Mehr als ein Fünftel der FFG-Förderungen konnten abgeholt werden – Wirtschafts- und
Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Insgesamt 136 Millionen Euro an Forschungsförderungs-Mitteln der
FFG flossen 2018 nach Oberösterreich“
Linz (lk) - Die Förderstatistik der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
liegt vor und zeigt einen kräftigen Förderschub für Oberösterreich: „2018 war für oberösterreichische
Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Abholung von FFG-Förderungen ein sehr erfolgreiches Jahr:
Gesamt flossen 136 Millionen Euro an FFG-Mitteln nach Oberösterreich – das entspricht einer beeindruckenden
Steigerung von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Fünftel der österreichweiten FFG-Förderungen.
Oberösterreich gewinnt damit weiter an Forschungsstärke und Innovationskraft, davon profitiert der Standort
massiv“, so Oberösterreichs Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner und die beiden FFG-Geschäftsführer
Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. „Wirtschaft und Innovation gehen in Oberösterreich Hand in Hand: Der Themenbereich
Produktion ist bei den Förderprojekten sehr ausgeprägt, thematische Stärkefelder sind etwa die industrielle
Fertigung, Werkstofftechnik und Automatisierung. Eine zunehmend stärkere Rolle spielen die Informations- und
Kommunikationstechnologien“, erläutert LR Achleitner.
Standort profitiert von Kooperation Land Oberösterreich – FFG
Forschungsförderungen gehören zu den wichtigsten Instrumenten der Standortpolitik, wenn es darum geht,
Unternehmen bei der Entwicklung neuer Technologien zu unterstützen. „Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist
dabei die Kooperation - Kooperation zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, um Forschungsergebnisse
rasch in die Anwendung, in die Unternehmen, auf den Markt zu bringen. Und Kooperation zwischen Fördergebern,
um eine treffsichere, effiziente Förderung zu ermöglichen“, unterstreicht Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat
Achleitner. „Wir haben mit der Kooperationsvereinbarung des Landes OÖ ein Erfolgsmodell geschaffen, das in
der Zwischenzeit auch in anderen Bundesländern Nachahmer/innen gefunden hat“, so LR Achleitner.
Das zentrale Ziel der Förderkooperation ist die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen.
Dieses Ziel wird einerseits durch einen günstigeren Darlehensgestaltung und andererseits durch Bonifizierung
des Landes OÖ erreicht. „Die Boni unterstützen die Liquiditätssituation der Betriebe und ermutigen
sie zu Forschungs- und Entwicklungstätigkeit“, erklärt LR Achleitner. Im Vorjahr wurden 115 Boni in den
Kategorien Kooperations-, KMU- sowie KMU-Plus-Bonus vergeben. Somit kamen 92 % der insgesamt 124 Projekte in der
Förderkooperation in den Genuss der Bonifikation. Der Gesamtbetrag der vergebenen Boni betrug 4,85 Mio. Euro.
Vor allem für KMU spielt auch eine professionelle Förderberatung eine große Rolle. Die Förderexperten
der oö. Standortagentur Business Upper Austria beraten jährlich 20 bis 24 Förderprojekte und erzielen
dabei eine Erfolgsquote von mehr als 80 Prozent. Der durchschnittliche Fördererlös für die Unternehmen
liegt bei 264.000 Euro.
„Die Kooperationen mit den Bundesländern sind eine Win-Win-Situation, wie sich auch am Beispiel Oberösterreich
zeigt. Durch die Bündelung von Bundes- und Landesseite wird die Hebelwirkung des öffentlichen Förderangebots
verstärkt und die Kundinnen und Kunden profitieren von der schlanken Abwicklungsstruktur, die die FFG als
bewährter One-Stop-Shop bietet“, betonen Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. Im Bundesländer-Vergleich
bilden die Steiermark, Wien und Oberösterreich ein Spitzentrio, wobei Oberösterreich 2018 die größte
Steigerung erzielte und mit 136 Millionen Euro an Fördermitteln gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Viertel
zulegen konnte. Der Anteil Oberösterreichs an den Gesamtförderungen (für alle Bundesländer)
stieg von 19,6 auf 22,3 Prozent. Verantwortlich dafür ist insbesondere das hervorragende Abschneiden im Kompetenzzentren-Programm
COMET.
Weitere Highlights aus dem Bundesländerbericht Oberösterreich 2018 der FFG
- In den Basisprogrammen hält Oberösterreich die
Spitzenposition und lukrierte 2018 rund 27 Prozent aller Förderungen, damit gingen 78,1 Millionen Euro an
Unternehmen in Oberösterreich.
- Es zeigt sich auch eine überdurchschnittliche Erfolgsquote
in der Förderkooperation: Von 145 beantragten Projekten wurden 124 Projekte neben der FFG-Basisprogrammförderung
für eine zusätzliche Förderung durch das Land Oberösterreich auf Basis der Förderkooperation
zwischen FFG und Land Oberösterreich vergeben. Das spricht für die hohe Qualität der Anträge.
- In den Strukturprogrammen liegt Oberösterreich hinter
der Steiermark auf Platz 2 und kommt auf einen Anteil von 30 Prozent. Oberösterreich verzeichnete dabei im
Vorjahr den größten Anstieg der Fördersumme, konkret von 9,3 auf 35,9 Millionen Euro, also fast
eine Vervierfachung, die insbesondere durch das Einwerben im Kompetenzzentren-Programm COMET erreicht wurde. Dies
unterstreicht die hervorragende Kooperation zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Land
ob der Enns.
- In den thematischen Programmen kommt Oberösterreich
hinter Wien und der Steiermark auf Platz 3 zu liegen, es wurden 21,6 Millionen Euro eingeworben.
- Die Performance im EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon
2020“, für das die FFG als Nationale Kontaktstelle fungiert, ist in Oberösterreich stark von der Industrie
getragen. Seit Start des Programms 2014 konnten Betriebe und Einrichtungen 74,4 Millionen Euro an europäischen
Forschungsfördermitteln nach Oberösterreich holen.
- Zu den geförderten Erfolgsgeschichten zählt etwa
jene des Linzer Technologieunternehmens ECOP: Es entwickelt mit Unterstützung der FFG eine industrielle Hochtemperaturwärmepumpe
mit Rotations-Technologie, die um bis zu 70 Prozent höhere Leistungszahlen erreicht als konventionelle Kompressionswärmepumpen.
- Eine neben vielen weiteren Erfolgsgeschichten ist jene des
Unternehmens SYN TRAC aus Bad Goisern: Es wird an einem gleichnamigen Trägerfahrzeug getüftelt, das mit
einer vollautomatischen Docking-Station ausgestattet ist und unzählige Einsatzmöglichkeiten anbietet,
etwa in der Land- und Forstwirtschaft oder im Katastrophenschutz.
|