Exportkreditagenturen Deutschlands, Österreichs und
 der Schweiz vereinbaren engere Zusammenarbeit

 

erstellt am
12. 06. 19
13:00 MEZ

Kooperation im Rahmen der staatlichen Exportkreditgarantien, Ziel: Aktionsradius für KMU ausweiten, Exportchancen im internationalen Wettbewerb erhöhen
Wien (ökb) - Die Exportkreditagenturen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz wollen künftig noch stärker zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Vorstände von Euler Hermes (Deutschland), der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB, Österreich) und der SERV (Schweiz) Ende Mai bei einer Zusammenkunft in Basel getroffen. Ein Ausbildungsprogramm im Sinne einer internationalen Job-Rotation, gemeinsame Länder- oder Branchenkonferenzen und Finanzierungsangebote stehen dabei im Zentrum. Die Zusammenarbeit betrifft den Bereich der staatlichen Exportkreditgarantien. Diese kommen in der Regel dort zum Einsatz, wo kein ausreichendes oder entsprechendes Angebot der privaten Versicherungswirtschaft besteht.

D-A-CH-Exporteure und KMU im internationalen Wettbewerb stärken
Der Außenhandel und die Exportfinanzierung sind im Wandel. Vor allem asiatische Staatsbanken bieten öffentlichen Abnehmern oder privaten Konsortien verstärkt Finanzierungen zu nicht marktüblichen Konditionen an und verzerren so den internationalen Wettbewerb. Mit der nun beschlossenen intensiveren Zusammenarbeit sollen die Exportchancen deutscher, österreichischer und Schweizer Exportunternehmen (D-A-CH-Exporteure) nachhaltig verbessert und deren Chancen im internationalen Wettbewerb gestärkt werden.

Edna Schöne, Vorstandsmitglied der Euler Hermes AG: "Ständiges Benchmarking und Vergleichen mit den Besten sind uns ein großes Anliegen. Besonders schnell funktioniert das mit unseren deutschsprachigen Nachbarn. Dazu kommt, dass OeKB und SERV bei großen Multi-Sourcing-Projekten traditionell sehr wichtige Kooperationspartner von Euler Hermes sind, sind sich doch die Firmen geographisch nah, sprechen dieselbe Sprache und sind entsprechend häufig eigentumsrechtlich verschränkt."

Deutschland, Österreich und die Schweiz beheimaten außergewöhnlich viele Hidden Champions. Diese Unternehmen sind Weltmeister in ihrer jeweiligen Nische. Helmut Bernkopf, Mitglied des Vorstandes der OeKB: "Durch eine verstärkte Zusammenarbeit der deutschsprachigen Exportkreditversicherer können wir die Expertise der Weltmarktführer noch sichtbarer machen und den Aktionsradius gerade für kleinere und mittelgroße Unternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden, ausweiten. Österreichische Unternehmen genießen international einen ausgezeichneten Ruf. Diesen wollen wir bei künftigen Branchen- und Länderkonferenzen weiter stärken."

Schulterschluss bei Finanzierungen
Auch beim Thema ECA-Finanzierung wollen die drei Länder künftig enger zusammenarbeiten. So ist beispielsweise geplant, Aufträge zu bündeln, in Hoffnungsmärkten gemeinsame Road Shows, bei denen Exportkreditagenturen (ECAs) sowie heimische Unternehmen ihre Leistungen präsentieren, abzuhalten und Gesamtfinanzierungen anzubieten. Damit reagiert die Initiative der ECAs darauf, dass Entscheidungen über Kreditfinanzierungen immer häufiger durch den potenziellen Besteller vor Ort getroffen werden.

Peter Gisler, Direktor der SERV: "Für Unternehmen sowie für die kreditgebenden Banken ist es eine enorme Erleichterung, wenn sie mit einem Finanzierungspaket rechnen dürfen. Gleichzeitig stärkt der Exporteur seine Wettbewerbsfähigkeit, wenn er die kommerzielle und technische Offerte mit einer attraktiven Finanzierung ergänzen kann."

Bei der Digitalisierung sowie in den Bereichen Data Analytics, automatische Kreditprüfung, Standardisierung von Verfahren und Prozessen, Rückversicherungsabkommen, Kooperation bei Schadensfällen, Forderungsverkäufen sowie anderen technischen Fragen haben sich die drei ECAs zu einem kontinuierlichen und intensiven Erfahrungsaustausch auf Arbeitsebene verständigt. Dazu gehört auch ein Mitarbeiteraustauschprogramm. Darüber hinaus sind gemeinsame Branchenkonferenzen geplant. Die erste ist für das 4. Quartal dieses Jahres vorgesehen und betrifft den Eisenbahnsektor.

Über die OeKB Gruppe
Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren über 400 Angestellten erbringen wesentliche und relevante Services für die österreichische Exportwirtschaft und den Kapitalmarkt, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die OeKB handelt wettbewerbsneutral, sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.

 

 

 

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