Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer zur Konstituierung des neuen Landeskulturbeirates:
Linz (lk) - Unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer fand am 14. Juni die konstituierende
Sitzung des 8. Landeskulturbeirats (2019-2023) statt. Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Wahl der Führungsfunktionen
im Landeskulturbeirat. Zum neuen Vorsitzenden wurde Dr. Josef Stockinger gewählt, zu seiner Stellvertreterin
Mag. Romana Staufer-Hutter. Von den insgesamt 50 Mitgliedern und Ersatzmitgliedern des Landeskulturbeirats sind
27 Frauen und 23 Männer, drei der sechs Fachbeiräte werden von Frauen geführt. 37 Mitglieder wurden
neu berufen, 13 stellen sich für eine weitere Periode zur Verfügung.
„Der Landeskulturbeirat bildet in sehr komprimierter Form das kulturelle und künstlerische Leben des Landes
ab, quer durch alle Sparten und Bereiche“, erklärte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, für den der
Landeskulturbeirat ein „Seismograf des kulturellen und künstlerischen Lebens in Oberösterreich“ ist.
Dem Landeskulturbeirat soll laut Stelzer vor allem bei der Erstellung des neuen Kulturleitbildes eine wichtige
Rolle zukommen: „Dieses Projekt ist auf den Zeitpunkt der heutigen Konstituierung abgestimmt worden, weil es mir
wichtig ist, dass der Landeskulturbeirat sich aktiv und intensiv in diese Arbeit einbringt.“
Neben dem Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin wurden in der konstituierenden Sitzung auch die Vorsitzenden
der Fachbeiräte gewählt:
Fachbeirat 1 (Bildende Kunst, Design, Film, Elektronische Medien):
- Vorsitz: Prof. Andreas Gruber
- Stellvertreterin: Mag. Christina Leitner
Fachbeirat 2 (Musik, Literatur, Darstellende Kunst):
- Vorsitz: Mag. Romana Staufer-Hutter
- Stellvertreter: Erich Langwiesner
Fachbeirat 3 (Wissenschaft, Erwachsenenbildung):
- Vorsitz: Dr. Klaus Landa
- Stellvertreterin: Mag. Kathrin Quatember
Fachbeirat 4 (Volksbildung, Heimatpflege, Brauchtum):
- Vorsitz: Konsulentin Christine Huber M.A., BEd
- Stellvertreter: Johannes Klopf
Fachbeirat 5 (Architektur, Denkmal-Ortsbildpflege, Alstadtsanierung):
- Vorsitz: Mag. Margit Greinöcker
- Stellvertreter: DI Wolfgang Sedelmaier
Fachbeirat 6 (Regionale Kulturentwicklung):
- Vorsitz: Hans Peter Holnsteiner
- Stellvertreterin: Mag. Simone Zaunmair, M.A.
Ansehnliches Vorschlagspaket zum „Abschied“:
OÖ. Landeskulturbeirat beendet seine 7. Periode
Mit der Konstituierung des neuen Landeskulturbeirates endet auch die Arbeitsperiode des siebten Landeskulturbeirates.
Am 3. Juni 2019 wurde das vierte und letzte Vorschlagspaket der 7. Arbeitsperiode, die von Juni 2015 bis zum Juni
2019 dauerte, verabschiedet. Landeshauptmann Stelzer dankte in der heutigen Sitzung vor allem auch den ausscheidenden
Mitgliedern für ihre Arbeit und ihr Engagement: „Ich danke allen Mitgliedern und besonders dem bisherigen
Vorsitzenden Paul Stepanek für die gute Zusammenarbeit in den vergangen vier Jahren, die vielen Ideen sowie
die Mitarbeit und Bereitschaft, sich aktiv einzubringen. Ich möchte auch die ausscheidenden Mitglieder einladen,
sich mit ihrer Erfahrung am Prozess des neuen Kulturleitbildes zu beteiligen.“
Den Kern des aus elf Anträgen bestehenden Vorschlagspaktes zur Kulturpolitik des Landes bilden einige interessante
Vorschläge der Fachbeiräte III (Wissenschaft, Erwachsenenbildung), IV (Volksbildung, Heimatpflege, Brauchtum)
und V (Architektur, Denkmal- Ortsbildpflege, Altstadtsanierung).
So lässt der Fachbeirat III mit einem originellen Konzept zur „Präventiven Sammlungsbetreuung in den
Regionalmuseen“ aufhorchen und forciert „Schutz, Pflege und Förderung des traditionellen Handwerks“. Der innovative
Antrag „heimatkunde.update“ hat zum Ziel, das Interesse der Jugend an Heimat- und Regionalforschung zu wecken.
Der für volkskulturelle Themen zuständige Fachbeirat IV setzt sich energisch für die Unterstützung
des Ehrenamts in der Kultur ein und spricht sich für die „formelle Anerkennung informellen Wissens“ aus. Der
Fachbeirat V (Architektur, Denkmal- und Ortsbildpflege, Altstadtsanierung) weist auf ein akutes Raumordnungsproblem
hin und appelliert an die zuständigen Stellen, im Sinne der baukulturellen Leitlinien des Bundes, den Bau
des nahe dem Pichlingersee geplanten Fußballstadions nicht zuzulassen. Die Experten der Regionalkultur (Fachbeirat
VI) empfehlen mit Nachdruck eine Startförderung für das Medienprojekt „Freies Radio Innviertel“.
Die anderen Fachbeiräte unterstützen die Wichtigkeit bereits gestarteter Projekte (Fachbeirat 1: Fortführung
der Kunst- und Kreativwerkstätten) oder erweitern ihren Vorschlag zur Künstlerpräsentation in Schulen
dahingehend, „generell künstlerische Berufsbilder zu präsentieren“.
Im Rückblick auf die Vorschlagspakete der gesamten Periode fällt ins Auge, dass – so der bisherige Vorsitzende
Dr. Paul Stepanek – fach- und zeitübergreifend bestimmte Themen die Arbeit des Landeskulturbeirates dominierten:
Das Anliegen der Kunst- und Kultur-Animation für Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt „Schule und Kultur“,
die Intensivierung der Kulturarbeit in den Gemeinden, existentielle Fragen der Raumordnung (Dorfentwicklung, Verödung
der Ortszentren) und schließlich spezielle Fragen der Naturwissenschaft (Lehrkanzel für Taxonomie, Projekt
Neobiota) und des Kulturgüterschutzes (eigenes Gesetz), präventive Sammlungsbetreuung, Pflege traditionellen
Handwerks sowie das „Sichtbarmachen“ volkskultureller Arbeit.
„Insgesamt gesehen, zeigen die Vorschläge über Jahre hinweg, dass diese Institution nach wie vor ein
beachtliches Kreativpotential entwickeln kann“, erklärt Stepanek.
|