Modernste Angiografie-Anlage in Betrieb genommen
Wien (akh) - An der Klinischen Abteilung für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie der
Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin des AKH Wien und der MedUni Wien wurde im Mai 2019
der PatientInnenbetrieb an einer neuen Angiografie-Anlage aufgenommen. Es handelt sich um die weltweit dritte Zwei-Ebenen
Angiografie-Anlage einer neuen Bauserie und sie ist die erste, die in einer radiologischen Abteilung installiert
wurde. Das AKH Wien und die MedUni Wien können damit auf Basis des aktuellsten Standes der Technik auf höchstem
Niveau der optimalen PatientInnenversorgung und dem Forschungs- und Lehrauftrag nachkommen.
Im Speziellen wird durch die Installation des biplanen Systems die Versorgung des ischämischen Schlaganfalls
(Stroke) buchstäblich auf eine neue Ebene gehoben: Die zweite Ebene erlaubt ein schnelleres und sichereres
Arbeiten in der intrakraniellen Strombahn. Das AKH Wien ist das erste Krankenhaus im Rahmen der Wiener Schlaganfallversorgung,
das in der Stroketherapie nun dieses biplane System einsetzen kann.
Bauserie mit neuen technischen Ansätzen
Die neue Bauserie bringt einige innovative und völlig neue technische Ansätze, die im täglichen
Arbeiten eine höhere Qualität für PatientInnen, aber auch für die SpezialistInnen bietet. Die
neue Anlage zeichnet sich durch eine erheblich verbesserte 2D- und 3D-Bildgebung aus, die eine höhere Bildqualität
sowie eine relevante Röntgendosis-Einsparung ermöglicht. Letzteres ist nicht nur für die PatientInnen
relevant, sondern vor allem auch für das Team aus Ärztinnen und Ärzten sowie RadiologietechnologInnen,
deren tägliche Exposition ebenso deutlich weiter reduziert werden kann.
Der völlig neu konzipierte C-Bogen erlaubt neuartige Bewegungsmuster, womit sich insbesondere in der 3D-Bildgebung
nun auch die Bereiche der Schädelbasis und Schädeldecke nahezu ohne Abbildungsfehler darstellen lassen.
Durch eine verbesserte Darstellung von Blutungen im gesamten Schädel besteht die Möglichkeit, bei bestimmten
PatientInnen mit Verdacht auf Schlaganfall eine vorgelagerte, konventionelle Bildgebung zu überspringen. Durch
eine Hochgeschwindigkeitsfunktion lassen sich die Zeiten für Niedrigkontrast-3D-Aufnahmen von 20 Sekunden
auf 8 Sekunden deutlich reduzieren und damit CT-ähnliche Bilder mit wesentlich geringerer Anfälligkeit
für Bewegungsartefakte erzielen.
Die Klinische Abteilung für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie der Universitätsklinik
für Radiologie und Nuklearmedizin des AKH Wien und der MedUni Wien führt in höchster Qualität
ein breites Spektrum an bildgestützten Interventionen durch, wie zum Beispiel Stroketherapie, onkologische
Therapie, Aortentherapie gemeinsam mit Herzchirurgie und Gefäßchirurgie, Therapie der peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit, der Prostatahyperplasie, und vieles mehr.
„Die Kombination aus interventioneller Radiologie und bildgebender Herz-und Gefäßdiagnostik ist europaweit
einzigartig. Wir streben kontinuierlich nach weiterer Verbesserung der angebotenen Therapien und arbeiten permanent
an der Etablierung innovativer, minimal-invasiver Behandlungen“ betont Christian Loewe, Leiter der Klinischen Abteilung
für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie.
Die Installation dieser Angiografie-Anlage der allerneuesten Generation stellt einen entscheidenden weiteren Schritt
auf diesem Weg der kontinuierlichen Weiterentwicklung dar und wird unmittelbar das klinische Arbeiten positiv beeinflussen.
Parallel werden zahlreiche Studien an dieser Anlage initiiert, die bestehende Therapien weiter verbessern und neue
ermöglichen werden. Siegfried Gierlinger, Technischer Direktor des AKH Wien, freut sich über das hohe
Engagement des gesamten Projektteams und die rasche Realisierung und unterstreicht: „Diese besondere Anlage ist
auf dem neuesten Stand der Technik und bietet den Patientinnen und Patienten des AKH Wien Untersuchungen und Behandlungen
auf höchstem Standard.“
„Diese Erweiterung vergrößert auch unsere Möglichkeiten, in diesem Fachgebiet noch intensiver zu
forschen und zu lehren. Das fügt sich auch perfekt in die weiteren Zukunftspläne der MedUni Wien, insbesondere
mit der Errichtung der neuen Forschungsgebäude am MedUni Campus AKH ab dem Jahr 2022 – mit dem Ziel, zum Wohl
der PatientInnen noch schneller als bisher Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung direkt in die klinische Praxis
überführen zu können“, sagte Oswald Wagner, Vizerektor der MedUni Wien für Klinische Angelegenheiten.
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