Verpackungsmüll macht größten Teil des Mülls im Straßengraben aus!
Eisenstadt (blms) - Die Initiative "Sei keine Dreckschleuder – Straßengräben sind keine
Mülldeponie“ findet auch in diesem Jahr eine Fortsetzung. Am Freitag, dem 14. Juni 2019, wurden die diesjährigen
Eckpunkte der Initiative im Rahmen eines Pressegesprächs von Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner,
Landesumweltanwalt DI Dr. Michael Graf, BMV-Geschäftsführer Johann Janisch und ORF-Landesdirektor Mag.
Werner Herics vorgestellt.
Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu schärfen und keinen Müll in den
Straßengräben zu entsorgen. Denn neben den hohen Entsorgungs- und Reinigungskosten verunstaltet der
Abfall die Landschaft und zieht negative Folgen für Mensch und Tier nach sich.
Im Frühjahr 2019 wurde im Zuge der Initiative „Sei keine Dreckschleuder der Abfall, der als Restmüll
bzw. als Sperrmüll an den Landesstraßen in einem bestimmten Bereich angefallen ist, gesammelt und vom
Umweltdienst Burgenland analysiert. Es zeigte sich, dass rund zwei Drittel der Abfälle Verpackungen (Kunststoff,
Metall und Glas) sind. Der Rest sind unterschiedliche Abfälle wie Essensreste, sonstiger Plastikmüll
und sonstige Abfallreste.
Littering, also die Verschmutzung von öffentlichen Flächen und Raum wie z.B. Straßengräben
durch Abfälle, ist ein massives Problem, sowohl im ländlichen Raum als auch in urbanen Gebieten. Die
öffentliche Hand nimmt viele Kosten und Anstrengungen auf sich, um die negativen Folgen des Litterings zu
reduzieren. Im Burgenland wird die Kampagne „Sei keine Dreckschleuder“ bereits zehn Jahre durchgeführt. Die
jährlichen Kosten für die „Entmüllung“ der öffentlichen Straßen und Infrastruktureinrichtungen
konnten aber noch nicht gesenkt werden. Es wird aber als Erfolg erachtet, dass die Müllmengen in diesem Zeitraum
nicht angestiegen sind, so die Projektpartner.
Straßenbaulandesrat Mag. Heinrich Dorner: „Seit dem Start der Kampagne ‚Sei keine Dreckschleuder! – Straßengräben
sind keine Mülldeponie‘ vor neun Jahren konnte einiges erreicht werden: Das Müllaufkommen ist seit 2012
pro Jahr zumindest nicht weiter angewachsen ist. Dennoch wird noch immer viel zu viel Abfall achtlos an den Straßenrändern
weggeworfen. Das beeinträchtigt die Umwelt, gefährdet in der Natur lebende Tiere – und kostet der Allgemeinheit
enorm viel Geld. Damit Abfallvermeidung zur Selbstverständlichkeit wird, müssen wir mit Nachdruck die
Bewusstseinsbildung vorantreiben. Daher der Appell auch in diesem Jahr: Sei keine Dreckschleuder!“
Landesumweltanwalt DI Dr. Michael Graf: "Alle Jahre wieder... Diese gemeinsame Aktion von Politik, Verwaltung,
Wirtschaft, Medien und der Umweltanwaltschaft hat in den vergangenen Jahren schon einiges erreicht. Nach wie vor
glaube ich, dass die Bewusstseinsbildung immer wieder in die Bevölkerung gestreut werden muss, um nachhaltig
etwas zu bewirken. Das Wegwerfen von Verpackungen, aber auch von Lebensmittelresten verursacht hohe Kosten für
die Allgemeinheit, schafft aber zusätzlich Umweltprobleme. Wir müssen gemeinsam dranbleiben, um dem Ziel
einer sauberen Umwelt näherzukommen."
Johann Janisch, Geschäftsführer Burgenländischer Müllverband (BMV): „Es ist sehr wichtig für
die Zukunft, wie man diesen negativen Auswüchsen langfristig und nachhaltig begegnen kann. Es wäre dabei
auch die Bundesregierung aufzufordern im eigenen Wirkungsbereich konsequent gegen alle Formen des Litterings vorzugehen
und insbesondere die Verwendung von Mehrweggebinden, als Ersatz für Plastikflaschen und Aludosen, zu forcieren
und zu prüfen, ob die von der EU vorgesehenen hohen Recyclingquoten bei Plastikflaschen erreichbar oder ob
dazu nicht zusätzliche Maßnahmen wie z.B. Pfandsysteme auf Einwegverpackungen erforderlich sind. In
einigen europäischen Ländern sind Pfandsysteme verbreitet und erzielen sehr gute Erfolge gegen Littering
und für die Steigerung der Sortenreinheit der Verpackungsabfälle“.
ORF-Landesdirektor Mag. Werner Herics: "Für den ORF Burgenland als öffentlich-rechtliches Medium
ist es von zentraler Bedeutung, die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit aufzugreifen und dafür Bewusstsein in
der Öffentlichkeit zu schaffen. Gerade findet der ORF/MUTTER ERDE-Schwerpunkt in allen ORF-Medien statt und
widmet sich der Wegwerfgesellschaft und den Folgen unseres Konsums. Da ist es natürlich selbstverständlich,
dass wir die Kampagne ‚Sei keine Dreckschleuder‘ auch im zehnten Jahr unterstützen und nachhaltig zur Eigenverantwortung
der Bevölkerung aufrufen wollen.“
"Sei keine Dreckschleuder" ist eine Aktion des Landes Burgenland, der Landesumweltanwaltschaft und des
ORF Burgenland in Zusammenarbeit mit dem Burgenländischen Müllverband (BMV). Sie wird in den zwei Aktionswochen
– vom 17. bis 30. Juni 2019 mit Spots und Berichterstattung im Hörfunk- und TV-Programm des ORF Burgenland
begleitet.
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