Pernkopf: Frische Lebensmittel und typische Spezialitäten aus der Region sind gefragter
denn je
St. Pölten (nlk) - Zum ersten Mal fand am St. Pöltner Domplatz ein Bauernmarktfrühstück
statt. Dem sollen nun weitere folgen. Das Ziel: Die Anzahl der Bauernmärkte und Bauernläden soll in den
nächsten Jahren spürbar erhöht werden.
Eine sichere, regionale Nahversorgung ist wichtiger und gefragter denn je. Daher setzen heimische Bauern vermehrt
auf Direktvermarktung und direkten Kontakt zu den Konsumenten. Landesweit gibt es derzeit 100 Bauernmärkte
und 105 Bauernläden. Diese Zahl soll in den nächsten Jahren auf jeweils 120 gesteigert werden. LH-Stellvertreter
Stephan Pernkopf erklärt dazu: „Frische Lebensmittel und typische Spezialitäten aus der Region sind gefragter
denn je. Darauf wollen wir speziell in der Woche der Landwirtschaft hinweisen. Bei Bauernmärkten und in Bauernläden
sowie in der Direktvermarktung ‚Ab Hof‘ haben die Landwirtinnen und Landwirte die Möglichkeit, direkt mit
den Kundinnen und Kunden in Kontakt zu treten und ihre Lebensmittel zu verkaufen. Durch die Bauernmarkt-Offensive
wollen wir das Bewusstsein für heimische Lebensmittel stärken.“
Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger kennt die Anliegen der Landwirte und der Kunden sehr genau, denn die
Bäuerinnen arbeiten seit vielen Jahren am direkten Dialog zwischen Landwirtschaft und Konsumenten: „Gerade
für unsere bäuerlichen Familienbetriebe ermöglichen die direkten Absatzkanäle Wertschöpfung
abseits des globalen Preiskampfes. Und aufgrund der wertvollen Gespräche mit unseren Kunden erkennen wir Bäuerinnen,
neue Bedürfnisse und können neue Produkte entwickeln.“
„Mit der Initiative ‚So schmeckt Niederösterreich‘ präsentieren wir seit Jahren regionale Lebensmittel.
Auf Bauernmärkten wird der Kontakt zwischen den Bäuerinnen und Bauern mit den Konsumentinnen und Konsumenten
gelebt. Dadurch wissen die Kundinnen und Kunden, was sie auf ihrem Teller bekommen“, ist Michaela Hauß, Leiterin
der Initiative „So schmeckt Niederösterreich“ überzeugt.
Von den rund 42.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Niederösterreich betreibt ein Viertel Direktvermarktung.
„Direktvermarktung ist nicht nur für Bäuerinnen und Bauern als weiteres Standbein wichtig. Vielmehr ist
es eine Win-Win-Situation für alle. Die Kunden profitieren von sicheren Lebensmitteln und außergewöhnlichen
Spezialitäten. Die Region profitiert von mehr Wertschöpfung und die Ortschaften selbst freuen sich über
mehr Lebensqualität, die sie der Bevölkerung damit bieten können“, ergänzt Neumann-Hartberger.
Der Produktionswert der rund 10.000 Direktvermarkter lag 2018 bei 226 Millionen Euro. Voriges Jahr wurden von EU,
Bund und Land im Rahmen des Programms „ländliche Entwicklung“ für 100 Projekte insgesamt rund 2,25 Millionen
Euro an Unterstützungen für Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung
ausbezahlt. Pernkopf dazu: „Im nächsten EU-Budget und auch im nächsten Agrarprogramm müssen diese
Mittel wieder bereitgestellt werden. Denn sie sind bestens eingesetzt und kommen nicht nur der Landwirtschaft,
sondern auch den Konsumenten zu Gute. Außerdem beleben Bauernmärkte und Ab Hof-Läden unsere Dörfer
und Ortszentren.“
Am St. Pöltner Domplatz präsentierte LH-Stellvertreter Pernkopf die nächsten Schritte. Einerseits
wird es in den kommenden Monaten regionale Bauernmarkt-Frühstücke geben, um das Bewusstsein für
regionale Lebensmittel weiter zu stärken. Andererseits bietet die Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu)
im Zuge einer Gemeindeoffensive Schulungen in den Gemeinden an. Die Landwirtschaftskammer NÖ berät seit
Jahren intensiv und umfassend alle neu gegründeten und bestehenden Bauernmärkte. Nunmehr wird dieses
Angebot durch einen neuen Leitfaden der eNu für Neugründer ergänzt. „Damit liefern wir Best-Practice-Beispiele
und leisten zusätzliche Starthilfe für neue Märkte“, freut sich Pernkopf. Zudem wird für alle
Bauernmärkte ein einheitlicher Außenauftritt angeboten, Ausstellern wird ein kostenloses „So schmeckt
Niederösterreich“-Startpaket zur Verfügung gestellt. Dabei erhalten sie Papiertragetaschen, Servietten
und biologisch abbaubare Gemüse-Sackerl. „Damit zeigen die Bäuerinnen und Bauern einheitlich Flagge und
leisten zugleich einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz“, ergänzt der LH-Stellvertreter. Beim Showkochen
der Seminarbäuerinnen konnten sich die Besucher durch heimische Spezialitäten durchkosten.
Um den nächstgelegenen Markt rasch zu finden, bietet „So schmeckt Niederösterreich“ online einen Überblick
aller blau-gelben Bauernmärkte. Auf http://www.soschmecktnoe.at/bauernmaerkte
gibt es die Möglichkeit, sich die Bauernmärkte bezirksweise oder mittels Umkreissuche anzeigen zu lassen.
Weitere Einkaufsmöglichkeiten wie Bauernläden oder Hofläden qualitätsgeprüfter Direktvermarkter
sind auf der Website http://www.gutesvombauernhof.at
zu finden.
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