LR Rauch stellte in Berlin die erfolgreiche Vorarlberger Radverkehrspolitik vor
Berlin/Bregenz (vlk) - Vorarlberg ist österreichweit Spitzenreiter im Radverkehr – werden hierzulande
mit 16 Prozent Radverkehrsanteil doch mehr als doppelt soviele Alltagswege mit dem Fahrrad zurückgelegt als
im Bundesschnitt. Über den Vorarlberger Weg der Radförderung berichtete Mobilitätslandesrat Johannes
Rauch auf Einladung des Deutschen Instituts für Urbanistik beim Parlamentarischen Abend der Fahrradakademie
in der Österreichischen Botschaft in Berlin am 4. Juni. Im Anschluss an den Vortrag folgte eine Diskussion
mit deutschen Bundestagsabgeordneten.
Vor Bundestagsabgeordneten verschiedener Fraktionen, Landtagsabgeordneten und weiterem interessierten Fachpublikum
wurden Fragen der Radförderung im ländlichen Raum in den Räumlichkeiten der Österreichischen
Botschaft erörtert. Vorarlberg war dabei als Best-Practice-Beispiel eingeladen, um aus der langjährigen
erfolgreichen Fahrradpraxis zu berichten. Landesrat Rauch betonte dabei: „Angebot schafft Nachfrage! Wenn wir wollen,
dass die Menschen öfter das Fahrrad wählen, müssen wir Ihnen hervorragende Infrastruktur bieten.
2018 investierten wir fast fünf Millionen Euro und damit über zehn Euro pro Einwohnerin bzw. Einwohner.
Hier ist aber noch viel Luft nach oben. Das sehen erfreulicherweise auch immer mehr BürgermeisterInnen in
Vorarlberg so. Außerdem braucht es eine Stimmung, eine Kultur, in der Radfahren einfach selbstverständlich
ist und zum Alltag gehört. Auch hier setzen wir Anreize durch spielerische Wettbewerbe, Schulaktionen, Medienarbeit
und vielem mehr.“ 2017 wurden in der neuen Radverkehrsstrategie „Ketten-Reaktion“ 124 Maßnahmen festgelegt,
die nötig sind um den Anteil des Radverkehrs weiter zu erhöhen und eine Radkultur zu etablieren.
„Wir stehen nicht schlecht da, aber wir müssen noch mehr erreichen, um zukunftsfähig unterwegs zu sein.
Der Umstieg aufs Rad ist auch für unser Klima und unsere Umwelt von zentraler Bedeutung. Wir wollen 2030 21
Prozent Radverkehrsanteil aufweisen. Wenn wir uns international, beispielsweise mit den Niederlanden vergleichen,
sehen wir, wieviel noch möglich ist!“, so LR Rauch weiter.
Münster und Freiburg als Vorbilder
„Deutsche Städte wie Münster oder Freiburg sind für uns Vorbild“, betonte Landesrat Rauch: „Was
hier in den Städten gelingt wollen wir im suburbanen Raum umsetzen und zeigen: Wer öfter mit dem Rad
unterwegs ist, ist gesünder, schneller und einfacher mobil und trägt dazu bei, Vorarlberg zu einer der
zukunftsfähigsten Regionen Europas zu machen. Großartige Veranstaltungen wie diese helfen uns dabei,
Brücken zu schlagen, Kooperationen zu bilden und gemeinsam unsere Regionen zu stärken.“
Fachveranstaltung an der Österreichischen Botschaft in Berlin
Österreich war bei dieser Fachveranstaltung stark vertreten: Neben Landesrat Rauch informierten Bundesradkoordinator
Martin Eder und Verkehrsplanerin Andrea Weninger (Rosinak&Peter, sie hat auch federführend an der Erstellung
des neuen Vorarlberger Mobilitätskonzepts mitgewirkt) und betonten die Bedeutung des Radverkehrs, gerade für
den ländlichen Raum. Auch der Koordinator von der Radkompetenz Österreich, Alec Hager, befand sich im
Publikum. U-Bahnen oder ÖV-Systeme wie in Großstädten sind nicht in jedem Dorf möglich, das
Fahrrad bietet hier Alternativen und kann zum Gelingen einer Verkehrswende entscheidend beitragen! Die intensive
Diskussion mit deutschen Bundestagsabgeordneten und weiteren politischen VertreterInnen der Bundesrepublik brachte
viel Lob und Anerkennung für Vorarlbergs bisherigen Weg, aber auch noch offene Punkte und Möglichkeiten
der Verbesserung wurden diskutiert.
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