Handelsverband fordert mit europäischen Partnern längere Übergangsfrist für
EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2)
Wien (handelsverband) - Der österreichische Handelsverband unterstützt die Forderung des deutschen
Handelsverbandes (HDE), den europäischen Händlern für die ab 14. September geltenden strengeren
EU-Regeln bei Online-Zahlungen einen Aufschub zu gewähren.
"Angesichts der umfangreichen technischen Vorgaben der PSD2 haben viele betroffene Unternehmen Schwierigkeiten,
diese rechtzeitig umzusetzen. Daher empfehlen wir im Schulterschluss mit anderen europäischen Verbänden
einen Aufschub sowie eine schrittweise Durchsetzung, um insbesondere KMU und mittelständische Händler
nicht zu gefährden", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
PSD2 bringt Zwei-Faktor-Authentifizierung, Open Banking und Surcharge-Verbot
Das Kürzel PSD steht für Payment Services Directive und bezeichnet die Zahlungsdiensterichtlinie
der EU, die 2007 erstmals in Kraft trat. In ihrer novellierten Form PSD2 gilt sie in Österreich seit 1. Juni
2018. Administrativ und technisch umzusetzen wäre sie ab 14. September dieses Jahres.
Die PSD2 bringt drei Änderungen mit sich, und zwar in puncto Sicherheitsmerkmale (Zwei-Faktor- Authentifizierung,
kurz: 2FA), Kontozugriff durch Drittanbieter (Open Banking) und Verbot von Aufschlägen bei bestimmten Zahlungsarten
im eCommerce (Surcharge-Verbot).
Mehr Sicherheit durch 2FA könnte zu mehr Zahlungsabbrüchen führen
Der 2FA-Doppelcheck mit zwei verpflichtenden Sicherheitsabfragen bei Online-Bezahlvorgängen soll künftig
für mehr Sicherheit im Zahlungsverkehr sorgen. Dieser Sicherheitsgewinn könnte bei Webshops aber auch
zu mehr Zahlungsabbrüchen führen – denn auch die Konsumenten müssen sich beim Bezahlen entsprechend
umstellen.
"Wir sehen insbesondere die biometrischen Identitätsprüfung als Chance, um Online-Bezahlvorgänge
sowohl für die Konsumenten als auch für die Händler sicherer und bequemer zu machen. Allerdings
braucht es dafür ausreichend Vorlaufzeit. Daher stehen wir im ständigen Austausch mit Verbandskolleginnen
und Kollegen aus ganz Europa, um die EU-Kommission, den Rat und das Parlament gemeinsam von einer Verlängerung
der Übergangsfrist für die PSD2 zu überzeugen", so Rainer Will.
Handelsverband kündigt PSD2-Ratgeber für Händler an
Um die österreichische Händlerschaft zeitnah und gezielt über die mit der novellierten EU-Zahlungsdiensterichtlinie
einhergehenden Änderungen zu informieren, wird der Handelsverband einen kostenfreien PSD2-Ratgeber zur Verfügung
stellen.
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