Wien (wifo) - Nach einer Verlangsamung der Dynamik der Weltwirtschaft im Laufe des Vorjahres expandierte diese
im I. Quartal 2019 mäßig. Im Einklang damit schwächte sich das Wachstum der heimischen Exporte
leicht ab. Die Binnenwirtschaft stützt die österreichische Konjunktur. Das BIP stieg in Österreich
im I. Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal um 0,4%.
Im I. Quartal 2019 dürfte die Weltwirtschaft nur mäßig expandiert haben, wobei die Entwicklung
regional sehr unterschiedlich verlief. Im Euro-Raum und in den USA wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt, in einigen
Schwellenländern hingegen schwächte sich die Konjunktur weiter ab. Das Wachstum der heimischen Exporte
war zuletzt leicht gedämpft. Im Gegensatz dazu erwies sich die Binnennachfrage im I. Quartal erneut als stabile
Wachstumsstütze der österreichischen Wirtschaft. Das Wachstum der Konsumausgaben der privaten Haushalte
verstärkte sich weiter, und auch die hohe Dynamik der Bauinvestitionen hielt an.
Die Vorlaufindikatoren zeichnen für Österreich ein gemischtes Bild. Laut WIFO-Konjunkturtest vom Mai
sind die Unternehmen trotz Eintrübung seit dem Konjunkturhöhepunkt Ende 2017 und Anfang 2018 nach wie
vor zuversichtlich. Im Konsumentenvertrauen halten einander die positiven und pessimistischen Einschätzungen
gemäß der jüngsten Befragung die Waage. Einen spürbar pessimistischeren Ausblick geben u.
a. der Uni-Credit-Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex sowie Unsicherheitsindikatoren wieder.
Die Konjunkturabkühlung beginnt sich nun auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar zu machen, wenngleich die Situation
immer noch günstig ist. Die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten erhöhte sich nach vorläufigen
Schätzungen im Mai weiter (+74.000 im Vorjahresvergleich). Im Bereich der Arbeitslosigkeit zeichnet sich hingegen
ein Ende der Erholung ab, die Arbeitslosenquote gemäß nationaler Definition stagnierte saisonbereinigt.
Die Inflationsrate entsprach im April 2019 mit 1,7% (VPI und HVPI) dem Durchschnitt des Euro-Raumes. Der Preisauftrieb
ist in Österreich weiterhin mäßig und ließ im April gegenüber dem Vormonat sogar etwas
nach. Als bedeutendster Preistreiber zeigten sich erneut die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie sowie
für Restaurants und Hotels.
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