"Lassnig – Rainer" – Ausstellung im MMKK

 

erstellt am
14. 06. 19
13:00 MEZ

LH Kaiser eröffnete Schau zwei der bedeutendsten Künstler Österreichs – Gezeigt werden auch Werke, die 50 Jahre nicht zu sehen waren
Klagenfurt (lpd) - Maria Lassnig würde heuer 100 Jahre alt werden, Arnulf Rainer feiert seinen 90. Geburtstag. Beide zählen zu den bedeutendsten Künstlern Österreichs. 1948 lernten sie sich in Klagenfurt kennen und ihre gemeinsam verbrachten Jahre prägten ihr künstlerisches Werk grundlegend. Anlässlich der Geburtstage der beiden Künstler gibt es aktuell einen Ausstellungsreigen in Europa, bei dem jetzt auch das Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) mitmacht.

Am 13. Juni wurde die Ausstellung „Lassnig – Rainer“, welche die künstlerische Annäherungen, aber auch jeweils individuelle Ausdrucksformen der beiden veranschaulicht, von Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet. Gezeigt werden von 14. Juni bis 1. September rund 140 Werke, darunter Arbeiten von Lassnig die mehr als 50 Jahre nicht zu sehen waren.

„Beide Künstler haben Kärnten-Bezug, der bei Lassnig deutlicher und ausgeprägter war als bei Rainer“, sagte der Kulturreferent. Die Schau zeige die gemeinsame Entwicklung der beiden, die fünf Jahre auch in einer Beziehung waren, ziehe aber auch Vergleiche. Besonders beeindruckt zeigte sich Kaiser von der Körperbezogenheit von Lassnig. Das frühe Werk Maria Lassnigs und Arnulf Rainers könne mit der Zeit von 1945 bis Anfang der 1960er Jahre datiert werden. „Diese Zeit war auf allen Gebieten der Kunst vom Aufbruch aus der Nazi-Diktatur in die Moderne geprägt. Jedes einzelne Stück der beiden Künstler hätte bis 1945 als ‚entartet‘ gegolten und wäre in Produktion, Besitz und Veröffentlichung verboten gewesen“, sagte der Landeshauptmann leicht mahnend auch auf die Jetztzeit bezogen. Der Kulturreferent dankte für diese Ausstellung, die Klagenfurt und Kärnten einmal mehr in den künstlerischen Mittelpunkt stelle.

Kulturabteilungsleiter Igor Pucker dankte den vielen Unterstützern so beispielsweise dem Hauptleihgeber Peter Pakesch, Vorstand der Maria Lassnig-Stiftung. „Die Ausstellung wurde von zahlreichen Museen, Galerien und privaten Leihgebern sowie der Maria Lassnig Stiftung unterstützt“, so Pucker. Sie sei vom Lentos-Kunstmuseum in Linz übernommen, an das MMKK angepasst und mit Werken aus der eigenen Sammlung ergänzt worden.

„Lassnig und Rainer haben viele gemeinsame Positionen, sind progressiv denkend gewesen und haben sich an der internationalen Kunst orientiert. Beide sind überaus erfolgreich und hochausgezeichnet“, so MMKK-Direktorin Christine Wetzlinger-Grundnig. Unter den Werken sei auch ein Gemeinschaftswerk zu sehen. Kuratorin Brigitte Reutner berichtete über die Geschichte der beiden Künstler.

Unter den vielen Besuchern waren auch Klagenfurts Vizebürgermeister Wolfgang Germ, Heimo Rosanelli, Unternehmer und Fotograf des Fotos für die Ausstellung sowie vom Lentos Museum Direktorin Hemma Schmutz und Gründungsdirektor Peter Baum.

Maria Lassnig, 1919 in Kappel/Krappfeld geboren, hatte 1945 ihr Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste abgeschlossen und war in den letzten Kriegsmonaten nach Kärnten zurückgekehrt. Arnulf Rainer, 1929 in Baden bei Wien geboren, verbrachte die ersten Nachkriegsjahre bei Verwandten in Kärnten und maturierte 1949 in Villach an der Staatsgewerbeschule. Sie lernten einander 1948 kennen und es entwickelte sich eine Liebes- und Arbeitsbeziehung. Rainers Erfolg stellt sich in Österreich relativ früh in den 1960er Jahren und anhaltend in Deutschland mit den 1970er Jahren ein. Lassnig ging nach Paris, später nach New York. Zu einer gemeinsamen Ausstellung ist es zu Lebzeiten der Künstler nicht mehr gekommen.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.mmkk.at

 

 

 

 

 

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