es folgten weitere diplomatische Spitzenpositionen, u.a. als österreichischer Botschafter in Buenos Aires
und 1996 schließlich die Bestellung zum Generalsekretär des österreichischen Außenministeriums.
An der Seite des UNO-Beauftragten Martti Ahtisaaris leistete Rohan 2006 einen wesentlichen Beitrag für die
Verhandlungen zum künftigen Status der unter UNO-Verwaltung stehenden serbischen Provinz Kosovo.
Botschafter Albert Rohan war Präsident der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft, Vizepräsident
der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik und Gründungsmitglied des European Council on
Foreign Relations. 2001 wurde ihm das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die
Republik Österreich verliehen. 2002 erschien sein Buch „Diplomat am Rande der Weltpolitik. Begegnungen, Beobachtungen,
Erkenntnisse“.
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