Zurndorf/Eisenstadt (blms) - Der Standort des neuen Altenwohn- und Pflegeheimes für die Versorgungsregion
Neusiedl in Zurndorf wurde von den Projektpartnern Land Burgenland, Gemeinde Zurndorf, Arbeitersamariterbund Burgenland
und Oberwarter Siedlungsgenossenschaft vorgestellt. Das Haus wird nahe der B 10, der Budapester Straße, im
Bereich der Ortseinfahrt liegen. Das Heim wird 60 Betten für pflege- und betreuungsbedürftige Personen
bieten. Noch 2019 soll mit dem Bau begonnen werden, 2021 wird die Eröffnung sein. „Die Marktgemeinde Zurndorf
hat als Standort für ein Altenwohn- und Pflegeheim ideale Voraussetzungen, da sie verkehrstechnisch sehr gut
angebunden ist und in räumlicher Nähe zum Krankenhaus Kittsee liegt“, sagte Soziallandesrat Christian
Illedits.
LAbg. Bürgermeister Werner Friedl freute sich über den neuen Standort in der Marktgemeinde. „Die Gemeinde
ist in der glücklichen Lage, dass nun ein Altenwohn- und Pflegeheim errichtet wird.“ Im Gemeinderat wurden
bereits alle notwendigen Beschlüsse gefasst, dass das Altenwohn- und Pflegeheim an diesem Standort nahe der
B 10 errichtet werden kann. Unterstützung für dieses Projekt im Bezirk Neusiedl kam auch von Alt-Landeshauptmann
Hans Niessl, betonte Friedl.
Der Präsident des Arbeitersamariterbunds Burgenland (ASB) Johann Grillenberger sagte, der ASB betreibe bereits
acht Pflegekompetenzzentren im Burgenland. Jenes in Zurndorf werde der neunte Standort sein. In diesem Haus der
vierten Generation werden 40 neue Arbeitsplätze entstehen. Ein Vorzeigehaus des ASB im Burgenland sei jenes,
das in Großpetersdorf errichtet worden ist und eine ähnliche Größe habe. Dieses Modell ist
auch die Basis für die Entwicklung des neuen Zentrums. Der ASB werde in alle Planungen eingebunden, durch
die Zusammenarbeit aller Akteure verlaufen die Planungen aus Sicht des Arbeitersamariterbunds optimal.
Der Direktor der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft KR Dr. Alfred Koller erwähnte die Tätigkeit der OSG
in der Gemeinde Zurndorf: In den vergangenen Jahren wurden rund 100 Wohnungen errichtet, ein Teil davon wurde für
betreutes Wohnen ausgestattet.
Die Bauvorbereitungen für das Altenwohn- und Pflegezentrum passieren 2019, im Herbst 2019 werde der Spatenstich
vorgenommen, so Koller. 2021 soll das Gebäude fertiggestellt und seiner Bestimmung übergeben werden.
Das neue Grundstück in Zurndorf wurde ursprünglich für ein anderes Projekt der OSG gekauft, letztendlich
wird jetzt das Altenwohn- und Pflegezentrum errichtet werden. Die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft hat im Burgenland
bereits 15 Altenwohn- und Pflegezentren errichtet, im Bezirk Neusiedl beispielsweise in Kittsee und in Podersdorf.
Bei fünf dieser Projekte wird schon mit dem Arbeiter Samariterbund Burgenland zusammengearbeitet, erklärte
Koller.
„Das Altenwohn- und Pflegeheim in Zurndorf mit 60 Betten ist nur ein Stück des Zukunftsplans Pflege, der vor
wenigen Monaten präsentiert worden ist“, sagte Soziallandesrat Christian Illedits. Insgesamt sollen in den
nächsten zwei Jahren im Burgenland rund 400 neue Betten in stationären Einrichtungen geschaffen werden.
Nach dem Beschluss im Gemeinderat von Zurndorf für das neue Heim werde es nach der Einreichung der Pläne
die zugesagte Tagsatzvereinbarung seitens des Landes für den Betrieb des Altenwohn- und Pflegeheimes geben,
kündigte Illedits an.
Das Haus soll in Wohngruppen mit jeweils zwölf Betten und eigenem Wohnbereich errichtet werden und einen „Dorfcharakter“
erhalten. Dem Konzept der interprofessionellen Wohneinrichtung des Zukunftsplans Pflege folgend, werden zwölf
Plätze des Heims so ausgestattet sein, dass diese im Bedarfsfall auch für Menschen mit Behinderung genutzt
werden können. Es werden auch mindestens drei Betten so ausgestattet sein, dass diese zur Versorgung von pflegebedürftigen
Personen geeignet sind, die beatmet werden müssen. Dazu wird die Vorsorge für sechs Kurzzeitpflegeplätze
getroffen, sodass zusätzlich zu den 60 Plätzen im Bedarfsfall sechs Personen aufgenommen werden können.
Mit dem neuen Haus in Zurndorf kommen zu den 251 bereits bestehenden Plätzen 60 neue hinzu. Ab dem Jahr 2021
wird es 311 Altenwohn- und Pflegeheimplätze in der Versorgungsregion Neusiedl am See geben. Ziel sei es, unterstrich
Illedits, ein flächendeckendes Pflegenetz zu errichten. Mit der Novelle des Burgenländischen Sozialhilfegesetzes,
das derzeit in Begutachtung ist, werde auch die Anstellungsmöglichkeit von pflegenden Angehörigen geschaffen.
Je nach Pflegeaufwand werde ein Anstellungsverhältnis bei einer neuen Gesellschaft angestrebt. Das Land wolle
so eine sozialrechtliche Absicherung der rund 600 Angehörigen, die zuhause eine Person pflegen und betreuen,
schaffen.
Voraussetzung für dieses Anstellungsverhältnis sei die Teilnahme an einem Heimhelferkurs, damit auch
die Qualität der Pflege sichergestellt werde, unterstrich Illedits.
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