Eisenstadt (fh) - Wie groß das wissenschaftliche Potenzial an der FH Burgenland ist, wird gegen Ende des
Sommersemesters bei Einreichen der studentischen Abschlussarbeiten immer wieder deutlich. Auch die ersten an der
Hochschule entstandenen Dissertationen zeugen von hohem Niveau und großer Aktualität. Für die zwei
PhD Programme ist eine Anmeldung noch bis 31. Juli möglich.
Nach der ersten Promotion von Absolventen des Doktoratsprogramms der FH Burgenland mit internationalen Hochschulen
im Mai wächst das Erfolgsprojekt weiter. „Wir waren damit vor rund fünf Jahren Vorreiter und Pioniere
in der Organisation von kooperativen, grenzüberschreitenden und internationalen Doktoratsprogrammen“, erklärt
Programmleiterin Irena Zavrl. Mit zehn internationalen Partnerhochschulen kooperiert die FH Burgenland bereits
im Rahmen der zwei einzigartigen Doktoratsprogramme. Man sei weiter in Gesprächen mit mehreren Hochschulen,
so Zavrl. „Wir sind sozusagen auf „Erweiterungstour“. Aufgrund der hohen Anfrage an zukünftigen Doktorandinnen
und Doktoranden brauchen wir laufend neue Expertise von internationalen Partnerhochschulen. Da bereits mehrere
Hochschulen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt haben, sind wir mittlerweile in der Lage, eine sehr breite
Palette von Fach- und Forschungsbereichen abzudecken.“
Doktorarbeit beschäftigt sich mit Euroskeptizismus in Europa
So beschäftigte sich eine der eben promovierten Doktoranden mit dem brandaktuellen Thema des Euroskeptizismus.
Die gebürtige Slowenin Klaudija Hašaj absolvierte an der FH Burgenland nach dem Studium der Internationalen
Wirtschaftsbeziehungen und dem Master European Studies – Management of EU Projects das PhD Programm für International
Economic Relations and Management. Parallel wirkte sie an zahlreichen EU-Projekten mit, hielt an vielen Universitäten
und Ausbildungseinrichtungen Vorträge zu aktuellen EU-Themen und verschrieb sich den Forschungsthemen Nationalismus,
Populismus und Euroskeptizismus.
„Verdeckt oder nicht, EU-Skeptizismus ist präsent“, resümiert Klaudija Hašaj. In ihrer Doktorarbeit wollte
sie die Gründe und Einflussfaktoren dafür herausfinden, warum nationalistische und populistische Tendenzen
EU-weit an Gewicht gewinnen. „Österreich als mitteleuropäisches Land ist ebenso davon betroffen wie Ungarn
oder Polen.“ Als Gründe dafür identifizierte sie vor allem fehlende Bildung. „Die Bildung ist der Schlüsselfaktor:
nur gebildete Menschen sind in der Lage, sensibel die Errungenschaften der EU wahrzunehmen, die Botschaften der
öffentlichen medialen Verbreitung von EU-Fakten richtig zu verstehen und dadurch die europäische Politik
in der Bevölkerung positiv zu beeinflussen. Im Gegensatz zu weniger gebildeten Menschen sind sie kritischer
und nicht allzu leicht manipulierbar. Nur den Gebildeten gelingt es, über nationale Themen hinaus zu denken,“
so Hašaj.
Aktuelle Themen auf höchstem akademischen Niveau
Die ausgewählten Themen beforschen die Doktorandinnen und Doktoranden unter wissenschaftlicher Anleitung
ihrer Doktorväter und –mütter der jeweiligen Partnerhochschulen. Das erste Studienjahr verbringen die
Studierenden an der FH Burgenland in Eisenstadt. Danach werden sie je nach gewähltem Forschungsgebiet an eine
Partnerhochschule entsandt. Ihr Studium umfasst 180 ECTS Punkte, das entspricht in etwa 4.500 Arbeitsstunden über
die Dauer von mindestens drei Jahren. Das Programm wird vollständig in englischer Sprache geführt. Der
erworbene akademische Titel ist in Österreich akkreditiert, in der gesamten Europäischen Union und weltweit
anerkannt. „Die FH Burgenland ist hier eine absolute Vorreiterin in Österreich. Unser Pionierprojekt von Joint-Doktoratsprogrammen
mit Partnerhochschulen hat sich bewährt und hat Auswirkungen auf die gesamte CEE-Region“, so Zavrl.
|