Deutlicher Anstieg der Erwerbstätigkeit, etwas weniger Arbeitslose
Wien (statistik austria) - Im 1. Quartal 2019 waren laut Statistik Austria 4.301.100 in Österreich
wohnhafte Personen erwerbstätig und 222.400 arbeitslos (nach internationaler Definition). Verglichen mit dem
1. Quartal des Vorjahres stieg die Zahl der unselbständig Beschäftigten um 44.600 auf 3.774.200, dabei
arbeiteten 59.100 Unselbständige mehr in Vollzeit, aber um 14.500 weniger in Teilzeit. Auch bei den Selbständigen
und mithelfenden Familienangehörigen gab es etwas mehr Vollzeit- (+12.800) und weniger Teilzeiterwerbstätige
(-7.600) als im Vorjahr. Mit 222.400 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 4,9% war die Arbeitslosigkeit
niedriger als im gleichen Vorjahreszeitraum (235.100 bzw. 5,3%). Zudem gab es im 1. Quartal 2019 mit 128.200 offenen
Stellen mehr als im 1. Quartal 2018 (115.400).
Sowohl der kräftige Zuwachs bei den unselbständig Beschäftigten und den offenen Stellen als auch
der Rückgang bei den Arbeitslosen fielen im aktuellen Jahresvergleich etwas geringer aus als im Vergleich
1. Quartal 2018 mit dem 1. Quartal 2017.
Unterschiedliche Entwicklung bei Frauen und Männern
Der Beschäftigungszuwachs bei den unselbständig Erwerbstätigen im Jahresvergleich (+44.600)
entfiel auf Frauen (+24.900) und Männer (+19.800). Eine Auswertung nach Vollzeit und Teilzeit ergab jedoch
ein sehr differenziertes Bild: Männer verzeichneten gegenüber dem 1. Quartal 2018 einen Anstieg bei Vollzeitbeschäftigten
um 49.700, gleichzeitig ging die Zahl der teilzeitbeschäftigten Männer um rund 30.000 zurück. Demgegenüber
entfiel das Beschäftigungsplus bei den Frauen eher auf Teilzeit (+15.500) als auf Vollzeit (+9.400), was den
sich seit langer Zeit abzeichnenden Trend zur Teilzeitarbeit für Frauen bestätigt. Bei Selbständigen
und Mithelfenden waren die Veränderungen auf Männer konzentriert, die Anzahl der in Vollzeit und Teilzeit
arbeitenden Frauen blieb hier auf dem Vorjahresniveau. Der Rückgang der Teilzeitquote von 29,2% im 1. Quartal
2018 auf 28,4% im 1. Quartal 2019 basiert demnach ausschließlich auf dem Minus bei Männern.
Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet ergaben sich im Vergleich zum 1. Quartal 2018 größere Beschäftigungszuwächse
bei Unselbständigen besonders in der Sparte Bau, aber auch im Erziehungs- und Unterrichtswesen, bei der Erbringung
von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (darunter fallen z. B. Architektur- und
Ingenieurbüros, Werbung, Markt-/Meinungsforschung) und bei der Herstellung von Waren. Bei Selbständigen
gab es vor allem ein Plus bei Kunst/Unterhaltung/Erholung.
Erwerbstätigkeit steigt vor allem bei Älteren, österreichischen Staatsangehörigen und
Personen mit höherem Bildungsabschluss
Im 1. Quartal 2019 gab es deutlich mehr ältere Personen, die erwerbstätig waren, als noch ein Jahr zuvor.
Von den im Vergleich mit dem 1. Quartal 2018 insgesamt 49.800 mehr Erwerbstätigen entfielen 39.700 auf die
Altersgruppe 55 bis 64 Jahre, 40.500 waren österreichische Staatsangehörige. Es gab um 51.100 Erwerbstätige
mehr mit AHS oder BHS als höchsten Bildungsabschluss sowie um 42.800 mehr Akademikerinnen und Akademiker als
im 1. Quartal 2018; hingegen waren weniger Personen mit Abschlüssen ohne Matura erwerbstätig.
Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,8 Prozentpunkte
auf 72,7%. Der Anstieg der Erwerbstätigenzahl bei den Jugendlichen (15 bis 24 Jahre. +15.200) führte
zu einer Erhöhung der Erwerbstätigenquote um 2,8 Prozentpunkte auf 51,5%. Bei den 55- bis 64-Jährigen
stieg sie von 53,4% im 1. Quartal 2018 auf nunmehr 54,8%, wobei die Zunahme bei Frauen und Männern festzustellen
war. Der starke Anstieg der Erwerbstätigenzahl bei höheren Bildungsabschlüssen führte nur bei
Personen mit AHS oder BHS als höchsten Bildungsabschluss zu einem Anstieg ihrer Erwerbstätigenquote (76,3%),
nicht jedoch bei Akademikerinnen und Akademikern (84,6%). Dies ist auf die hohe Zahl von Absolventinnen und Absolventen,
die dem Arbeitsmarkt neu zur Verfügung stehen, zurückzuführen.
Etwas weniger Arbeitslose – vor allem Männer, Jüngere und Personen mit Lehrabschluss
Im 1. Quartal 2019 waren 124.900 Männer und 97.500 Frauen arbeitslos nach internationaler Definition.
Damit gab es vor allem bei Männern weniger Arbeitslose als im Vorjahr (134.200, Frauen: 100.900). Der Rückgang
war zudem besonders in der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre (-12.100) und bei Erwerbspersonen mit Lehrabschluss (-10.600)
zu beobachten. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Definition reduzierte sich bei Männern gegenüber
dem 1. Quartal 2018 von 5,7% auf 5,2%, jene der Frauen von 4,8% auf 4,6%.
Definitionsbedingt liegen sowohl die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen als auch
die nationale Arbeitslosenquote deutlich über dem Niveau der von Statistik Austria erhobenen Zahlen nach internationaler
Definition.
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