Starke Frauen in der Wirtschaft
Bad Tatzmannsdorf/Eisenstadt (wk-bgld) - 2018 wurde jedes dritte Unternehmen von einer Frau geleitet. Das
bedeutet - die Wirtschaft wird immer weiblicher. Auch im Burgenland, wo mit 39,2% der Frauenanteil bei Unternehmen
österreichweit am höchsten ist. Unternehmerinnen verdienen unsere volle Unterstützung - in Sachen
Kinderbetreuung, Bildung und Rollenbild gibt es noch einiges zu tun.
„Die Wirtschaft wird immer weiblicher, denn bereits 37,4 Prozent aller Unternehmen in Österreich werden von
Frauen geleitet. Das Burgenland übertrifft diesen Wert sogar und liegt mit 39,2 Prozent sogar an der Spitze“,
freut sich Vizepräsidentin der WKÖ und Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Martha Schultz.
Damit dies so bleibt gilt es in die Jugend und insbesondere deren Ausbildung zu investieren. Es gibt eine Vielzahl
an Berufen, die meisten Mädchen wählen aber noch immer innerhalb eines sehr kleinen Spektrums an Möglichkeiten.
„Unermüdliche Arbeit ist erforderlich um männerdominierte Bereiche, wie die Technik, auch für Mädchen
interessant zu machen. Der Anteil der Mädchen in technischen Lehrberufen ist klar gestiegen und hat sich in
manchen Bereichen verdoppelt. Erstmals ist der Lehrberuf Mechatronik auch bei Mädchen unter den TOP10 der
gewählten Lehrberufe“, freut sich Schultz. „Das Aufbrechen veralteter Rollenbilder halte ich für sehr
wichtig. Fördermaßnahmen um Mädchen für technische Berufe zu interessieren müssen möglichst
frühzeitig, also bereits im Kindergarten ansetzen.“ betont Schultz.
„Ich freue mich über die sehr positive Entwicklung im Burgenland“, so Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft
Burgenland, Melanie Eckhardt. „Obwohl der Frauenanteil der burgenländischen Bevölkerung seit Jahren sukzessive
abnimmt, liegen wir prozentuell gesehen beim Frauenanteil unter Unternehmen an der Spitze.“ Bei der Kinderbetreuung
sieht die Vorsitzende jedoch noch Handlungsbedarf: „Um die Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern gleichermaßen
zu ermöglichen, ist es notwendig, die Öffnungszeiten von Kinderkrippen und Kindergärten auszubauen.
Denn die Hauptzuständigkeit für Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege von Familienangehörigen schwächt
die Position von Frauen am Arbeitsmarkt.“
Unternehmerinnen im Burgenland
- 4.463 Unternehmerinnen
- 379 Unternehmensgründungen von Frauen
- Durchschnittliches Alter von 48,4
Frauenanteile in den Bezirken mit Personenbetreuerinnen
- 48,6% Eisenstadt-Umgebung
- 55,1% Neusiedl am See
- 48,8% Mattersburg
- 50,5% Oberpullendorf
- 52,2% Oberwart
- 56,7% Güssing
- 59,7% Jennersdorf
Top-Motive von Frauen für Unternehmensgründung
- 76% flexible Zeit- und Lebensgestaltung
- 64% die „eigene“ Chefin sein
- 58% neue Berufsperspektive
- 58% Steigerung des Einkommens
Österreichzahlen
- Frauen führen bei Studienabschlüssen (57%
weiblich, 43% männlich)
- + 109% bei den Studentinnenzahlen in den letzten 35
Jahren
- 7,7 Mrd. € an Steuerleistung von Frauen (2017)
- 49,9% der Unternehmerinnen haben Kinder
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